Formel 1: Adrian Newey über sein Unglück

Mansour Ojjeh tot: McLaren-Teilhaber und Vater-Figur

Von Mathias Brunner
Mansour Ojjeh

Mansour Ojjeh

Im Alter von 68 Jahren ist Mansour Akram Ojjeh verstorben. Der saudi-arabische Geschäftsmann hat als Financier von McLaren eine erhebliche Rolle bei den grössten Siegen des Rennstalls gespielt.

McLaren hat am Sonntag, 6. Juni, bestätigt: Im Alter von 68 Jahren hat Mansour Akram Ojjeh für immer die Augen verschlossen, der saudi-arabische Geschäftsmann war seit 1984 Teilhaber von McLaren. Ojjeh ist am Sonntagmorgen im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen.

Ojjeh war Kopf der Investmentfirma TAG (Techniques d’Avant Garde). Als Williams-Sponsor und später als Financier des Formel-1-Turbomotors von Porsche für McLaren wurde er weltbekannt.

Der Sohn eines Syriers und einer Französin stolperte als Gast der saudischen Königsfamilie zufällig über den Motorsport – die hatte ihn zum Monaco-GP 1978 eingeladen. Die saudische Familie unterstützte damals den Rennstall von Frank Williams.

TAG stieg ein Jahr später bei Williams ein. Mit Clay Regazzoni wurde in Silverstone 1979 der erste Grand Prix des englischen Rennstalls gewonnen, es folgten die WM-Titel 1980 mit Alan Jones und 1982 mit Keke Rosberg.

Ende 1981 lockte Teamchef Ron Dennis Ojjeh zu McLaren. Die «TAG-Turbos made by Porsche» ebneten die WM-Titel von Niki Lauda und Alain Prost 1984, 1985 und 1986. Jahrelang hielt Mansour Ojjeh mit seiner TAG-Gruppe 25 Prozent Anteile an der McLaren-Gruppe (mit Ron Dennis, ebenfalls 25%, sowie der Mumtalakat-Holding aus Bahrain 50%). Erst im Sommer 2020 gab Ojjeh seinen Sitz im McLaren-Vorstand ab. Nach einer Umstrukturierung hält die Familie Ojjeh, nun vertreten durch Mansours Sohn Sultan, noch 14,3% an McLaren.

McLaren-CEO Zak Brown: «Wir alle bei McLaren sind tieftraurig über den Verlust von Mansour Ojjeh. Mansour gehörte zum Herz und zur Seele dieser Firma und war wesentlich an den grössten Erfolgen von McLaren beteiligt. Er war ein echter Racer – entschlossen, leidenschaftlich, wettbewerbsorientiert, aber immer als fairer Sportsmann. Egal, wie intensiv die Schlachten auf den Rennstrecken wurden, für ihn kam immer der Sport an erster Stelle.»

«Für mich ist Mansour ein Titan der Formel 1, dabei blieb er immer bescheiden, unaufdringlich, mit entwaffnendem Charme. Wir werden seinen warmherzigen Humor, den scharfen Verstand und seine entspannte Umgangsweise vermissen.»

«Er liess alle bei McLaren spüren, wie gross seine Liebe für diesen Rennstall ist. Er war für viele fast so etwas wie eine Vater-Figur. Für die Mitarbeiter von McLaren wird er über seinen Tod hinaus eine Inspiration bleiben, sein Geist ist unauslöschlich in die Struktur von McLaren eingewoben. Wir werden seiner gedenken, indem wir entschlossen unseren Weg zurück zum Erfolg weiterschreiten. Alle von McLaren sprechen der Familie von Mansour Ojjeh ihr tief empfundenes Beileid aus.»

Seit Jahren hatte Mansour Ojjeh erhebliche gesundheitliche Probleme. Im November 2013 wurde bekannt, dass der erfolgreiche Geschäftsmann seit 2009 unter IPF litt (Idiopathic pulmonary fibrosis), einer normalerweise tödlich verlaufenden Lungenkrankheit. Der erfolgreiche Geschäftsmann musste sich damals einer doppelten Lungen-Transplantation unterziehen.

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