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Sebastian Vettel (Ferrari): Nicht seine Entscheidung

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

​Nach 392 Tagen hat das Warten endlich ein Ende: Erster GP-Sieg für Sebastian Vettel seit Belgien 2018, sein fünfter in Singapur. Der Deutsche sagt: «Es war nicht meine Entscheidung, früh an die Box zu kommen.»

Sebastian Vettel kann noch gewinnen: Mehr als ein Jahr nach seinem davor letzten Erfolg ist der vierfache Weltmeister in der Nacht von Singapur wieder zu einem Sieg gefahren, es ist sein 53. Erfolg in der Formel 1 und sein fünfter in Singapur nach 2011, 2012, 2013 (alle mit Red Bull Racing) sowie 2015 (mit Ferrari). Das entscheidende Manöver des Rennens bestand darin, früher zum Stopp hereinzukommen als Pole-Position-Mann Charles Leclerc. Der monegassische Sieger von Belgien und Italien musste sich mit Rang 2 begnügen. Ferrari hat es als erster Rennstall überhaupt in Singapur einen Doppelsieg errungen.

Vettel nach seinem Sieg: «Ich bin sehr glücklich. Grosses Kompliment ans Team. Wir hatten einen schwierigen Saisonbeginn, aber nun sind wir langsam endlich dort, wo wir hingehören, in den letzten paar Wochen ist es, als sei dieser Rennwagen lebendig geworden. Ich bin sehr stolz auf die Arbeit all unserer Mitarbeiter.»

«Ich hatte eine schwierige Zeit hinter mir, ein grosses Dankeschön an die Fans, viele von ihnen haben mich in dieser Phase aufgemuntert, in welcher es für mich nicht so gut gelaufen ist. Es gab Menschen, die mir geschrieben haben, wie sie sich durch harzige Phasen ihres eigenen Lebens durchgebissen haben, das hat mich sehr berührt und aufgebaut, das hat mir Stärke und Glaube gegeben.»

Zur Strategie von Ferrari, als Sebastian den führenden Leclerc unterschnitten hat, sagt Vettel: «Ich dachte, der Stopp ist ein wenig früh angesetzt, ich war mir nicht sicher, ob die Reifen bis zum Schluss halten würden. Ich fuhr dann eine sehr flotte erste Runde und war baff, als ich vor Charles auf die Bahn zurückkam. In Kurve 21 hatte ich vom Kommandostand den Funkspruch erhalten, dass ich hereinkommen sollte, es war also nicht meine Entscheidung.»

«Die Safety-Car-Phasen haben an sich geholfen, dass ich mir um das Überleben der Reifen nicht so viele Sorgen machen musste. Aber es war nicht ganz einfach, die Temperatur in den Reifen zu halten, weder im Verkehr noch während der Gelbphasen. Es war in jener Phase ganz wichtig, dass ich flott durch den Verkehr komme, das ist mir zum Glück gelungen. Ich wollte mir ein Polster erzeugen auf meine Verfolger, aber das hat sich dann erledigt, als mehrfach das Safety-Car auf die Bahn kam.»

«Ich konnte dann das Rennen von der Spitze aus kontrollieren, der Wagen lag besser und besser. Die Re-Starts waren nicht ganz unproblematisch auf kalten Reifen. Aber wenn du vorne liegst, ist das immer von Vorteil.»


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