Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Brundle: «Kein Motorenhersteller steigt 2022 ein»

Von Otto Zuber
Martin Brundle

Martin Brundle

GP-Experte Martin Brundle ist überzeugt, dass sich kein neuer Motorenhersteller finden wird, der die Red Bull-Teams beliefern könnte. «Besonders wenn man weiss, dass für 2026 sowieso ein neuer Motor kommt», erklärt er.

Honda verlässt die Formel 1 nach der nächsten Saison, dies verkündeten die Japaner am Freitag in einer Videokonferenz, und die Neuigkeit dominierte natürlich die Schlagzeilen und Diskussionen. Denn die grosse Frage, welche Antriebseinheiten ab 2022 in den Red Bull Racing- und AlphaTauri-Rennern brummen werden, beschäftigt die Fans und Experten gleichermassen.

Auch der frühere GP-Pilot und heutige TV-Experte Martin Brundle hat keine eindeutige Antwort darauf, allerdings ist er sich sicher, dass sich kein neuer Motorenlieferant finden lässt, der 2022 in die Formel 1 einsteigt. «Kein neuer Hersteller kann mit einem dieser V6-Turbo-Hybridmotoren an den Start gehen und davon träumen, die drei Etablierten mit all ihrer Erfahrung zu schlagen», erklärt er auf Skysports.com, und verweist auf die Tatsche, dass bereits 2026 ein neuer Formel-1-Motor kommen soll.

«Mit Blick auf die Motorenentwicklung ist das eigentlich nicht sehr weit weg», weiss der Brite. «Man bräuchte zwei oder drei Jahre Vorlaufzeit, um sich darauf vorzubereiten.» Deshalb müsse für 2022 ein Abkommen mit einem der drei anderen Motorenhersteller abgeschlossen werden. «Aber das ist ein ziemlicher Kraftakt, und deshalb ist es gut für Red Bull, dass das nicht schon im nächsten Jahr passiert.»

«Denn man stellt nicht einfach mehr Triebwerke für Kunden her, sondern man braucht auch Ressourcen, um sie zu warten und auf der Rennstrecke zu betreiben. Das sind eine Menge Leute», mahnt Brundle, der sich nicht vorstellen kann, dass Red Bull Racing eine Übereinkunft mit Mercedes finden wird. «Ich sehe nicht ganz, wie Mercedes funktionieren sollte», sagt er, und fragt: «Gehen Sie zurück zu Ferrari oder Renault?»

«Es könnte Renault passen, denn sie verlieren McLaren nach dieser Saison, allerdings ist letztes Mal so viel zwischen den beiden vorgefallen», fügt der 61-jährige GP-Veteran an. Red Bull-Motorsportberater Helmut Marko lässt alle Möglichkeiten offen. Im SPEEDWEEK.com-Interview erklärt der Grazer: «Wir arbeiten in alle Richtungen, weil wir von Hondas Entscheidung schon lang wussten.» Auf die Frage, ob auch ein Formel-1-Ausstieg passieren kann, antwortet er: «Das ist nicht unsere Priorität. Jetzt wird erst einmal sortiert, und wenn wir die Fakten beisammenhaben, wird Herr Mateschitz entscheiden.»

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