Aleix Espargaró (3.): Warum er über Bradl lästert

Von Johannes Orasche
Im FP1: Aleix Espargaró schleppt Savadori rund um die Strecke

Im FP1: Aleix Espargaró schleppt Savadori rund um die Strecke

Aprilia-MotoGP-Speerspitze Aleix Espargaró wetzte am ersten Tag auf der anspruchsvollen Piste von Portimão sensationell auf Platz 3. Er lobt Lorenzo Savadori und kritisiert Stefan Bradl.

Aleix Espargaró suchte sich das WM-Finale der MotoGP-Saison aus, um eine seiner bislang besten Performances zu zeigen. Die anspruchsvolle und spektakuläre Berg- und Talbahn von Portimño an der Algarve scheint der Aprilia RS GP20 gut auf den Leib geschneidert.

Der 31-jährige Katalane gab sich nach dem FP2 extrem erleichtert: «Es war ein positiver Tag. Ich habe mich stark gefühlt. Wir hatten am Freitagvormittag einen Vorteil, weil wir im Oktober hier mit der GP-Maschine getestet haben. Aber dann wurde dieser Vorteil egalisiert, weil die Sessions verlängert wurden und am Nachmittag war dieser Vorteil sicher nicht mehr da.»

«Wir haben uns in den letzten drei, vier Rennen konstant verbessert. Ich fühlte mich stärker als in der gesamten bisherigen Saison bisher. Ich bin happy, dass ich die Top-3 vorgedrungen bin. Der Grip war nicht gut, morgen werden sich sicher alle steigern. Ich werde es auch versuchen und hoffe, dass ich auf diesem Level bleiben kann.»

Zu seinem aktuellen Aprilia-Teamkollegen Lorenzo Savadori sagt Aleix Espargaró: «Gut ist, dass er nicht nur schnell war, sondern sich auch verbessert. Es sind nicht nur die guten Rundenzeiten. Er verbessert sich auch. Ich bin mit ihm gefahren in der Früh und ein wenig dann auch am Nachmittag. Die Linien die er fährt sind gut, er versteht den MotoGP-Stil. Alle haben hier viel Erfahrung hier, es ist nicht leicht hier mitzufahren und so stark zu sein.»

Dann bringt der gesprächige Espargaró ein Beispiel: «Stefan Bradl ist Weltmeister, er hat das beste Bike der Welt. Aber nach sechs, sieben oder zehn Rennen mit Marcs Bike war er nie in den Top-5, so wie es Lorenzo am Vormittag war. Lorenzo macht also einen großartigen Job. Aber es ist klar, er hat keine Erfahrung mit der MotoGP. Man kann nicht von ihm verlangen, dass er auch an der Entwicklung mitarbeitet, das ist sehr, sehr schwierig.»

Dazu muss man wissen: Stefan Bradl zählte 2016 mit Álvaro Bautista zu den Vorgängern von Espargaró bei Aprilia Racing. Bautista eroberte damals mit der brandneuen und laut Aprilia-Techniker Marcus Eschenbacher damals nur 245 PS starken RS-GP16 zehn Top-Ten-Plätze, er kassierte 82 Punkte ein und beendete die WM als Zwölfter. Bradl sicherte sich sechs Top-Ten-Plätze und mit 63 Punkten den 16. WM-Rang.

Aleix Espargaró hat in seiner vierten Aprilia-Saison 2020 erst zwei Top-Ten-Ergebnisse errungen, er liegt in der WM an 17. Stelle. Mit kargen 34 Punkten. Trotzdem behauptet er hartnäckig: «Wir werden immer besser.»

Ergebnisse MotoGP, kombinierte Zeiten nach FP2, Portimão

1. Zarco, Ducati, 1:39,417 min
2. Viñales, Yamaha, + 0,119 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,228
4. Quartararo, Yamaha, + 0,275
5. Binder, KTM, + 0, 280
6. Mir, Suzuki, + 0,315
7. Dovizioso, Ducati, + 0,324
8. Pol Espargaró, KTM, + 0,366
9. Miller, Ducati, + 0,403
10. Morbidelli, Yamaha, + 0,471
11. Bradl, Honda, + 0,492
12. Nakagami, Honda, + 0,522
13. Oliveira, KTM, + 0,529
14. Crutchlow, Honda, + 0,549
15. Bagnaia, Ducati, + 0,560
16. Savadori, Aprilia, + 0,668
17. Rins, Suzuki, + 0,796
18. Márquez, Honda, + 0,921
19. Petrucci, Ducati, + 1,190
20. Rabat, Ducati, + 1,839
21. Rossi, Yamaha, + 1,862
22. Kallio, KTM, + 2,409

Ergebnisse MotoGP FP1, Portimão:

1. Oliveira, KTM, 1:40,122 min
2. Viñales, Yamaha, + 0,040 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,114
4. Savadori, Aprilia, + 0,175
5. Pol Espargaró, KTM, + 0,558
6. Crutchlow, Honda, + 0,573
7. Mir, Suzuki, + 0,734
8. Quartararo, Yamaha, + 0,755
9. Nakagami, Honda, + 0,756
10. Bradl, Honda, + 0,798
11. Rins, Suzuki, + 0,838
12. Dovizioso, Ducati, + 0,839
13. Morbidelli, Yamaha, + 1,045
14. Zarco, Ducati, + 1,059
15. Alex Márquez, + 1,106
16. Miller, Ducati, + 1,149
17. Bagnaia, Ducati, + 1,311
18. Petrucci, Ducati, + 1,806
19. Rossi, Yamaha, + 1,824
20. Binder, KTM, + 1,960
21. Rabat, Ducati, + 3,032
22. Kallio, KTM, + 3,788

Zum Vergleich Portimão-Test, 7. und 8. Oktober 2020:

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:40,170 min.
2. Michele Pirro, Ducati, 1:40,435
3. Stefan Bradl, Honda, 1:40,833
4. Bradley Smith, Aprilia, 1:41,112
5. Sylvain Guintoli, Suzuki, 1:41,153
6. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1:41,483
7. Dani Pedrosa, KTM, 1:41,627
8. Jorge Lorenzo, Yamaha, 1:43,163
9. Maverick Viñales, Yamaha, 1:43,699*
10. Miguel Oliveira, KTM, 1:44,700*
11. Brad Binder, KTM, 1:44,820*

* auf Superbike-Maschinen

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