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Alberto Puig: «Cleveres Rennen von Marc Márquez»

Von Nora Lantschner
Alberto Puig zog nach dem ersten Rennen der MotoGP-Saison 2022 und den Plätzen 3 und 5 für seine Repsol-Honda-Piloten Pol Espargaró und Marc Márquez in Doha/Katar eine zufriedenstellende Bilanz.

In den fünf Eröffnungsrunden der MotoGP-WM 2022 gab es am Sonntagabend eine Repsol-Honda-Doppelführung, Pol Espargaró lag sogar bis fünf Runden vor Schluss in Front. Als sich der spätere Sieger Enea Bastianini auf Start-Ziel am 30-jährigen Spanier vorbeischob, ging Pol weit und reihte sich hinter Red Bull-KTM-Ass Brad Binder auf Rang 3 ein. Marc Márquez musste auch Aleix Espargaró auf der Werks-Aprilia ziehen lassen, Platz 5 war für den achtfachen Weltmeister aber ein solider Auftakt nach der Verletzungsmisere der vergangenen Jahre.

Unmittelbar nach dem ersten Rennen wirkte Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig noch etwas enttäuscht über das Endergebnis, in der Nachbetrachtung stellte er jedoch fest: «Es war in mehrerer Hinsicht ein sehr guter Start. Zunächst einmal, weil wir vor wenigen Monaten gar nicht wussten, ob Marc in Katar überhaupt in der Startaufstellung stehen würde. Zweitens erreichten wir mit Pol Espargaró einen guten Podestplatz im ersten Rennen. Das zeigt, dass das, was wir gegen Ende der Saison 2021 aufgebaut hatten, noch vorhanden ist. Er stellte seine Fähigkeiten und die Performance des Motorrads unter Beweis. Espargaró war das gesamte Wochenende über konstant und wir sind sehr glücklich mit diesem Ergebnis.»

Zum fünften Rang von Marc Márquez, der aus der ersten Startreihe losgefahren war, sagte der 55-jährige Spanier: «Ich glaube, die Reifenwahl von Marc war korrekt, er nahm den Soft. Leider vermisste er etwas Grip an der Front und er entschied daher, nicht mehr zu pushen, um kein Extra-Risiko einzugehen. Er fuhr ein cleveres Rennen. Er weiß, was es braucht, und er wusste, dass es in dieser Situation die beste Option war, die Punkte von Platz 5 mitzunehmen. Klar, hätte er ein anderes Gefühl zum Motorrad gehabt, hätte er mehr attackiert – das ist sein Charakter. Was er am Sonntag zeigte, ist gut für uns. Er ist hier bei uns, sein Gefühl ist insgesamt gut und er bereitet sich auf die nächsten Rennen vor. Wir erleben ja die längste Saison der MotoGP-Geschichte, mit 21 Rennen.»

Besonders wertvoll waren die zwei Top-5-Ergebnisse, weil der Losail International Circuit der RC213V in den jüngsten Jahren nicht unbedingt entgegenkam. Zuletzt siegte Honda dort 2014 mit Marc Márquez. «Wir hatten einen guten Start, unsere Fahrer sind happy und jetzt gilt es nach dem ersten Rennen einige Aspekte an diesem neuen Motorrad zu verbessern», so der Repsol-Honda-Teammanager. «Im Vergleich zu den vergangenen Jahren können wir sagen, dass wir als Gruppe viel glücklicher sind. Es ist wichtig, dass unsere Fahrer fit sind und wir ein neues Motorrad haben. Dieses Bike wird sich noch weiter entwickeln, natürlich, weil jeder bei HRC und im Repsol Honda Team arbeitet, damit wir uns weiter verbessern. Die Motivation ist nach diesem guten Saisonstart sehr hoch.»

Puigs Fazit: «Das Positive ist, dass Marc zum ‚normalen‘ Rennfahren zurückgekehrt ist und Pol bestätigt hat, dass er ein Top-Fahrer ist und damit klarerweise ein Fahrer, der konstant um die Top-Platzierungen kämpfen kann.»

Mit Blick auf das nächste GP-Wochenende, der MotoGP-Rennpremiere des Mandalika Street Circuits vom 18. bis 20. März, erklärte Puig: «Wir sehen dem Grand Prix nach dem guten Test dort mit großen Hoffnungen entgegen. Wir sind auch sehr glücklich, nach Indonesien zurückzukehren, weil es ein ‚Honda-Land‘ ist, wo die Unterstützung für Honda wirklich groß ist. Wir haben dort viele Fans, viele Leute fahren unsere Bikes und wir hoffen, dass wir auf Lombok eine großartige Show erleben werden.»

Zur Erinnerung: Den dreitägigen Mandalika-Test im Februar beendete Pol Espargaró mit Bestzeit.

MotoGP-Ergebnis, Doha, 6. März:

1. Enea Bastianini, Ducati, 22 Runden in 42:13,198 min
2. Brad Binder, KTM, + 0,346 sec
3. Pol Espargaró, Honda, + 1,351
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 2,242
5. Marc Márquez, Honda, + 4,099
6. Joan Mir, Suzuki, + 4,843
7. Alex Rins, Suzuki, + 8,810
8. Johann Zarco, Ducati, + 10,536
9. Fabio Quartararo, Yamaha, + 10,543
10. Takaaki Nakagami, Honda, + 14,967
11. Franco Morbidelli, Yamaha, + 16,712
12. Maverick Viñales, Aprilia, + 23,216
13. Luca Marini, Ducati, + 27,283
14. Andrea Dovizioso, Yamaha, + 27,374
15. Remy Gardner, KTM, + 41,107
16. Darryn Binder, Yamaha, + 41,119
17. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 41,349
18. Raúl Fernández, KTM, + 42,357
– Jorge Martin, Ducati, 11 Runden zurück
– Francesco Bagnaia, Ducati, 11 Runden zurück
– Miguel Oliveira, KTM, 12 Runden zurück
– Alex Márquez, Honda, 13 Runden zurück
– Marco Bezzecchi, Ducati, 16 Runden zurück
– Jack Miller, Ducati, 16 Runden zurück

WM-Stand nach 1 von 21 Grand Prix:

1. Bastianini 25 Punkte. 2. Brad Binder 20. 3. Pol Espargaró 16. 4. Aleix Espargaró 13. 5. Marc Márquez 11. 6. Mir 10. 7. Rins 9. 8. Zarco 8. 9. Quartararo 7. 10. Nakagami 6. 11. Morbidelli 5. 12. Viñales 4. 13. Marini 3. 14. Dovizioso 2. 15. Gardner 1.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 25 Punkte. 2. KTM 20. 3. Honda 16. 4. Aprilia 13. 5. Suzuki 10. 6. Yamaha 7.

Team-WM:

1. Repsol Honda 27 Punkte. 2. Gresini Racing 25. 3. Red Bull KTM Factory 20. 4. Suzuki Ecstar 19. 5. Aprilia Racing 17. 6. Monster Energy Yamaha 12. 7. Pramac Racing 8. 8. LCR Honda 6. 9. Mooney VR46 Racing 3. 10. WithU Yamaha RNF 2. 11. Tech3 KTM Factory 1.

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