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Portugal: Alonso-Albtraum Vitaly Petrov Rennkommissar

Von Mathias Brunner
Vitaly Petrov 2019 in Sotschi mit Max Verstappen

Vitaly Petrov 2019 in Sotschi mit Max Verstappen

​Der frühere GP-Fahrer Vitaly Petrov (36) arbeitet im Rahmen des Grossen Preises von Portugal erstmals als FIA-Rennkommissar. Petrov vernichtete 2010 die Titelhoffnungen von Fernando Alonso im Ferrari.

Der Grand Prix von Portugal 2020 ist aus mehreren Blickwinkeln eine Premiere. Die Formel 1 tritt erstmals im Rahmen eines WM-Laufs auf dem Autódromo Internacional do Algarve bei Portimão an. Und der frühere Formel-1-Fahrer Vitaly Petrov arbeitet zum ersten Mal als Rennkommissar des Autosport-Weltverbands FIA.

Petrov bildet zusammen mit Tim Mayer (USA), Felix Holter (Deutschland) und Paulo Magalhães (Portugal) das Rennpolizei-Quartett.

Der 36jährige Petrov aus Wyborg war der erste Russe, der in der Formel 1 einen Stammplatz erhielt: Er fuhr 2010 und 2011 für Renault sowie 2012 für Caterham. Petrov spielte eine entscheidende Rolle beim WM-Finale von Abu Dhabi 2010, denn er war es, der auf dem Yas Marina Circuit Fernando Alonso erbitterten Widerstand bot. Der damalige Ferrari-Star aus Spanien verlor wertvolle Sekunden, das war einer der Gründe, wieso er am Schluss gegen Sebastian Vettel den Kürzeren zog. Am Ferrari-Kommandostand wurde überdies der Fehler gemacht, das Rennen von Alonso auf Mark Webber auszurichten und nicht auf Vettel.

Wegbereiter aller Formel-1-Russen war Sergey Zlobin, der 2002 als Testfahrer zum Minardi-Team kam (heute AlphaTauri). Bald kristallisierte sich heraus – es mangelte am notwendigen Format für den Posten eines Stammfahrers, es mangelte auch an mehr Geld von Gazprom. Der heute 50jährige Moskauer wurde aussortiert.

Der zweite Russe war Vitaly Petrov: 2011 wurde «The Wyborg Rocket» im Renault solider WM-Zehnter. In der gleichen Saison erreichte er mit Rang 3 in Melbourne sein bestes Formel-1-Ergebnis. Dennoch wurde er am Ende der Saison nicht weiter verpflichtet. Ende 2012 musste Vitaly dann auch bei Caterham sein Cockpit räumen: Der Franzose Charles Pic und der Holländer Giedo van der Garde konnten mehr Mitgift vorweisen.

Während Petrovs Zeit bei Renault stieg dort ein weiterer Russe in den Formel-1-Boliden, allerdings nur zu Testfahrten: Der Moskauer Mikhail Aleshin durfte als Champion der Formel Renault 3.5 den F1-Renner der Franzosen fahren. Meister wurde er übrigens im Duell mit jenem Daniel Ricciardo, der später GP-Sieger bei Red Bull Racing wurde.

Sergey Sirotkin wurde 2013 von Sauber als Nachwuchsfahrer unter Vertrag genommen, Geld aus Russland floss aber wider Erwarten keines. 2016 wurde er ins Nachwuchsprogramm von Renault aufgenommen, ein Jahr später zum Reservepiloten befördert. Er nahm an insgesamt fünf freien Trainings teil. 2018 holte ihn Williams ins Renn-Team. Sirotkin wurde mit einem Punkt (Zehnter in Monza) WM-20. 2019 wurde er von Renault und McLaren als Reservist aufgeboten, 2020 übernahm er diese Rolle weiterhin bei Renault.

Erfolgreichster Russe in der Formel 1 ist Daniil Kvyat: Der langjährige Red-Bull-Zögling fuhr für Toro Rosso, Red Bull Racing und AlphaTauri insgesamt 104 WM-Läufe, er stand drei Mal auf dem Siegerpodest (Zweiter in Ungarn 2015, Dritter in China 2016, Dritter in Deutschland 2019), wurde 2015 WM-Siebter.

Was den Nachwuchs angeht, so dürfen sich die russischen Fans freuen: 2019 hat Robert Shwartzman den Formel-3-Titel gewonnen und sich in der Formel 2 als Sieger etabliert. Nikita Mazepin hat dank Millionen seines Vaters, des Dünger-Königs Dmitry Mazepin, bei Haas angeklopft. Der junge Moskauer liegt in der Formel 2 auf dem fünften Zwischenrang.

Und Vitaly Petrov? Er wechselte auf die Langstrecke, 2019 wurde er in Le Mans mit Aleshin und Ex-GP-Fahrer Stoffel Vandoorne Dritter in Le Mans, hinter den beiden Toyota von Alonso/Nakajima/Buemi sowie Conway/Kobayashi/López.

Eifel-GP, Nürburgring

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:35:55,073 h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +4,470 sec
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +14,465
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +16,059
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +21,764
6. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +22,787
7. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +29,791
8. Nico Hülkenberg (D), Racing Point, +31,559
9. Romain Grosjean (F), Haas, +38,019
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +39,112
11. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +39,688
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +40,518
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, +47,732
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +52,986
15. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +53,544
Out
Lando Norris (GB), McLaren, Motor
Alex Albon (T), Red Bull Racing, Motor
Esteban Ocon (F), Renault, Hydraulik
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, Motor
George Russell (GB), Williams, Unfall

WM-Stand nach 11 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 230 Punkte
2. Bottas 161
3. Verstappen 147
4. Ricciardo 78
5. Pérez 68
6. Norris 65
7. Albon 64
8. Leclerc 63
9. Stroll 57
10. Gasly 53
11. Sainz 51
12. Ocon 36
13. Vettel 17
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Giovinazzi 3
17. Räikkönen 2
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 391
2. Red Bull Racing 211
3. Racing Point 120
4. McLaren 116
5. Renault 114
6. Ferrari 80
7. AlphaTauri 67
8. Alfa Romeo 5
9. Haas 3
10. Williams 0




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