Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Mückes Geduldsprobe

Von Guido Quirmbach
Was machen die Kollegen? Mücke beim Blick auf den Zeitenmonitor

Was machen die Kollegen? Mücke beim Blick auf den Zeitenmonitor

Der Berliner Aston Martin-Werksfahrer Stefan Mücke läuft 2010 den Erfolgen des Vorjahres schuldlos hinterher.

Aston Martin-Werkspilot Stefan Mücke durfte am Wochenende wieder einmal LMP fahren, was er immer wieder besonders gerne tut, schliesslich ist der Prototyp noch immer um einiges schneller als der GT1-Aston Martin, den er in der GT1-WM bewegt, sein Hauptbetätigungsfeld in diesem Jahr.

«Ein ziemlich kurzfristiger Einsatz» meinte der Berliner, der aber noch mehr chancenlos als sonst ins Rennen gegen die überlegenen Audi und Peugeot war. Der Grund waren neben der technischen Unterlegenheit auch seine Beifahrer. Sam Hanckock verlor rund 2 Sekunden auf Mücke, Juan Barazi fehlten meist mehr als 6 Sekunden. Zu viel, um in der Spitze über die Distanz mitzufahren. Andererseits, ohne die Pay-Driver wäre gar kein Einsatz zustande gekommen. 

Seit den letzten technischen Änderungen ist der Speed des Aston Martin im Vergleich zu den Werks-Dieseln gar nicht mal so schlecht, so einfach vorbeifahren können sie nicht mehr, wie sich im letzten Drittel in Silverstone zeigte, als Mücke lange den verbliebenen Audi hinter sich halten konnte. Am Ende wurden sie Vierte mit drei Runden Rückstand und gewannen die inoffizielle Benziner-Wertung. Es sind eher die kleinen Erfolgserlebnisse, mit denen sich der LMS-Gesamtsieger 2009 in diesem Jahr zufrieden geben muss.

Auch die GT1-WM läuft nicht so, wie sich Mücke es wünscht. Auch dort liegen die Gründe in erster Linie beim Beifahrer, wenn auch nicht so extrem, wie bei dem LMS-Auftritt. Christoffer Nygaard ist zwar immer wieder schnell, doch fehlt ihm die Konstanz. Da bei den Sprints in der WM beide Piloten annähernd 50% der Distanz absolvieren müssen, kamen bislang noch keine Podium-Ergebnisse zustande, während die Teamkollegen Darren Turner und Tomas Enge zuletzt am Nürburgring sogar siegen konnten. Zwei 5. Ränge waren bislang das beste Resultat.

Beim kommenden GT1-Rennen wird Mücke mit dem Portugiesen Pedro Lamy starten. Dennoch ist  er nur bedingt optimistisch: «Die Strecke in Portimao wird uns wahrscheinlich nicht so liegen. Dort wird es warm werden, aber unser Aston Martin mag es lieber etwas kühler.»

Aston Martin hat in Silverstone bekanntgegeben, einen neuen LMP für Le Mans 2011 zu entwickeln. Obwohl noch keine Fahrernamen bestätigt sind, gilt es als sicher, das Mücke dabei sein wird. «Es wird eine gewaltige Aufgabe. Wir sind fast schon etwas spät dran. Sicher werden wir ein schnelles Auto bauen, aber ob wir bis Juni 2011 alle Langstrecken-typischen Kinderkrankheiten ausgeräumt haben, hm, schauen wir mal!»

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