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Ross Brawn über GP mit Fans: «Nichts überstürzen»

Von Mathias Brunner
​Noch immer hoffen GP-Veranstalter, dass sie 2020 vielleicht doch noch Fans an der Strecke begrüssen können. Formel-1-Sportchef Ross Brawn macht ihnen wenig Hoffnung: «Wir überstürzen da nichts.»

Die Ausgangslage war klar: Jean Todt, Präsident des Autosport-Weltverbands, Formel-1-CEO Chase Carey und auch F1-Sportchef Ross Brawn hatten unmissverständlich erklärt – die für Europa geplanten WM-Läufe werden samt und sonders als Geisterrennen stattfinden, wegen der Ansteckungsgefahr durch den Coronavirus sind keine Zuschauer erlaubt. Serienpromoter Carey hatte vage angedeutet, dass es vielleicht im späteren Verlauf eine Möglichkeit gäbe, die Fans wieder mehr einzubinden.

Vor dem Hintergrund einer behutsamen und schrittweisen Rückkehr in Richtung Normalität kursierte immer wieder, möglicherweise gebe es im letzten Teil der Europarennen, also im September, die Chance, dass vielleicht doch wieder Fans zugelassen würden.

Aber Ross Brawn spricht Klartext. Im Rahmen der FIA-eKonferenz, die von Jean Todt am 15. Juni eröffnet worden ist, sagt der Engländer: «Wir überstürzen nichts. Ich schätze, einige europäische Veranstalter sind ein wenig optimistisch. Wir jedenfalls planen weiterhin nicht mit Fans.»

«Es ist ganz wichtig, dass wir unsere Rennen in einer sicheren Umgebung durchführen können», so der 65jährige Brite. «Wir reisen um die ganze Welt, und wir können es uns schlicht nicht leisten, Probleme zu bekommen, wie uns dann daran hindern würden, in weitere Länder zu reisen. Wir werden das bewusst sehr langsam angehen. Wir wollen verhindern, dass wir einen solchen Schritt wagen würden und dann wieder zurückkrebsen müssten.»

Auch Ross Brawn ist der Ansicht, dass man mit Beginn der Überseerennen daran denken könne, wieder Fans an den Pisten zu haben. «Aber garantiert ist das überhaupt nicht.»

Brawn hat wiederholt davon gesprochen, die Rennanlage zu einer Art Blase zu machen, um alle Menschen vor dem Virus bestmöglich zu schützen. «Die Tatsache, dass wir hinter verschlossenen Toren fahren, ist ganz entscheidend, dass wir mit der Saison beginnen können.»

«Die Situation in Sachen Corona ist auf der ganzen Welt ganz unterschiedlich. Als klar war, dass wir dazu bereit sind, ohne Zuschauer zu fahren, haben wir erheblich mehr Möglichkeiten bekommen. Ideal ist das nicht, für keine Sportart, denn natürlich sind die Fans ein entscheidender Teil einer Veranstaltung. Aber es ist wichtiger, Rennen ohne Fans durchzuführen, als untätig zu bleiben.»

Noch steht nicht fest, wie umfangreich das Programm in Europa wird. Acht Läufe sind bestätigt, weitere könnten hinzukommen, um wegfallende Übersee-GP zu kompensieren. Die WM soll mit drei Rennen in Arabien zu Ende gehen (zwei in Bahrain, Finale in Abu Dhabi), das Programm dazwischen wollen Todt, Carey und Brawn im Idealfall bis Ende Juni definiert haben.

Formel-1-WM 2020

5. Juli: Grand Prix von Österreich (Red Bull Ring)
12. Juli: Grand Prix der Steiermark (Red Bull Ring)
19. Juli: Grand Prix von Ungarn (Hungaroring)
2. August: Britischer Grand Prix (Silverstone)
9. August: 70th Anniversary Grand Prix (Silverstone)
16. August: Grand Prix von Spanien (Circuit de Barcelona-Catalunya)
30. August: Grand Prix von Belgien (Circuit Spa-Francorchamps)
6. September: Grand Prix von Italien (Autodromo Nazionale di Monza)

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