Julian Puffe: Nach Wechsel zu Honda alles auf Null

Von Thorsten Horn
Julian Puffe

Julian Puffe

Da Testfahrten, im sonnigen Süden und ohne lästige Lärmbeschränkung, für IDM Superbike-Teams derzeit schwer zu stemmen sind, weicht das Team HRP ein auf Trackdays am Sachsenring aus.

Nach zwei Mal zwei Tests in Oschersleben und auf dem Lausitzring, bereitete man sich Mittwoch und Donnerstag dieser Woche etwas schaumgebremst auf dem Sachsenring vor. Die vierteilige IDM-Saison 2020 beginnt vom 14. bis 16. August in Assen. Die zweite Station wird dann am 7. und 8. September, einem Montag und einem Dienstag, zum ersten Mal nach siebenjähriger Pause auf dem Sachsenring über die Bühne gehen. Freilich ohne Zuschauer, so dass der Termin an regulären Arbeitstagen nur bei den Fahrern und direkt Involvierten mehr oder weniger ins Gewicht fällt.

Die Tests am Sachsenring waren für die Mannschaft aus Wittenberge insofern schaumgebremst, weil auf dem deutschen Grand-Prix-Kurs bei Rennstreckentrainings strenge Lärmbeschränkungen herrschen. Laute Rennauspuffe sind daher nicht erlaubt.

Apropos Aus-Puffe. Natürlich nutzte auch Julian Puffe, der Neue im Team HRP, die Gunst der Stunde, sich auf den Sachsenring (neu) einzuschießen. 2010 und 2011 war er mit dem ADAC Junior Cup sowie 2012 und 2013 als Yamaha-Cuppie hier schon zu Gange. Das nützt ihm allerdings herzlich wenig. «Ich weiß schon, wo es langgeht, aber mit einem Superbike muss man die Strecke im Prinzip trotzdem wieder neu lernen», meinte der 24-jährige Schleizer. Und weiter: «Dazu waren die Trackdays schon okay. Wegen der vielen langsameren Fahrer auf der Strecke bekommt man kaum freie Runden zusammen. Auch dadurch waren die Möglichkeiten etwas begrenzt. Ein richtiger Test ist da schon nochmal was anderes.»

Dabei hatten bzw. haben er und seine Teamkollegen Alex Polita sowie der Komplett-Neueinsteiger Nils Endtler, ein 28-jähriger Eifelaner, der zuvor nur Hobbyrennen bestritt, mit der neuen Honda Fireblade eine Menge Arbeit vor sich. Mit dem neuen Bike konnte man erst Anfang März in Valencia testen, aber da war es noch ein Serienmotorrad ohne jegliche Spezialteile. Diese kamen dann mit Corona-bedingten Verzögerungen so nach und nach aus Japan. Beim vorherigen Test in Oschersleben hatte man dann erstmals ein richtiges Rennmotorrad beisammen, sodass die Hauptarbeit bis dato nicht abgeschlossen ist. «Wir arbeiten hart daran, das Motorrad schnellstmöglich konkurrenzfähig zu bekommen. Es ist halt ein ganz neues Motorrad. Wir mussten alles komplett durchtesten wie alles funktioniert und reagiert. Ich kann aber sagen, dass wir zu jedem Test einen Schritt vorwärts gemacht haben. So machen wir jetzt weiter.»

Viel Zeit ist nun bis zum Saisonstart nicht mehr, man versucht aber noch einen weiteren Test einzuschieben. «Natürlich kann man nie genug Testtage haben», so Puffe. «Aber ich denke, dass wir gar nicht so schlecht aufgestellt und gut dabei sind.»

Der Umstieg von der BMW auf die neue Honda bereitet Julian Puffe kein Kopfzerbrechen. Dazu sagt er: «Wenn man die Marke wechselt, fängt man immer bei Null an. Jedes Motorrad ist allein schon von der Geometrie her anders. Darauf muss man sich auch als Fahrer immer erst einstellen. In meinem ersten BMW-Jahr 2017 habe ich mich in der Superstock-EM wirklich schwergetan. Erst 2018 ging es dann. Das ist aber immer so. Ich denke, dass ich jetzt mit etwas mehr Erfahrung diesen Prozess deutlich verkürzen kann.»

Zu seinen Zielen kann und will er noch nichts sagen. Nur so viel: «Es sind wieder viele schnelle Fahrer dazugekommen, sodass die IDM Superbike richtig gut besetzt sein wird. Wir müssen einfach unser Paket bestmöglich zusammenbekommen, dann wird das erste Rennen zeigen wo wir stehen.» Da man viel auf alten sowie sehr harten Reifen getestet hat, kann man auch anhand der gefahrenen Zeiten kaum Schlüsse ziehen. «Das ist dann erst möglich, wenn alle mit den gleichen Voraussetzungen am Start stehen.»

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