Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Max Verstappen: «Musste nicht alles riskieren»

Von Vanessa Georgoulas
Max Verstappen: «Ich bin trotzdem auf Pole und das ist das Einzige, das zählt»

Max Verstappen: «Ich bin trotzdem auf Pole und das ist das Einzige, das zählt»

Red Bull Racing-Star Max Verstappen sicherte sich auf dem Circuit de Spa-Francorchamps die Pole zum Sprint am Samstagnachmittag. Neben dem WM-Leader fährt mit Oscar Piastri ein Rookie aus der ersten Reihe los.

Das Qualifying zum Sprint in Belgien verspätete sich, weil der starke Regen eine Fahrt auf dem anspruchsvollen Circuit de Spa-Francorchamps nicht zuliess. 35 Minuten nach dem geplanten Start ging es endlich los, weil sich die Sonne zeigte. Und viele Fahrer hatten sich schon einige Minuten vorher am Ende der Boxengasse aufgereiht. Sämtliche Piloten wählten die Intermediate-Reifen für das Q1, das nur zwölf Minuten dauerte.

Lewis Hamilton war der Erste auf der Ardennen-Bahn, hinter ihm rückten gleich mehrere Fahrer aus. Es dauerte knapp vier Minuten, bis mit Fernando Alonso der letzte Fahrer im Feld die Box verliess. Als der zweifache Weltmeister aus dem Aston Martin Team ausrückte, war Hamilton bereits auf seiner ersten schnellen Runde. Und der siebenfache Champion legte die knapp 7 km lange Runde in 2:02,297 min zurück.

Sein Mercedes-Teamkollege George Russell war der Nächste, der die Ziellinie kreuzte und mit 2:05,067 min blieb er deutlich langsamer. So war es keine Überraschung, dass sich Valtteri Bottas zwischen die beiden Sternfahrer schob. Auch dessen Alfa Romeo-Teamkollege Zhou Guanyu war schneller als Russell. Immer mehr Fahrer liessen sich eine Rundenzeit notieren und nachdem Charles Leclerc kurz der Schnellste war, wurde der Ferrari-Pilot von Oscar Piastri an der Spitze abgelöst. Der Rookie aus Australien schaffte eine Rundenzeit von 2:01,311 min.

Damit hielt sich der McLaren-Pilot nicht lange an der Spitze, Max Verstappen übernahm bald das Zepter mit 2:00,352 min. Der Weltmeister legte mit 1:58,958 min nach. Er verbesserte sich noch einmal auf 1:58,135 und war damit der Q1-Schnellste. Kein Glück hatte Nico Hülkenberg, der zu spät ausrückte, um noch eine gezeitete Runde zu drehen. Damit belegte der Deutsche den letzten Platz. Auch Yuki Tsunoda (P16), Valtteri Bottas (P17), Kevin Magnussen (P18) und Zhou (P19) schieden aus. Die Wiederholung der TV-Aufnahmen zeigte, dass ein Missgeschick mit dem vorderen Wagenheber beim Reifenwechsel wohl die entscheidenden Sekunden gekostet hatte.

Crash von Lance Stroll

Es dauerte eine Weile, bis der erste Fahrer zum Q2 ausrückte. Und wie schon in der ersten Session waren alle Teilnehmer des Q2 auf den Intermediates aus. Fünf Minuten vor dem Q2-Ende waren bis auf Alex Albon und Alonso alle Fahrer unterwegs, allerdings hatten erst zwei davon eine gezeitete Runde gedreht. Für eine kurze Gelbphase sorgte Logan Sargeant, der sich in Kurve 15 drehte, danach aber weiterfahren konnte.

Verstappen brannte eine Rundenzeit von 1:55,200 in den Asphalt und war damit der Schnellste. Der Einzige, der auf den Slicks ausrückte, war Lance Stroll. Der Kanadier funkte: «Es ist zu früh, um auf Slicks zu fahren.» Kurz darauf knallte er in die Streckenbegrenzung, womit er für ein vorzeitiges Ende der Session sorgte. Denn auf der Uhr waren nur noch 29 Sekunden.

Der Crash war eine schlechte Nachricht für Strolls Teamkollegen Alonso. Der Spanier, der heute seinen 42. Geburtstag feiert, war damit draussen, weil er keine gezeitete Runde gedreht hatte. Auch Daniel Ricciardo (Platz 11), Albon (P12) und Sargeant (P13) waren wegen des Abflugs des Kanadiers nicht mehr dabei.

Um 13.15 Uhr durften die GP-Stars zum Q3 ausrücken und die beiden Ferrari-Fahrer waren die Ersten, die auf die Bahn fuhren. Diesmal wurden alle zehn Q3-Teilnehmer auf den weichen Slicks auf die Zeitenjagd geschickt. Pérez sicherte sich mit 1:50,303 min die provisorische Pole, doch noch hatten alle Fahrer die Chance, mit einem letzten schnellen Versuch nachzulegen.

Gasly setzte sich mit 1:49,700 min an die Spitze, wurde aber bald durchgereicht. Am Ende sorgte Rookie Oscar Piastri mit einer starken Rundenzeit für Jubel in der McLaren-Box. Obwohl letztlich Verstappen mit 1:49,056 min die Nase vorn behielt, war die Freude im Team aus Woking gross. Schliesslich war der Australier nur elf Tausendstel langsamer als der WM-Leader.

«Es war nicht einfach bei diesem Wetter, du willst nicht zu viel Risiko eingehen, denn du kannst ganz leicht viel Zeit liegen lassen», funkte Verstappen, während sich Piastri über die knapp verpasste Pole ärgerte und gleichzeitig bei seinem Team für die Arbeit bedankte.

«Es war recht knifflig, ziemlich ähnlich wie gestern schon», erklärte der Pole-Setter. «Ich blieb ruhig und der Vorsprung ist nicht ganz so gross wie beim gestrigen Qualifying, aber ich musste auch nicht alles riskieren. Im zweiten Sektor war ich besonders vorsichtig, aber ich bin trotzdem auf Pole und das ist das Einzige, das zählt.»

Sprint-Qualifying, Francorchamps

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:49,056 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:49,067
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:49,081
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:49,251
05. Lando Norris (GB), McLaren, 1:49,389
06. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:49,700
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:49,900
08. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:49,961
09. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:50,494
10. George Russell (GB), Mercedes, 1:55,742
11. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, 1:57,687
12. Alex Albon (T), Williams, ohne Zeit
13. Logan Sargeant (USA), Williams, ohne Zeit
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, ohne Zeit
15. Fernando Alonso (E), Aston Martin, ohne Zeit
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 2:00,568
17. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 2:00,951
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, 2:01,079
19. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 2:01,430
20. Nico Hülkenberg (D), Haas, ohne Zeit

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