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Claire Williams: «Das ist fabelhaft für unser Team»

Von Mathias Brunner
Claire Williams

Claire Williams

​Mitte April hatte Teamchefin Claire Williams gewarnt: «Wenn wir keine Rennen fahren können, wird es kritisch für uns.» Nun erkennt die Engländerin zwei Anzeichen, dass ihr Rennstall überleben kann.

Teamchefin Claire Williams machte sich schon im Rahmen der Wintertests Ende Februar wegen der Coronakatastrophe grosse Sorgen, als Formel-1-CEO Chase Carey noch davon ausging, dass problemlos in Australien und Bahrain gefahren werden kann. Die Tochter von Firmengründer Sir Frank Williams damals: «Wir sind stark abhängig vom Preisgeldtopf der Formel 1. Weniger Rennen bedeutet schlicht weniger Geld.»

Mitte April warnte die Engländerin: «Für uns als unabhängigen Rennstall wird es kritisch. Wir müssen 2020 unbedingt Rennen fahren, um zu überleben. Aber das können wir nur dann tun, wenn es aus gesundheitlicher Sicht zu verantworten ist.»

Inzwischen wird fieberhaft am WM-Beginn in Österreich gearbeitet (zwei Rennen, am 5. Juli und am 12. Juli), unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen. Und Claire Williams erkennt noch einen zweiten Hoffnungsschimmer am Horizont: Formel-1-Sportchef Ross Brawn hat bestätigt, dass der Budgetdeckel kommt, ab 2021 mit einer Obergrenze von 145 Millionen, das wird in den zwei darauf folgenden Jahren schrittweise gesenkt, angedacht sind 130 Millionen für 2022 und 120 Millionen für 2023.

Claire Williams ist erleichtert: «Für ein unabhängiges Team wir uns ist das ganz wichtig», sagt sie ein einem Vodcast von Sky. «Ich habe Verständnis dafür, dass die Top-Teams eine höher angesetzte Grenze forderten, weil ihre Budgets höher sind. Es wird nicht einfach für sie, sich anzupassen. Aber ich bin froh, dass die Situation richtig eingeschätzt worden ist und die Formel 1 so reagiert, wie es sein muss.»

«Es ging darum, einen Kompromiss zu finden. Wir haben die drei Top-Teams, die deutlich über diesen 175 Millionen arbeiten, dann ein Mittelfeld, in dem die Rennställe ungefähr bei diesem Betrag liegen, und dann jene Teams, die nicht einmal auf 145 Millionen kommen. Wir erhalten nun die Gelegenheit, Formel-1-Sport nachhaltig zu betreiben und Erfolg haben zu können. Die ursprünglich geplanten 175 Millionen mussten vor dem Hintergrund der Coronakrise unbedingt gesenkt werden, die jetzt gefundene Lösung ist fabelhaft für unser Team.»

Formel-1-Sportchef Ross Brawn: «Das neue Abkommen wird in Sachen Preisgeldverteilung erheblich gerechter sein. Vor allem die Rennställe aus dem Mittelfeld werden besser dastehen. Wir senken die Kosten, das Geld wird gerechter verteilt. Zusammen mit einem neuen Reglement werden wir mittelfristig in die Lage kommen, dass ein Team aus dem Mittelfeld Podest-Ränge anstreben und Gewinn erarbeiten kann. Wenn wir all das erreichen, dann haben wir eine nachhaltige Formel 1 der Zukunft.»

In diesen 145 Millionen nicht eingeschlossen sind – Aufwand für Marketing, Gehälter der Fahrer, Kosten für kulturelle Posten (etwa den Betrieb alter GP-Rennwagen), Boni, Abschreibungen und Amortisation, Kosten, die mit der Formel 1 nichts zu tun haben, Anmeldegebühr des Teams und Superlizenzgebühr der Fahrer sowie die Gehälter der drei bestbezahlten Angestellten (abgesehen von den Piloten).

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