Nico Hülkenberg hat eine Zukunft in der Formel 1

Lewis Hamilton: Die Wahrheit über seinen Mercedes

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton: «Ich war heiss aufs Fahren»

Lewis Hamilton: «Ich war heiss aufs Fahren»

​Weltmeister Lewis Hamilton hat in Spanien weitergemacht, wo er in Abu Dhabi aufgehört hatte: An der Spitze des Gesamtklassements. Der Mercedes-Star ist am Donnerstag Testbestzeit 2018 gefahren.

Am Donnerstagnachmittag war unter grauem Himmel «hammer time» mit Lewis Hamilton: Der vierfache Formel-1-Weltmeister fuhr beinahe beiläufig Wochenbestzeit, und für wen seine 1:19,333 min zu wenig eindrucksvoll sind, der darf über die Reifenwahl des Briten staunen – mittelharte Pirelli. Das ist eine Ansage des Champions!

Niemand geht im Fahrerlager des Circuit de Barcelona-Catalunya davon aus, dass der 62fache GP-Sieger mit fast leerem Tank unterwegs gewesen ist. Die klare Botschaft zum Schluss der ersten Formel-1-Wintertestwoche: Wer 2018 Weltmeister werden will, der muss zuerst an Hamilton im Silberpfeil vorbei.

Lewis selber ist tiefenentspannt. «Wir haben ein neues Auto, wir haben neue Reifen, wir haben einen neuen Asphalt. Bislang läuft alles gut. Ich war nach dem Wetterpech heiss aufs Fahren. Ihr wisst alle, dass ich kein grosser Fan von Testfahrten bin. Aber heute konnte ich es kaum erwarten, auf die Bahn zu gehen und ein Gefühl für die Reifen zu bekommen und dem Auto auf die Zahnräder zu fühlen. Das erste Gefühl ist positiv.»

Sebastian Vettel hat davon gesprochen, dass Mercedes auch für Ferrari wieder Favorit sei. Will hier jemand Druck vom Kessel nehmen? Lewis: «So weit denke ich gar nicht. Ich konzentriere mich beim Testen in der Regel auf uns selber. Es ist mir viel wichtiger, dass wir unseren Arbeitsplan durchgehen können. Dass ich den Wagen nicht neben die Bahn setze. Dass ich meinem Team gute Rückmeldungen über das Fahrzeug gebe. Dass wir vorwärtskommen. Ich habe keine Ahnung, was die Anderen so treiben. Ich könnte nicht mal sagen, wie genau die Lackierung des neuen Ferrari aussieht. Ich glaube, er ist rot!»

«Wenn wir von den Autos sprechen: Ich habe den neuen McLaren gesehen, und ich finde – so muss ein McLaren aussehen! Nach den schwierigen Jahren hoffe ich für McLaren, dass sie vorne mitmischen können. Meine Erfahrung ist: Ein Auto, das schön ausschaut, ist auch schnell.»

Teamchef Toto Wolff hat davon gesprochen, dass man die guten Charaktereigenschaften der Diva (Fahrzeug 2017) behalten und die schlechten loswerden wolle. Welches Zwischenzeugnis kann Lewis da der Diva ausstellen? Hamilton: «Der Vergleich ist wirklich schwierig, weil der neue Asphalt wesentlich gleichmässiger ist und viel mehr Haftung bietet. Wenn ich also weiss, dass der neue Wagen besser ist, wieviel geht dann auf das Konto des neuen Belags mit mehr Grip? Wie viel auf die weicheren Reifenmischungen? Wie viel davon geht wirklich auf das Chassis zurück? Das ist wirklich schwierig einzuschätzen. Ich glaube, in der kommenden Woche erhalte ich ein klareres Bild.»

«Was ich aber mit Gewissheit sagen kann: Der neue Mercedes vermittelt mir ein gutes Fahrgefühl, verglichen mit dem letztjährigen Modell. Das ist sehr positiv.»

