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Christian Horner zum Corona-Virus: «Das weiss keiner»

Von Mathias Brunner
​Teamchef Christian Horner sieht Red Bull Racing-Honda für den Saisonauftakt in Australien gerüstet, aber auch der Brite macht sich Sorgen wegen des Corona-Virus: «Keiner weiss, wie sich das entwickelt.»

Das Thema Corona-Virus dominiert auch die Formel 1. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner erlaubt sich einen Scherz: «Wir hoffen, dass Mercedes in Australien nicht ins Land gelassen wird.» Dann wird der Engländer ernst: «Nein, Fakt ist, dass keiner sagen kann, wie sich das alles noch entwickelt, weil sich die Situation ständig verändert. Grundsätzlich müssen wir uns an die Vorgaben der verschiedenen Nationen halten. Wir werden in Ruhe beobachten, wie das weitergeht und dann mit Augenmass handeln. Für einen Rennstall gilt – es ist eine logistisch anspruchsvolle Aufgabe, so viele Menschen um die ganze Welt zu schicken.»

Horner ist viel zu lang in der Vollgasbranche, um sich noch etwas vormachen zu lassen. Aber auch der Erfolgs-Manager, mit RBR und Sebastian Vettel vier Mal in Folge Formel-1-Weltmeister geworden (2010–2013), muss zugeben: «Die Testzeiten von Barcelona sind wirklich schwierig zu lesen.»

Der Eindruck aus der ersten Testwoche hat sich erhärtet: «Unser Wagen läuft standfest. Wir wollten mit dem RB16 einige Unzulänglichkeiten in Sachen Handling bereinigen, und Max Verstappen und Alex Albon sind sich einig darüber, dass der Wagen stabiler liegt.»

«Mercedes war 2019 in langsamen Passagen bärenstark, da wollten wir selber nachlegen. Wir glauben, das ist uns gelungen. Alle Autos entwickeln sich noch stark, einige werden in Melbourne wieder ganz anders aussehen, und dann beginnt das üblicher Entwicklungsrennen, das erst in Abu Dhabi zu Ende gehen wird.»

Zum Motorpartner Honda sagt Horner: «Die Daten hier von der Rennstrecke und jene von den Prüfständen sind deckungsgleich. Das ist sehr ermutigend. Es ist immer verlockend, sich die Zeitenlisten anzusehen und daraus Rückschlüsse zu ziehen. Aber wir müssen vorsichtig bleiben. Die Reihenfolge wird in Australien nicht so aussehen wie hier.»

Optimierter Frontflügel, verbessertes Luftleit-Element unter der Fahrzeugnase, andere «barge boards» (Strömungsausrichter) vor dem Eingang der Seitenkästen – dies waren die von freiem Auge sichtbaren Verbesserungen am RB16 in der zweiten Testwoche. Wie legt RBR für Australien nach? Horner: «Wir werden in Melbourne ein moderates Update haben, die weitere Entwicklung verläuft fliessend – wir wollen an jedem Grand-Prix-Wochenende Evo-Teile am Wagen haben.»

«Mein Fazit ist positiv, wir sind viel zum Fahren gekommen, ich hoffe, es fällt kein Regen mehr. Wir dürfen mit unserer Arbeit zufrieden sein.»

«Die grosse Gefahr ist immer, dass wir das Falsche in die Testergebnisse hineinlesen. Ferrari war in der ersten Woche nirgends, nun sind sie vorne dabei. Aber das ändert für mich nichts daran, dass Mercedes WM-Favorit ist. Was uns angeht, hat sich das Ziel nicht geändert: Wir wollen ein Wörtchen um Siege und Titel mitreden.»

«Ich schätze, wir werden vor dem Hintergrund eines stabilen Reglements einen noch härteren Kampf im Mittelfeld erleben. Und für uns muss gelten, Mercedes näherzurücken.»

«Wir haben ein sehr starkes Team, mit einem wunderbaren Motorpartner. Honda wird von Jahr zu Jahr besser. Klar werden auch die Erwartungen höher. Red Bull Racing-Honda hat alle Voraussetzungen, um 2020 tolle Ergebnisse einzufahren.»

Wie hat sich die verkürzte Testzeit ausgewirkt? Christian Horner: «Nur insofern, dass wir die Arbeit von acht Tagen in sechs Tage hineingezwängt haben. Weil wir aber üppig zum Fahren gekommen sind, konnten wir das ganze Programm gut bewältigen. Die Arbeit war überaus intensiv, aber ein Problem war das letztlich nicht.»

