Mario Isola (Pirelli): «Keine Panik-Massnahme»

Von Adam Cooper
​Erstmals seit Indianapolis 2007 wird die Formel 1 wieder eine Steilkurve antreffen – beim Grossen Preis der Niederlande in Zandvoort Anfang Mai. Pirelli übt dafür schon bei den Barcelona-Tests.

Wenn auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya ab 26. Februar der zweite Formel-1-Wintertest läuft, wird Serienausrüster Pirelli einen ganz besonderen Reifen im Gepäck haben – eine Entwicklung im Hinblick auf den WM-Lauf der Niederlande Anfang Mai; dieser Vorderreifen soll der Belastung der neuen Steilkurve von Zandvoort widerstehen.

Erstmals seit der GP-Saison 2007 und Indianapolis tritt die Formel 1 auf einer Rennstrecke mit überhöhter Kurve an. Um genau zu sein, werden die Fahrer eine Überhöhung von 18 Grad antreffen. Zum Vergleich: Die Kurven in Indy sind lediglich um 9,2 Grad angestellt.

Niemand hat vergessen, was 2005 in Indy passiert ist: Als die Reifen von Michelin der Belastung durch die Kurven nicht gewachsen waren, Ralf Schumacher hatte deswegen einen üblen Unfall. Nach der Einführungsrunde zum USA-GP bogen alle Michelin-Autos an die Box ab, zum Start stellten sich nur sechs Bridgestone-bereifte Renner auf – eine der grössten Blamagen der Formel 1.

Pirelli will das besser machen. Die Mailänder arbeiten intensiv mit den Pistenbauern in den Niederlanden zusammen. Um Zentrum steht die überhöhte Kurve vor Start und Ziel. Dafür wurde ein neuer Vorderreifen entwickelt, der in jener Kurve am meisten belastet wird.

Prototypen dieses Reifens wird Pirelli ab 26. Februar den Rennställen zur Verfügung stellen. Pirelli-Rennchef Mario Isola: «Gemäss der Daten aus den Niederlanden haben wir die Konstruktion geändert, der Reifen wird auch unter höherem Druck eingesetzt.»

«Die Entscheidung basiert auf Gesprächen mit der FIA und den Pistenbauern. Das Wort Panikmassnahme will ich dabei nicht hören, denn es gibt hier keine Panik. Der neue Reifen ist das Ergebnis einer seriösen Vorbereitung. Vielleicht brauchen wir diesen Walzentyp am Ende gar nicht. Wir wollen jedoch mit einer besonderen Konstruktion gerüstet sein, sollte die Notwendigkeit dafür bestehen.»

Pirelli wird zwei zusätzliche Reifensätze pro Rennwagen nach Katalonien bringen, einschliesslich des besonderen Vorderreifens.

Wintertest 1 in Barcelona (19.–21. Februar 2020)

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W11, 1:15,732 FR C5

2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W11, 1:16,516 FR C5

3. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:17,091 DO C5

4. Esteban Ocon (F), Renault RS20, 1:17,102 FR C4

5. Lance Stroll (CDN), Racing Point RP20-Mercedes, 1:17,338 FR C4

6. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP20-Mercedes, 1:17,347 DO C3

7. Daniil Kvyat (RU), AlphaTauri AT01-Honda, 1:17,427 FR C4

8. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:17,469 FR C5

9. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:17,516 MI C3

10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault RS20, 1:17,574 FR C4

11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT01-Honda, 1:17,783 FR C4

12. Carlos Sainz (E), McLaren MCL35-Renault, 1:17,842 MI C3

13. Alexander Albon (T), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:17,912 DO C2

14. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF1000, 1:18,154 DO C4

15. George Russell (GB), Williams FW43-Mercedes, 1:18,168 DO C3

16. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF1000, 1:18,289 MI C3

17. Romain Grosjean (F), Haas VF-20-Ferrari, 1:18,380 FR C3

18. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43-Mercedes, 1:18,382 MI C3

19. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:18,386 MI C3

20. Lando Norris (GB), McLaren MCL35-Renault, 1:18,454 FR C3

21. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-20-Ferrari, 1:18,466 MI C3

MI = Mittwoch 19.2., DO = Donnerstag 20.2., FR = Freitag 21.2.

Pirelli-Reifen von C1 (hart) bis C5 (extraweich)

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