Viele Fahrer schimpfen über die verlorene Testzeit aufgrund des kapriziösen Wetters. Wie viel Vorbereitung braucht Lewis Hamilton für eine Saison? Der Engländer meint: «Klar war das nicht normal. In einer normalen Testphase wäre ich heute mit 300 Runden in den vierten Testtag gegangen, nun hatte ich zwei Dutzend. Aber die Aufgabe ist für alle gleich. Und wir alle haben massiv Erfahrungen in Barcelona. Nun geht es darum, die Qualitäten des Autos besser kennenzulernen und zu nutzen. Das ist unsere Aufgabe für die kommende Woche.»

Auf die Frage, ob Hamilton dann für Melbourne bereit sei, lacht Lewis: «Von mir aus können wir übermorgen in Melbourne fahren! Ich will Rennen fahren! Bei Testfahrten fehlt mir einfach der Wettbewerb. Da freue ich mich am ersten halben Tag, weil ich den neuen Wagen fahren kann, aber dann fehlt mir der Zweikampf. Deshalb fiebere ich so Australien entgegen.»

Barcelona-Test, kombinierte Zeitenliste (1. Woche)

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,333 (Do) Mittelhart
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:19,673 (Di) Weich
3. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:19,854 (Do) Hyperweich
4. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,976 (Di) Mittelhart
5. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,179 (Mo) Mittelhart
6. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-18-Ferrari, 1:20,317 (Do) Superweich
7. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,326 (Di) Mittelhart
8. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF71H, 1:20,506 (Mo) Weich
9. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:20,547 (Mo) Weich
10. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 1:20,929 (Do) Superweich
11. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:20,940 (Do) Mittelhart
12. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:21,142 (Do) Weich
13. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:21,318 (Di) Weich
14. Robert Kubica (PL), Williams FW41-Mercedes, 1:21,495 (Di) Weich
15. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:21,822 (Di) Weich
16. Esteban Ocon (F), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,841 (Di) Weich
17. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,973 (Do) Weich
18, Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, 1:22,371 (Mo) Weich
19. Romain Grosjean (F), Haas VF-18-Ferrari, 1:22,578 (Mo) Weich
20. Charles Leclerc (MC), Sauber C37-Ferrari, 1:22,721 (Di) Weich
21. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:23,408 (Mo) Weich
22. Nikita Mazepin (RU), Force India VJM11-Mercedes, 1:25,628 (Mo) Mittelhart

Barcelona-Test, Tag 4 (Donnerstag)

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,333 (69)
2. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:19,854 (110)
3. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:20,241 (120)
4. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-18-Ferrari, 1:20,317 (96)
5. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 1:20,929 (51)
6. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:20,940 (60)
7. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:21,142 (54)
8. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,973 (65)
9. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:22,058 (35)
10. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:22,134 (147)
11. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:22,507 (49)
12. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:22,789 (60)
13. Charles Leclerc (MC), Sauber C37-Ferrari, 1:22,808 (59)
14. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:23,825 (79)
15. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:31,979 (47)

Barcelona-Test, Tag 3 (Mittwoch)

1. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 2:18,545 min (11)
2. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, keine Zeit (2)
3. Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, keine Zeit (2)
4. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, keine Zeit (1)
5. Robert Kubica (PL), Williams FW41-Mercedes, keine Zeit (1)

Barcelona-Test, Tag 2 (Dienstag)

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:19,673 (98)
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,976 (94)
3. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:20,325 (37)
4. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,326 (67)
5. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:21,212 (65)
6. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:21,318 (82)
7. Robert Kubica (PL), Williams FW41-Mercedes, 1:21,495 (47)
8. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:21,822 (52)
9. Esteban Ocon (F), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,841 (79)
10. Charles Leclerc (MC), Sauber C37-Ferrari, 1:22,721 (81)
11. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-18-Ferrari, 1:22,727 (36)

Barcelona-Test, Tag 1 (Montag)

1. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,179 (103 Runden)
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:20,349 (58)
3. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF71H, 1:20,506 (80)
4. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:20,547 (73)
5. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 1:21,339 (47)
6. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:22,168 (26)
7. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:22,327 (25)
8. Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, 1:22,371 (93)
9. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:22,452 (46)
10. Romain Grosjean (F), Haas VF-18-Ferrari, 1:22,578 (55)
11. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:23,408 (63)
12. Nikita Mazepin (RU), Force India VJM11-Mercedes, 1:25,628 (22)
13. Sergey Sirotkin (RU), Williams FW41-Mercedes, 1:44,148 (23)

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