Barcelona-Test, Tag 6 (28. Februar)

1. Daniel Ricciardo (AUS), Renault RS20, 1:16,276 (65) C5
2. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF1000, 1:16,360 (76) C5
3. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W11, 1:16,410 (90) C5
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP20-Mercedes, 1:16,658 (43) C3
5. Carlos Sainz (E), McLaren MCL35-Renault, 1:16,820 (65) C4
6. George Russell (GB), Williams FW43-Mercedes, 1:16,871 (43) C5
7. Daniil Kvyat (RU), AlphaTauri AT01-Honda, 1:16,914 (59) C4
8. Romain Grosjean (F), Haas VF-20-Ferrari, 1:17,037 (86) C4
9. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:17,415 (62) C5
10. Alex Albon (T), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:17,803 (59) C3

Pirelli-Reifen von C1 (hart) bis C5 (extraweich)

Am Nachmittag zusätzlich im Einsatz:
Kevin Magnussen (Haas)
Esteban Ocon (Renault)
Max Verstappen (Red Bull Racing-Honda)
Valtteri Bottas (Mercedes-Benz)

Barcelona-Test, Tag 5 (27. Februar)

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF1000, 1:16,841 (145 Runden) C5
2. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT01-Honda, 1:17,066 (139) C5
3. Lance Stroll (CDN), Racing Point RP20-Mercedes, 1:17,118 (130) C3
4. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43-Mercedes, 1:17,313 (160) C5
5. Lando Norris (GB), McLaren MCL35-Renault, 1:17,573 (113) C3
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:17,738 (31) C2
7. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W11, 1:17,985 (47) C3
8. Esteban Ocon (F), Renault RS20, 1:18,013 (37) C4
9. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-20-Ferrari, 1:18,225 (111) C3
10. Alex Albon (T), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:18,393 (61) C2
11. Daniel Ricciardo (AUS), Renault RS20, 1:18,395 (59) C3
12. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:19,670 (92) C3
13. Lewis Hamilton (AUS, Mercedes W11, 1:22,425 (14) C3

Barcelona-Test, Tag 4 (26. Februar)

1. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:16,942 (53 Runden) C5
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:17,347 (84) C3
3. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP20-Mercedes, 1:17,428 (48) C3
4. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri AT01-Honda, 1:17,456 (61) C3
5. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT01-Honda, 1:17,540 (25) C4
6. Alex Albon (T), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:17,550 (29) C2
7. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W11, 1:17,562 (89) C2
8. Lance Stroll (CDN), Racing Point RP20-Mercedes, 1:17,787 (43) C3
9. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W11, 1:18,100 (90) C3
10. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF1000, 1:18,113 (84) C3
11. Daniel Ricciardo (AUS), Renault RS20, 1:18,214 (53) C2
12. Carlos Sainz (E), McLaren MCL35-Renault, 1:18,221 (46) C3
13. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF1000, 1:18,244 (80) C3
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43-Mercedes, 1:18,300 (48) C4
15. George Russell (GB), Williams FW43-Mercedes, 1:18,535 (59) C3
16. Romain Grosjean (F), Haas VF-20-Ferrari, 1:18,670 (107) C3
17. Lando Norris (GB), McLaren MCL35-Renault, 1:18,826 (57) C2
18. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:19,515 (51) C3
19. Esteban Ocon (F), Renault RS20, 1:21,542 (74) C2

Wintertest 1 in Barcelona (19.–21. Februar 2020)

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W11, 1:15,732 FR C5
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W11, 1:16,516 FR C5
3. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:17,091 DO C5
4. Esteban Ocon (F), Renault RS20, 1:17,102 FR C4
5. Lance Stroll (CDN), Racing Point RP20-Mercedes, 1:17,338 FR C4
6. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP20-Mercedes, 1:17,347 DO C3
7. Daniil Kvyat (RU), AlphaTauri AT01-Honda, 1:17,427 FR C4
8. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:17,469 FR C5
9. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:17,516 MI C3
10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault RS20, 1:17,574 FR C4
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT01-Honda, 1:17,783 FR C4
12. Carlos Sainz (E), McLaren MCL35-Renault, 1:17,842 MI C3
13. Alexander Albon (T), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:17,912 DO C2
14. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF1000, 1:18,154 DO C4
15. George Russell (GB), Williams FW43-Mercedes, 1:18,168 DO C3
16. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF1000, 1:18,289 MI C3
17. Romain Grosjean (F), Haas VF-20-Ferrari, 1:18,380 FR C3
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43-Mercedes, 1:18,382 MI C3
19. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:18,386 MI C3
20. Lando Norris (GB), McLaren MCL35-Renault, 1:18,454 FR C3
21. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-20-Ferrari, 1:18,466 MI C3

MI = Mittwoch 19.2., DO = Donnerstag 20.2., FR = Freitag 21.2.

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