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Zak Brown über die Coronakrise: «Eine neue Realität»

Von Mathias Brunner
McLaren-CEO Zak Brown (rechts) mit Rennlegende Mario Andretti

McLaren-CEO Zak Brown (rechts) mit Rennlegende Mario Andretti

​McLaren-CEO Zak Brown weiss: «Wenn wir Anfang Juli mit der Formel-1-Saison beginnen können, dann wird das eine neue Realität sein. Es wird dauern, bis wir dem alten Normal nahe kommen.»

Die Formel 1 soll Anfang Juli wieder rollen, mit dem Grossen Preis von Österreich auf dem Red Bull Ring als Saisonstart. Aber McLaren-CEO Zak Brown ist davon überzeugt – wenn die Königsklasse wieder an den Start gehen kann, dann wird das mit dem Rennbetrieb von früher nicht zu vergleichen sein. Der Kalifornier spricht von «einer neuen Realität. Es wird dauern, bis wir dem alten Normal nahe kommen.»

«Ich sehe die Situation generell so – wenn wir das Problem Corona in aller Ernsthaftigkeit angehen und vor den Schwierigkeiten nicht davonlaufen, dann kann das auch eine Chance sein. Gefährlich wird es, wenn wir vor der Wahrheit den Kopf in den Sand stecken und dem Irrglauben verfallen, alles werde sich irgendwie von selber lösen. Mit Chance meine ich, dass wir eine Art Neustart brauchen. Denn nicht nur in der Formel 1 sind die Budgets in den letzten Jahren komplett aus dem Ruder gelaufen, das gilt auch für den Langstreckensport, wo am Ende nur noch Toyota übrig blieb und sich das Hypercar-Projekt als zu teuer erwiesen hat. Unsere Situation heute zwingt die Formel 1 zum Umdenken und bringt endlich den Kostendeckel.»

«Aus Sicht der Fans wird alles anders. Wir waren es gewohnt, dass Hunderttausende zu einem Rennwochenende kommen. Das wird für eine ganze Weile nicht möglich sein. Das neue Normal wird Abstandhalten umschliessen, ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass wir später einmal nicht mehr 10.000 Menschen auf eine Tribüne packen, sondern nur die Hälfte, damit jeder etwas mehr Raum erhält», so der Kalifornier in einem Podcast von Autosport. «Ich könnte mir auch vorstellen, dass Fans Tests machen müssen, bevor sie in Sportstadien dürfen. Als wir damals diese Terroranschläge hatten, haben die Flughäfen mit viel strengeren Sicherheitsmassnahmen reagiert. Heute ist es für uns ganz normal, die ganzen Sicherheits-Checks am Airport zu durchlaufen, bevor wir fliegen, es ist zur Routine geworden. Ähnlich wird es auch in Sachen Corona sein: Ich sehe etwa Temperaturmessungen bei den Passagieren als neue Normalität.»

«Die Menschen werden sich Gesundheitsbelangen viel bewusster sein. Ich weiss noch, wie ich von Australien zurück nach Europa geflogen bin. Hinter mir sass ein Mann, der während des ganzen Flugs husten musste. Ich hoffe, es geht ihm gut, aber ich fühlte mich schon sehr unwohl, 15 Stunden vor einem sitzen zu müssen, der ständig hustet. Wir werden alle künftig viel sensibler sein für solche Situationen.»

Die Formel 1 soll im Juli mit Rennen auf dem Red Bull Ring und in Silverstone Schwung aufnehmen, aber für Zak Brown ist das eine Reise ins Unbekannte. Der US-Amerikaner gibt zu bedenken: «Selbst wenn in Österreich und in Silverstone alles klappen wird – wir wissen nicht, ob und wann eine zweite Infektionswelle kommt. Wir wissen nicht, wie sich die Situation auf anderen Kontinenten entwickelt, in Asien oder in Amerika.»

«Sobald wir an Überseerennen denken und in Flugzeuge steigen, wird einfach das Risiko grösser, dass etwas schiefläuft. Ich muss vor dem Hintergrund der heutigen Corona-Situation annehmen, dass es früher oder später zu Pannen kommt. Daher führen wir derzeit Gespräche, um mehr Rennen in Europa auszutragen. Ich könnte mir also vorstellen, dass wir mehr Doppelrennen in Europa haben werden, so wie es für Österreich und England in Planung ist, um ausfallende Überseerennen abzufedern.»

Der gegenwärtige Formel-1-Kalender 2020

05. Juli: Spielberg, Red Bull Ring/A
19. Juli: Silverstone, Silverstone Circuit/GB
02. August: Mogyoród bei Budapest, Hungaroring/H
30. August: Francorchamps, Circuit de Spa-Francorchamps/B
06. September: Monza, Autodromo Nazionale/I
20. September: Singapur, Marina Bay Street Circuit/SGP
27. September: Sotschi, Sochi Autodrom/RUS
11. Oktober: Suzuka, Suzuka Circuit/J
25. Oktober: Austin, Circuit of the Americas/USA
1. November: Mexico City, Autódromo Hermanos Rodríguez/MEX
15. November: São Paulo, Autódromo José Carlos Pace/BR
29. November: Abu Dhabi, Yas Marina Circuit/UAE

Ohne neuen Termin
Shanghai, Shanghai International Circuit/RCH
Bahrain, Bahrain International Circuit/BRN
Hanoi, Street Circuit Hanoi/VN
Zandvoort, Circuit Park Zandvoort/NL
Montmeló bei Barcelona, Circuit de Barcelona-Catalunya/E
Aserbaidschan, Baku City Circuit/AZ
Montreal, Circuit Gilles Villeneuve/CDN

Abgesagt
Melbourne, Albert Park Circuit/AUS
Monte Carlo, Circuit de Monaco/MC
Le Castellet, Circuit Paul Ricard/F

Das ursprüngliche WM-Programm

15. März: Melbourne, Albert Park Circuit/AUS
22. März: Bahrain, Bahrain International Circuit/BRN
5. April: Hanoi, Street Circuit Hanoi/VN
19. April: Shanghai, Shanghai International Circuit/RCH
3. Mai: Zandvoort, Circuit Park Zandvoort/NL
10. Mai: Montmeló bei Barcelona, Circuit de Barcelona-Catalunya/E
24. Mai: Monte Carlo, Circuit de Monaco/MC
7. Juni Aserbaidschan, Baku City Circuit/AZ
14. Juni: Montreal, Circuit Gilles Villeneuve/CDN
28. Juni: Le Castellet, Circuit Paul Ricard/F
5. Juli: Spielberg, Red Bull Ring/A
19. Juli: Silverstone, Silverstone Circuit/GB
2. August: Mogyoród bei Budapest, Hungaroring/H
30. August: Francorchamps, Circuit de Spa-Francorchamps/B
6. September: Monza, Autodromo Nazionale/I
20. September: Singapur, Marina Bay Street Circuit/SGP
27. September: Sotschi, Sochi Autodrom/RUS
11. Oktober: Suzuka, Suzuka Circuit/J
25. Oktober: Austin, Circuit of the Americas/USA
1. November: Mexico City, Autódromo Hermanos Rodríguez/MEX
15. November: São Paulo, Autódromo José Carlos Pace/BR
29. November: Abu Dhabi, Yas Marina Circuit/UAE

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