Lewis Hamilton stinksauer: «Das ist doch lächerlich!»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

​WM-Leader Lewis Hamilton (Mercedes-Benz) hatte sich den Russland-GP anders vorgestellt: Zeitstrafe im Rennen, Frust, und nun droht eine Rennsperre, wenn er sich erneut etwas zuschulden kommen lässt.

Unglaublich, aber wahr: Ausgerechnet WM-Leader Lewis Hamilton ist nur noch zwei Punkte vor einer Rennsperre entfernt! Der Engländer hatte vor dem Rennen zwei Mal einen Probestart hingelegt und war sich keiner Schuld bewusst. Dann verkündeten die Regelhüter noch vor dem Start: Es wird eine Untersuchung geben, und während des Russland-GP kam dann der Hammer – zwei Mal Fünfsekundenstrafe. Der Weltmeister sass die zehn Sekunden beim Reifenwechsel ab, damit war die Chance auf einen Sieg dahin.

Noch im Rennen schimpfte Hamilton am Funk: «Wo steht im Reglement, dass ich das nicht machen darf?» Die FIA definiert aber tatsächlich, wie ein solcher Probestart aussehen und wo er stattfinden soll. Artikel 36.1 des Formel-1-Sportreglements beschreibt genau, wo solche Probestarts stattfinden dürfen, und zwar rechterhand, gleich nach der Ampel am Ende der Boxengasse und vor der Pisteneinfahrt. Eine Linie definiert dort, wo genau die Boxenausfahrt aufhört und die Rennstrecke beginnt

Lewis versteht es trotzdem nicht: «Noch nie gab es ein Problem deswegen. Ich habe nichts Anderes getan als an anderen Wochenenden. Ich starte immer ein wenig weiter vorne als normal. Der Grund: Ich will nicht dort losfahren, wo alle losfahren, denn dort liegt zu viel Gummi, und das ist nicht repräsentativ für den Startplatz.»

«Ich hatte den Platz hier in Sotschi mit dem Team abgeklärt und ging davon aus, dass dies okay ist. Ich habe nichts anders getan als beispielsweise in Brasilien, wo ich das auch immer mache. Das ist eine interessante Entscheidung der Rennleitung. Noch nie hat meiner Meinung zufolge ein Fahrer eine Strafe für so etwas erhalten, und da drängt sich schon der Verdacht auf, dass wir aufgehalten werden sollen, es ist ja auch nicht das erste Mal – siehe die Umstellung bei den Motoreinstellungen.»

Hamilton steht also nun bei zehn Strafpunkten, wer innerhalb von zwölf Monaten zwölf Punkte sammelt, der muss ein Rennen aussetzen. Nach einem Jahr verfällt jeweils eine Strafe, aber das wird bei Hamilton erst Mitte November mit dem Türkei-GP geschehen.

«Diese Strafpunkte sind einfach lächerlich», findet Hamilton. «Ich finde, man sollte Strafpunkte verhängen, wenn ein Pilot einen anderen in Gefahr gebracht hat.»

Wie will sich Hamilton in den kommenden Rennen verhalten? «Ich muss halt sauber fahren und darf keine Angriffsfläche bieten.»

Lewis Hamilton erhielt sogar Rückendeckung von Max Verstappen: «Hat es nicht gereicht, dass Lewis zehn Strafsekunden bekommen hat?»

Nochmals Lewis Hamilton: «Ich werde mir jetzt nochmals in Ruhe ansehen, wie die Regel genau definiert ist. Noch nie hat jemand für so etwas Zeitstrafen erhalten.»

Russland-GP, Sotschi

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:34:07,868 h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +7,729 sec
3. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +22,729
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +30,558
5. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +47,065
6. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:02,186 min
7. Esteban Ocon (F), Renault, +1:08,006
8. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1:08,740
9. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1:29,669
10. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1:32,995
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
15. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
17. Romain Grosjean (F), Haas, +1 Runde
18. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Crash
Carlos Sainz (E), McLaren, Crash

WM-Stand Fahrer nach 10 von 17 Rennen

1. Hamilton 205 Punkte
2. Bottas 161
3. Verstappen 128
4. Norris 65
5. Albon 64
6. Ricciardo 63
7. Leclerc 57
8. Stroll 57
9. Pérez 56
10. Gasly 45
11. Sainz 41
12. Ocon 36
13. Vettel 17
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 6
16. Räikkönen 2
17. Giovinazzi 2
18. Magnussen 1
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken
1. Mercedes 366
2. Red Bull Racing 192
3. McLaren 106
4. Racing Point 104
5. Renault 99
6. Ferrari 74
7. AlphaTauri 59
8. Alfa Romeo 4
9. Haas 1
10. Williams 0

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