Nico Hülkenberg hat eine Zukunft in der Formel 1

Dr. Helmut Marko: «Morgen wird entschieden»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner und Red Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner und Red Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko

​Morgen wird entschieden, wer 2021 an der Seite von Max Verstappen für Red Bull Racing fährt. Die Vergangenheit zeigt: Red Bull bevorzugt üblicherweise Fahrer aus dem eigenen Nachwuchsprogramm.

Eine Woche vor Weihnachten wird Alexander Albon erfahren, ob er auch 2021 für Red Bull Racing an den Start gehen wird. Die Vorgabe für den Thai-Briten im letzten WM-Teil war gemäss Red Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko seit längerem klar: «Albon muss unter Beweis stellen, dass er sich weiterentwickelt und stetig verbessert. In Abu Dhabi ist er eines seiner besten Rennen gefahren.»

Aber es ist kein Geheimnis, dass sich auch Sergio Pérez (bei Racing Point entlassen) Hoffnungen auf einen Platz bei Red Bull Racing machen darf. Gerhard Berger, der ehemalige Toro-Rosso-Teilhaber und zehnfache Formel-1-GP-Sieger: «Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Mit Albon hat man einen jungen Fahrer, den man aus den eigenen Reihen zum Siegfahrer bringen will. Pérez ist eine konstante Grösse, der Grand Prix gewonnen hat, zuletzt in Sakhir. Wenn ein Spitzenteam da vorne fährt, muss es mit zwei Top-Fahrern arbeiten. Red Bull ist aber dafür bekannt, loyal zu sein, daher hat Albon seine Chance. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass Verstappen/Pérez eine starke Konstellation wären. Mit Max Verstappen hat Red Bull Racing einen absoluten Top-Mann. Aber man muss sich absichern. Das Ziel von Red Bull Racing muss sein, die Fahrer-WM und die Konstrukteurs-Meisterschaft zu gewinnen.»

2020 hat Mercedes die finanziell lukrative «F1 constructor's championship» mit 573 Punkten klar vor Red Bull Racing (319 Punkte) gewonnen.

Die Vergangenheit hat gezeigt: Red Bull setzt in der Formel 1 bevorzugt auf eigene Junioren, das ist Sinn und Zweck des aufwändigen Nachwuchsförderungsprogramms unter der Leitung von Le-Mans-Sieger Dr. Marko. Bei AlphaTauri (früher Toro Rosso) sollen langjährig auf die Königsklasse vorbereitete Talente den Feinschliff erhalten, um später bei Red Bull Racing Rennen und Titel zu gewinnen.

Aus dem eigenen Junioren-Programm
rückten zu Toro Rosso (ab 2020 AlphaTauri) auf:

Scott Speed (2006)
Sebastian Vettel (2007)
Sébastien Buemi (2009)
Jaime Alguersuari (2009)
Jean-Éric Vergne (2012)
Daniel Ricciardo (2012)
Daniil Kvyat (2014)
Carlos Sainz (2015)
Max Verstappen (2015)
Brendon Hartley (2017)
Pierre Gasly (2017)
Alexander Albon (2019)
Yuki Tsunoda (2021)

Christian Klien und Vitantonio Liuzzi kamen 2005 direkt zu Red Bull Racing, nachdem das Team von Jaguar übernommen wurde. Sie sollten abwechslungsweise neben dem erfahrenen Schotten David Coulthard fahren, doch nach dem Grossen Preis von Kanada fuhr der Vorarlberger Klien vollzeit für RBR. Liuzzi wechselte für 2006 zu Toro Rosso.

Von Toro Rosso zu Red Bull Racing schafften es sechs Fahrer: Vettel, Ricciardo, Kvyat, Gasly, Verstappen und Albon.

Vettel, Ricciardo und Verstappen sind die einzigen Piloten, die bei Red Bull Racing Grands Prix gewannen. Vettel wurde von 2010 bis 2013 vier Mal in Folge Weltmeister.

Gasly wechselte wegen mangelnder Leistungen Mitte 2019 zurück zu Toro Rosso und gewann 2020 mit dem in AlphaTauri umbenannten Rennstall sensationell in Monza.

Auch Kvyat wurde zurück zu Toro Rosso verschoben, weil die Leistungen im grösseren Team nicht überzeugten, Ende 2017 kam die Trennung. Nach einem Jahr als Testfahrer bei Ferrari 2018 kehrte er 2019 zu Toro Rosso zurück und fuhr für die Scuderia bis Ende 2020.

Wenn wir die Fahrerpaarungen von Red Bull Racing betrachten, dann finden wir seit 2005 nur zwei Fahrer, die nicht aus dem eigenen Nachwuchsprogramm stammten: David Coulthard (von 2005 bis 2008 bei RBR) und Mark Webber (2007 bis 2013).

Selbst Weltmeister erhielten eine Abfuhr: Der zweifache Formel-1-Champion Fernando Alonso erkundigte sich im Herbst 2007, ob er zu Red Bull Racing wechseln könnte. Doch «Mr. Red Bull» Dietrich Mateschitz und Motorsport-Chef Dr. Helmut Marko wussten, der Spanier hatte bereits einen Vorvertrag bei Ferrari unterzeichnet. Die Italiener waren aber vertraglich noch an Kimi Raikkönen gebunden.

Red Bull wollte für Alonso nicht als Lückenbüsser dienen und setzte lieber noch ein Jahr auf die bewährten und loyalen Routiniers David Coulthard und Mark Webber.

Dr. Helmut Marko wollte sich am heutigen Donnerstag nicht zur Fahrerwahl äußern. «Morgen wird entschieden», lautete seine Antwort auf die Nachfrage von SPEEDWEEK.com. 

Zu den Red Bull Junioren 2020 gehören:

Juri Vips (EST), Formel 2
Jack Doohan (AUS), Formel 3
Dennis Hauger (N), Formel 3
Jonny Edgar (GB), Formel 4
Liam Lawson (AUS), Formel 3
Jean Daruvala (IND), Formel 2
Igor Fraga (BR), Formel 3
Jak Crawford (USA), Formel 4
Ukyo Sasahara (J), Super Formula

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