Motorensituation: Bei Yamaha werden Triebwerke knapp

Von Nora Lantschner
Maverick Viñales hat keinen frischen Motor mehr in Reserve

Maverick Viñales hat keinen frischen Motor mehr in Reserve

Ein Großteil der MotoGP-Fahrer muss die Corona-Saison 2020 mit maximal fünf Motoren bestreiten, nur die sogenannten «concession teams» – aktuell Aprilia und KTM – dürfen pro Fahrer sieben Triebwerke einsetzen.

Falls ein MotoGP-Pilot nicht mit den erlaubten fünf beziehungsweise sieben Triebwerken über die 14 Grand Prix kommt, werden empfindliche Strafen fällig: Es droht für jeden zusätzlichen Motor wahlweise ein Start aus der Boxengasse (5 Sekunden nach dem Erlöschen der Startampel) oder ein «ride through»-Penalty, also eine Boxengasse-Durchfahrtsstrafe.

Bedrohlich sieht die Motorensituation bei den vier Yamaha-Piloten aus. Da Rossi (Rennen in Jerez-1), Viñales (FP3 bei Jerez-2) und Morbidelli (Rennen in Jerez-2) bereits je einen kapitalen Motorschaden beklagten, droht den beiden Yamaha-Teams in der zweiten Saisonhälfte eine Motorenknappheit.

Denn es wurde inzwischen ein Paket von fehlerhaften Ventilfedern ausfindig gemacht, das die Defekte verursacht hat. Die mit diesen Ventilfedern ausgerüsteten und bereits versiegelten Motoren werden momentan nicht verwendet, sie sollen mit Erlaubnis der anderen Werke geöffnet und umgerüstet werden. Die Erlaubnis dazu wird aber voraussichtlich erst nach dem Steiermark-GP erteilt werden.

Pro Grand Prix werden im Schnitt 500 km zurückgelegt, die Motoren werden normalerweise nach 2500 bis 3000 km aus der Allocation genommen und revidiert.

Vorläufig lässt sich schwer einschätzen, ob Yamaha trotz der Motorschäden mit je fünf Motoren pro Fahrer durch die Saison kommen wird. Denn auch bei Stürzen kann es zu irreparablen Motorschäden kommen – durch Feuer oder angesaugten Dreck.

Doch heute ist in Spielberg durchgesickert: Yamaha hat bei der Hersteller-Vereinigung den Wunsch zurückgezogen, die bisher versiegelten Motoren öffnen und die Ventile ersetzen zu dürfen. Die Yamaha-Ingenieure sind jetzt überzeugt, dass die Motoren in Jerez nur wegen der extremen Hitze (bis 42 Grad) den Geist aufgaben.

Hersteller ohne Privilegien

Honda:
Alex Márquez (Repsol Honda): 2 verplombt, 0 zurückgezogen
Marc Márquez/Stefan Bradl (Repsol Honda): 2 verplombt, 0 zurückgezogen
Takaaki Nakagami (LCR Honda): 2 verplombt, 0 zurückgezogen
Cal Crutchlow (LCR Honda): 2 verplombt, 0 zurückgezogen

Ducati:
Andrea Dovizioso (Ducati Team): 3 verplombt, 0 zurückgezogen
Danilo Petrucci (Ducati Team): 3 verplombt, 0 zurückgezogen
Jack Miller (Pramac Ducati): 3 verplombt, 0 zurückgezogen
Francesco Bagnaia/Michele Pirro (Pramac Ducati): 2 verplombt, 1 zurückgezogen
Johann Zarco (Esponsorama Ducati): 3 verplombt, 0 zurückgezogen
Tito Rabat (Esponsorama Ducati): 3 verplombt, 0 zurückgezogen

Yamaha:
Maverick Viñales (Monster Energy Yamaha): 4 verplombt, 1 zurückgezogen
Valentino Rossi (Monster Energy Yamaha): 3 verplombt, 1 zurückgezogen
Fabio Quartararo (Petronas SRT Yamaha): 4 verplombt, 0 zurückgezogen
Franco Morbidelli (Petronas SRT Yamaha): 4 verplombt, 1 zurückgezogen

Suzuki:
Joan Mir (Suzuki Ecstar): 3 verplombt, 0 zurückgezogen
Alex Rins (Suzuki Ecstar): 3 verplombt, 0 zurückgezogen

Hersteller mit «concessions»

KTM:
Brad Binder (Red Bull KTM): 3 verplombt, 0 zurückgezogen
Pol Espargaró (Red Bull KTM): 3 verplombt, 0 zurückgezogen
Iker Lecuona (Tech3 KTM): 2 verplombt, 1 zurückgezogen
Miguel Oliveira (Tech 3 KTM): 3 verplombt, 0 zurückgezogen

Aprilia:
Bradley Smith (Aprilia Racing Gresini): 3 verplombt, 0 zurückgezogen
Aleix Espargaró (Aprilia Racing Gresini): 3 verplombt, 0 zurückgezogen

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