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Daniel Ricciardo (McLaren/1.): Tränen nach dem Sieg

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo (32) feiert in Monza einen umjubelten Sieg, seinen ersten seit Monaco 2018, damals mit Red Bull Racing. Der Australier konnte nach seiner fabelhaften Leistung die Tränen nicht zurückhalten.

Grosser Preis von Italien in Monza: Daniel Ricciardo ging am Start gleich in Führung, vor Max Verstappen. Hoppla, wann hatten wir den beliebten Australier denn letztmals da vorne erlebt? Es war in Abu Dhabi 2018. Und dann hielt der Teufelskerl diese Führung und fuhr den ersten McLaren-Sieg seit Brasilien 2012 ein!

Es ist der 183. Sieg des zweitältesten Formel-1-Rennstalls (nach Ferrari), im 894. WM-Lauf der Engländer. Der erste Sieg also seit Interlagos 2012 (mit Jenson Button), der erste Doppelsieg von McLaren seit Kanada 2010 (Hamilton vor Button). Und für Daniel? Der achte GP-Sieg, der 32. Podestplatz, zum ersten Mal auf dem Podest seit Imola 2020 (damals als Dritter für Renault), seine erste Podestplatzierung mit McLaren, seine erste auch in Monza.

Natürlich zeigte der Sympathieträger aus Perth den typischen Shuey, also das geplegte Schaumwein-Schlürfen aus dem Rennschuh, dann gab er den Anderen auf dem Podest zu kosten. Norris trank und spuckte gleich aus, was er im Mund hatte, Bottas lehnte dankend ab, und McLaren-CEO Zak Brown war sowieso an diesem Punkt alles egal.

Daniel Ricciardo konnte nach seinem grossartigen Triumph die Tränen nicht zurückhalten, er gibt ehrlich zu: «Das ist mein emotionalster Sieg in der Formel 1, so habe ich mich zuvor noch nie gefühlt.»

Das liegt vor allem daran, wie lange Daniel auf diesen Moment warten musste. Ricciardo grinst: «Ich war nie weg vom Fenster, ich stand nur eine Weile lang ein wenig an der Seite!»

«Der gute Start war natürlich der Anfang dieses schönen Ergebnisses, aber mir war klar – irgendwann muss Max kommen. Obschon ich mich vor Verstappen halten konnte, achtete ich immer darauf, wo er sich befindet. Unser Speed war jetzt nicht überirdisch, aber auf dieser Strecke reichte es genau, um vorne zu bleiben.»

«Ich musste eigentlich nie richtig die Ellbogen ausfahren. Ich wusste, ich bin angreifbar, wenn die Reifen abbauen, aber seine Walzen bauten ja gleichermassen ab. Als ich dann wieder als Leader auf die Bahn kam, war mir klar – das lass ich mir nicht mehr entgehen!»

«Am Freitag hat hier etwas Klick gemacht. In der Quali vom Freitag war ich richtig geladen, weil ich keine bessere Zeit als die fünftbeste erreicht hatte. Und heute stehe ich hier, unfassbar!»

Auf die Frage, was den Ausschlag dazu gegeben hat, dass wir auf einmal wieder den alten Daniel erleben, grinst Ricciardo: «Ich habe mich das ganze Jahr ein wenig zurückgehalten! Nein, ernsthaft – es liegt daran, dass ich endlich besser verstehe, wie ich und der Wagen am besten in Einklang zu bringen sind. Und die Sommerpause hat gut getan. Seither läuft es.»

«Vielleicht bin ich aus deshalb so gerührt, weil ich selten einen so schwierigen ersten Saisonteil erlebt habe. Und das durchzumachen und dann zu siegen, mit einem Doppelsieg für McLaren zumal, das ist rundweg verrückt.»

«Wir Fahrer leben für den Sieg. Natürlich hängt das Glück im Leben nicht nur vom Rennfahren ab, sonst wären die meisten Piloten eher unglückliche Menschen. Aber ein Grand-Prix-Sieg, das gibt dir ein Gefühl, das unvergleichlich ist. Ich habe das Gefühl, ich schwebe. Das liegt vielleicht auch am Schaumwein! Wahrscheinlich werde ich in einigen Tagen dieses Interview ansehen und denken – das habe ich wirklich gesagt?»

Grand Prix von Italien

01. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes
02. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault
09. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes
10. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes
12. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari
14. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo C41-Ferrari
15. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari
Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, Crash
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, Crash
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda

WM-Stand nach 14 von 21 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 226,5 Punkte
2. Hamilton 221,5
3. Bottas 141
4. Norris 132
5. Pérez 118
6. Leclerc 104
7. Sainz 97,5
8. Ricciardo 83
9. Gasly 66
10. Alonso 50
11. Ocon 45
12. Vettel 35
13. Stroll 24
14. Tsunoda 18
15. Russell 15
16. Latifi 7
17. Räikkönen 2
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 362,5
2. Red Bull Racing 344,5
3. McLaren 215
5. Ferrari 201.5
5. Alpine 95
6. AlphaTauri 84
7. Aston Martin 59
8. Williams 22
9. Alfa Romeo 3
10. Haas 0

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