Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Russell über Kart-Rüpel Corberi: «Nie so erlebt»

Von Vanessa Georgoulas
George Russell

George Russell

George Russell fuhr mehrere Jahre gegen Luca Corberi, der mit seinem Ausraster in Lonato für viel Entrüstung gesorgt hat. Der Formel-1-Star beteuert: «Diese Seite von ihm habe ich noch nie zuvor gesehen.»

Die Attacken von Luca Corberi im Rahmen des Kart-WM-Wochenendes in Lonato gegen seinen Gegner Paolo Ippolito lösten einen regelrechten Sturm der Entrüstung aus. Zu Recht, denn der 23-Jährige stellte sich nach seinem Ausfall an den Streckenrand und warf die Frontschürze seines Karts in Richtung Ippolito, der in einer Gruppe von Fahrern an Corberi vorbeirauschte. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, griff Corberi Ippolito im Parc Fermé auch noch körperlich an – womit er eine Schlägerei auslöste.

Die Motorsport-Welt reagierte entsetzt auf die Szenen und zahlreiche Stars sprachen sich für eine lebenslange Sperre gegen Corberi aus. Auch der frühere GP-Pilot Felipe Massa, Präsident der FIA-Kart-Kommission, reagierte mit klaren Worten und die FIA kündigte eine Untersuchung der «besorgniserregenden Ereignisse» an. Der Sünder zeigte sich Tags darauf in einem Statement, reumütig, entschuldigte sich und versprach, nie wieder an einem Motorsport-Event teilnehmen zu wollen.

Williams-Pilot George Russell, der während seiner Kart-Zeit mehrere Jahre gegen Corberi fuhr, erklärte an der FIA-Pressekonferenz am Nürburgring: «Dieses Verhalten ist absolut inakzeptabel. Zuerst hat er sich selbst in grösste Gefahr gebracht, indem er an dieser Stelle der Strecke stand, dann hat er mit seinen Taten alle anderen in Gefahr gebracht. Und was danach passiert ist, ist in jeder Hinsicht nicht zu tolerieren. Motorsport ist eine Leidenschaft, aber es ist unentschuldbar, sich so zu verhalten. Ich vertraue darauf, dass die FIA die korrekten Strafen ausspricht.»

«Ich weiss, dass er schon verlautbart hat, mit dem Kartfahren aufzuhören und er hat sich auch für seine Taten entschuldigt. Er sollte definitiv eine Sperre bekommen, sollte er weiterfahren wollen», betonte der 22-jährige Brite, der aber auch erklärte: «Ich fuhr drei oder vier Jahre in meiner Kart-Karriere gegen Luca und diese Seite von ihm habe ich noch nie zuvor gesehen.»

«Er fuhr immer recht sauber und gehörte zu den guten Fahrern, die vorne dabei waren. Wie gesagt, so habe ich ihn noch nie erlebt. Ich weiss nicht, was vorher passiert ist, aber ich weiss, dass es ein sehr schneller Abschnitt der Strecke ist, und es muss etwas passiert sein, das auch nicht ohne war, wenn man sich anschaut, wie weit er in der Streckenbegrenzung gelandet ist», erzählte Russell weiter, betonte aber auch gleich noch einmal: «Aber wie gesagt, das entschuldigt nicht, was hinterher passiert ist.»

Nicholas Latifi stimmt seinem Teamkollegen zu: «Ich war sehr überrascht, denn diese Frontschürzen sind ziemlich schwer und Kart-Fahrer haben ja keinen Halo oder irgendeinen Schutz. Hätte er sein Ziel also nicht verfehlt, hätte das ziemlich böse enden können. Auch für die Szenen danach gibt es im Motorsport keinen Platz. Ich denke, die FIA wird entsprechend darauf reagieren.»

Russland-GP, Sotschi

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:34:07,868 h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +7,729 sec
3. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +22,729
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +30,558
5. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +47,065
6. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:02,186 min
7. Esteban Ocon (F), Renault, +1:08,006
8. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1:08,740
9. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1:29,669
10. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1:32,995
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
15. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
17. Romain Grosjean (F), Haas, +1 Runde
18. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Crash
Carlos Sainz (E), McLaren, Crash

WM-Stand Fahrer nach 10 von 17 Rennen

1. Hamilton 205 Punkte
2. Bottas 161
3. Verstappen 128
4. Norris 65
5. Albon 64
6. Ricciardo 63
7. Leclerc 57
8. Stroll 57
9. Pérez 56
10. Gasly 45
11. Sainz 41
12. Ocon 36
13. Vettel 17
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 6
16. Räikkönen 2
17. Giovinazzi 2
18. Magnussen 1
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken
1. Mercedes 366
2. Red Bull Racing 192
3. McLaren 106
4. Racing Point 104
5. Renault 99
6. Ferrari 74
7. AlphaTauri 59
8. Alfa Romeo 4
9. Haas 1
10. Williams 0

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Dr. Helmut Marko: «So ist Max Verstappen unschlagbar»

Dr. Helmut Marko
​Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Max Verstappen mit Saisonsieg No. 4, auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Fr.. 26.04., 05:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 26.04., 09:00, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 26.04., 10:15, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 26.04., 11:45, Motorvision TV
    Bike World
  • Fr.. 26.04., 12:40, Motorvision TV
    Tuning - Tiefer geht's nicht!
  • Fr.. 26.04., 14:05, Motorvision TV
    G-Series Andorra
  • Fr.. 26.04., 14:55, SPORT1+
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Fr.. 26.04., 15:05, Motorvision TV
    Extreme E: Electric Odyssey
  • Fr.. 26.04., 16:20, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 26.04., 16:45, Motorvision TV
    Rally Classic Mallorca
» zum TV-Programm
12