Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Cal Crutchlow (Honda/8.): «Alex war unglaublich»

Von Nora Lantschner
Cal Crutchlow hing in Aragón hinter den Ducati-Piloten fest

Cal Crutchlow hing in Aragón hinter den Ducati-Piloten fest

Kupplungsprobleme machten die hervorragende Ausgangslage von Cal Crutchlow zunichte, der in Aragón erstmals seit Austin 2019 wieder in der ersten Startreihe stand. Seinem Nachfolger bei LCR-Honda streute er Rosen.

Cal Crutchlow wurde beim Start durchgereicht, was nicht nur am fehlenden «holeshot device» lag, wie er anschließend erklärte: «Leider hatten wir ein Problem in der Warm-up-Lap, die Kupplung schliff. Ich fuhr die Gegengerade runter und als ich in den sechsten Gang schalten wollte, ging die Drehzahl richtig, richtig hoch. So habe ich verstanden, dass die Kupplung schliff. Ich bin dann um die letzte Kurve und in die Startaufstellung gecruist. Ich war aber nahe dran, in die Box zu fahren und auf das zweite Bike umzusteigen.»

Stattdessen entschied sich der LCR-Routinier für eine andere Variante: «Im Grid wollte ich dann natürlich keinen normalen Start machen, weil das die Kupplung erhitzt hätte, was mich in große Schwierigkeiten gebracht hätte. So wurde ich natürlich überholt. In den ersten drei Runden schliff die Kupplung in jeder Beschleunigungsphase, von Kurve zu Kurve, auf der Gegengengerade… So kannst du natürlich keinen überholen. Nach drei Runden wurde es dann ein bisschen besser, das Problem hatte ich nur noch beim Hochschalten vom fünften in den sechsten Gang auf der Gegengerade. Aber so kannst du natürlich nicht kämpfen. Um die sechste Runde hörte es dann auf und ich konnte anfangen zu pushen – aber zu dem Zeitpunkt war ich nur noch Zwölfter. Ich glaube aber, ich habe einen guten Job gemacht, um noch auf Platz 8 nach vorne zu kommen. Ich habe gekämpft, ich hatte keine schlechte Pace, aber ich wurde einfach von den Ducati aufgehalten. Ich konnte sie nicht überholen.»

Das Fazit des 34-jährigen Familienvaters, der noch ohne Job für 2021 dasteht: «Ich habe heute mein Bestes gegeben. Ich bin zufrieden, wie ich gefahren bin, und ich bin auch zufrieden damit, wie ich am Start mit dem Problem umgegangenen. Aber ich bin auch enttäuscht, weil ich glaube, dass wir ein gutes Ergebnis hätten einfahren können, wenn wir vorne gestartet wären.»

Der Arm bereitete dem Briten unterdessen keine großen Probleme mehr: «Es war nicht fantastisch, aber okay. Meine Rundenzeiten waren am Ende nicht schlecht. Das Problem war, dass meine Rundenzeiten nicht großartig waren, weil ich von den Jungs auf den Raketen vor mir aufgehalten wurde. Aber ich glaube, ich habe einen guten Job gemacht. Wenn man sich anschaut, woher ich gekommen bin und wo ich am Ende gelandet bin, dann war es nicht allzu schlecht», kommentierte er den achten Rang.

Besser lief es aber für Repsol-Honda-Rookie Alex Márquez, der als Zweiter zum zweiten Mal in Folge auf dem Podest stand: «Alex war unglaublich heute. Ein fantastisches Ergebnis für ihn, das Team und Honda. Wie er gefahren ist, wie er durch das Feld gepflügt ist – er ist unglaublich in den ersten Runden. Wenn man sich irgendein Rennen aus diesem Jahr anschaut, in den ersten Runden ist er großartig. Und er hatte natürlich auch die Pace, um es zu tun. Es ist nicht so, dass er nur einen großartigen Start hatte und die Pace dann nicht halten hätte können. Er hatte einen großartigen Start und konnte dann eine bessere Pace fahren als alle anderen im Feld. Er ist einfach sehr gut gefahren», lobte Cal seinen Nachfolger im LCR Team.

Zu seinem aktuellen Teamkollegen, Takaaki Nakagami, sagte er dagegen: «Taka war in meinem Bereich. Er hat es allerdings geschafft, die Ducati zu überholen, als die weit gegangen sind – und so konnte er wegfahren. Ich habe einfach keinen Weg vorbei gefunden, weil sie keinen Fehler gemacht haben und mich das ganze Rennen über geblockt haben.»

Nächste Woche hofft Crutchlow, es im Rennen besser zu erwischen. «Aber du kannst keinen viel besseren Job machen, als es Alex heute getan hat», ergänzte er.

Ergebnis, MotoGP-Rennen, Aragón (18.10.):

1. Rins, Suzuki, 41:54,391 min
2. Alex Márquez, Honda, + 0,263 sec
3. Mir, Suzuki, + 2,644
4. Viñales, Yamaha, + 2,880
5. Nakagami, Honda, + 4,570
6. Morbidelli, Yamaha, + 4,756
7. Dovizioso, Ducati, + 8,639
8. Crutchlow, Honda, + 8,913
9. Miller, Ducati, + 9,390
10. Zarco, Ducati, + 9,617
11. Binder, KTM, + 13,200
12. Pol Espargaró, KTM, + 13,689
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 14,598
14. Lecuona, KTM, + 15,291
15. Petrucci, Ducati, + 15,941
16. Oliveira, KTM, + 18,284
17. Bradl, Honda, + 20,136
18. Quartararo, Yamaha, + 21,498
19. Smith, Aprilia, + 25,300
20. Rabat, Ducati, + 25,558

Fahrer-WM-Stand nach 10 von 14 Rennen:

1. Mir, 121 Punkte. 2. Quartararo 115. 3. Viñales 109. 4. Dovizioso 106. 5. Nakagami 92. 6. Morbidelli 87. 7. Rins 85. 8. Miller 82. 9. Pol Espargaró 77. 10. Oliveira 69. 11. Binder 67. 12. Alex Márquez 67. 13. Petrucci 65. 14. Rossi 58. 15. Zarco 53. 16. Bagnaia 42. 17. Aleix Espargaró 27. 18. Crutchlow 21. 19. Lecuona 20. 20. Smith 11. 21. Bradl 8. 22. Rabat 8. 23. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha 183. 2. Ducati 160. 3. Suzuki. 4. KTM 130. 5. Honda 112. 6. Aprilia 35.

Team-WM:

1. Team Suzuki Ecstar 206. 2. Petronas Yamaha SRT, 202 Punkte. 3. Ducati Team 171. 4. Monster Energy Yamaha MotoGP 167. 5. Red Bull KTM Factory Racing 144. 6. Pramac Racing 128. 7. LCR Honda 113. 8. Red Bull KTM Tech3 89. 9. Repsol Honda Team 75. 10. Esponsorama Racing 61. 11. Aprilia Racing Team Gresini 38.

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