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Lewis Hamilton (Mercedes): Alles viel schlimmer!

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton in Österreich

Lewis Hamilton in Österreich

Mercedes-Teamchef Toto Wolff sprach nach der Niederlage in Österreich davon, dass der Rennwagen von Lewis Hamilton beschädigt gewesen sein. Nun ist das wahre Ausmass des Schadens klar.

Red Bull Racing-Star Max Verstappen fuhr beim Grossen Preis von Österreich zum dritten Sieg hintereinander. Verfolger Lewis Hamilton konnte nicht verstehen, wie ihm der Niederländer auf und davon eilte. Das hatte zwei Gründe: Erstens ist der Red Bull Racing RB16-Honda derzeit das schnellere Rennauto, zweitens erhielt Hamilton in Runde 36 einen Funkspruch, der ein – für seine Verhältnisse – mässiges Tempo erklärte. «Lewis, wir haben einen Schaden links hinten. Bitte bleib den Randsteinen fern.»

Im Anschluss an den Grand Prix sprach Mercedes-Teamchef Toto Wolff von einer Beschädigung der Aerodynamik, welche ihren Berechnungen zufolge mindestens eine halbe Sekunde pro Runde kostete. Nun erklärt der leitende Ingenieur Andrew Shovlin das wahre Ausmass des Schadens.

Gemäss Shovlin kam es zur Beschädigung am Mercedes-Renner, als Hamilton in Runde 30 am Ausgang von Kurve 10 hart über einen Randstein fuhr. Hamilton wurde dafür gleich doppelt bestraft: Nicht nur, dass ihm weniger Abtrieb zur Verfügung stand, die veränderte Strömung führte auch zu einem stärkeren Abbau der Reifen.

Shovlin sagt: «Der beschädigte Bereich umschliesst Zusatzflügelchen bei den Querlenkern. Es handelt sich hier um eine aerodynamisch sehr sensible Zone. Unsere Daten zeigten: Nach der Beschädigung gingen 30 bis 40 Punkte Abtrieb verloren. Auf dieser Rennstrecke entspricht das einem Zeitverlust von sechs bis sieben Zehntelsekunden pro Runde. Nach Runde 30 hatte Lewis zudem markantes Übersteuern, und wenn das Heck eher zum Rutschen neigt, dann werden die Reifen zu heiss und verschleissen übermässig.»

«Das alles hat Lewis den zweiten Platz gekostet, und wir holten ihn für noch einen Reifenwechsel herein, um sicherzugehen, dass er ins Ziel kommen wird.»

Aufmerksamen Formel-1-Fans fiel auf: Lewis erhielt dabei einen Satz harter Pirelli, dabei hatte der Brite aus dem Training noch einen Satz mittelharter Walzen zur Verfügung. Wieso also wurden die nicht ans Auto geschnallt?

Andrew Shovlin: «Diese Beobachtung stimmt, wir hatten tatsächlich noch mittelharten Reifen. Aber bei diesem Satz, der eigentlich fürs Rennen vorgesehen war, hatten wir einen Schnitt festgestellt – vermutlich von einem Stein oder von einer Fahrt über einen Randstein, das ist nicht mehr nachzuvollziehen. Jedenfalls sagten die Pirelli-Techniker: ‘Ihr könnt diesen Satz für die Runden zur Startaufstellung verwenden, aber nicht innerhalb des Grand Prix.’ Daher hatten wir keine andere Möglichkeit, als Lewis harte Reifen an den Wagen zu montieren.»

 

Österreich-GP, Spielberg

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:23:55,147h
02. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +17,973 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +20,019
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 46,452
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 57,144
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 57,915
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:00,395 min
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:01,195
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:01,844
10. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
11. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde*
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
17. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde*
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
* Kollision und out, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet

WM-Stand nach 9 von 23 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 182 Punkte
2. Hamilton 150
3. Pérez 104
4. Norris 101
5. Bottas 92
6. Leclerc 62
7. Sainz 60
9. Ricciardo 40
8. Gasly 39
10. Vettel 30
11. Alonso 20
12. Stroll 14
13. Ocon 12
14. Tsunoda 9
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Teams
1. Red Bull Racing 286
2. Mercedes 242
3. McLaren 141
4. Ferrari 122
5. AlphaTauri 48
6. Aston Martin 44
7. Alpine 32
8. Alfa Romeo 2
9. Williams 0
10. Haas 0

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