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Christian Horner zu Ferrari? Was dagegenspricht

Von Silja Rulle
Fred Vasseur und Christian Horner vor einem Jahr in Mexiko

Fred Vasseur und Christian Horner vor einem Jahr in Mexiko

Wagt die Scuderia Ferrari größere Veränderungen, um die sportliche Wende zu schaffen? Ex-Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner soll von Ferrari umgarnt werden. Welche Gründe dagegensprechen.

Nach dem Singapur-GP rumort es bei Ferrari. Mal wieder, müsste man sagen. Medienberichte, die über einen Neustart bei der Scuderia spekulieren, verbreiten sich rasant. Konkret ist wenig, aber spekuliert wird viel. Unter anderem über Ex-Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner als neuem Scuderia-Chef anstelle von Fred Vasseur. Laut der DailyMail wird Horner von Ferrari umworben. Aber wie viel ist da dran? Die Gründe, die dagegensprächen.

Vasseurs Vertragsverlängerung
Ende Juli hat Ferrari den Vertrag mit Vasseur langfristig verlängert.  Schon mehrere Wochen davor, nämlich Anfang Juli, war das Aus von Horner bei Red Bull Racing beschlossen und verkündet. Der Brite war entsprechend schon auf dem Markt – trotzdem das langfristige Scuderia-Bekenntnis zu Vasseur.

Die Fahrer stehen hinter Vasseur
Beide Ferrari-Piloten sprachen sich in der Vergangenheit immer wieder für Vasseur aus. Dass die Fahrer einen Personalwechsel mittragen würden, ist schwer vorstellbar, auch wenn sie von der sportlichen Lage frustriert sind.

Charles Leclerc kennt Vasseur schon ewig: aus den Nachwuchsklassen und von der gemeinsamen Zeit bei Sauber. Auch Leclercs Umfeld rund um seinen französischen Manager Nicholas Todt ist französisch geprägt und nah an Vasseur.

Ferraris Transfer-Coup Lewis Hamilton spricht sich ebenfalls immer wieder für Vasseur aus. Der Brite erklärte, er sei auch wegen Vasseur zu Ferrari gewechselt. Dazu kommt: Der Schatten der Saison 2021 dürfte über einem Arbeitsverhältnis Hamilton-Horner liegen.

Erneuter Personalwechsel wäre ein Rückschritt
Ein Wechsel an der Spitze würde viele Umstrukturierungen und Fortschritte der Vasseur-Ära zunichte machen. Auch wenn die Saison 2025 überhaupt nicht rosig läuft – die Ursache allein bei Vasseur zu suchen, wäre falsch. Vor einem Jahr kämpfte Ferrari noch bis ins letzte Rennen mit McLaren um die Team-WM, die Fortschritte im Vergleich zu den Jahren davor waren unter Vasseur merklich. Unter dem Franzosen scheint zumindest etwas mehr Ruhe eingekehrt zu sein bei der Scuderia, ein Raum für Kontinuität. Eine Personalrochade würde die Aufbauarbeit der letzten Jahre womöglich zunichte machen.

Das Timing
Der Zeitpunkt der Spekulationen ist ungewöhnlich – schließlich hat Horner noch eine Vereinbarung mit seinem früheren Arbeitgeber, wäre erst ab dem Frühjahr für ein neues Engagement zu haben, also nach dem Saisonstart. Dazu steht über den Winter der größte Reglement-Wechsel seit Jahren an: neues Chassis, neuer Motor. In dieser Transition die Führung zu wechseln, erscheint nicht sinnvoll.

Dennoch: In der Formel 1 sind Verträge und Vereinbarungen nicht immer in Stein gemeißelt. Es hätte schon überraschendere Transfers gegeben. In der Formel 1 scheint nichts unmöglich. Dass Horner in die Formel 1 zurückkommen will, ist kein Geheimnis. Ferrari will die Besten, Horner bringt ein erstklassiges Portfolio mit, Ferrari wäre mit seiner Vita die passende Kragenweite. Bei Ferrari im Gespräch zu sein, hilft aber natürlich auch, den eigenen Marktwert anderswo zu steigern…

Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:40:22,367 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +5,430 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren +6,066
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +8,146
05. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +33,681
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +45,996
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:20,667 min
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +1:25,251*
09. Oliver Bearman (GB), Haas, +1:33,527
10. Carlos Sainz (E), Williams, +1 Runde
11. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
12. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
14. Alex Albon (T), Williams, +1
15. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1
16. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
17. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1
18. Esteban Ocon (F), Haas, +1
19. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
20. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +1

*5-sec-Zeitstrafe fürs Verlassen der Strecke

WM-Stand (nach 18 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 336 Punkte
02. Norris 314
03. Verstappen 273
04. Russell 237
05. Leclerc 173
06. Hamilton 125
07. Antonelli 88
08. Albon 70
09. Hadjar 39
10. Hülkenberg 37
11. Alonso 36
12. Sainz 32
13. Stroll 32
14. Lawson 30
15. Ocon 28
16. Tsunoda 20
17. Gasly 20
18. Bearman 18
19. Bortoleto 18
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 650 Punkte (Weltmeister)
02. Mercedes 325
03. Ferrari 298
04. Red Bull Racing 290
05. Williams 102
06. Racing Bulls 72
07. Aston Martin 68
08. Sauber 55
09. Haas 46
10. Alpine 20

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