Wie Johann Zarco (Ducati) zum Thema Stallorder steht
Johann Zarco steht in Reihe 1
Pramac-Ducati-Fahrer Johann Zarco war im Valencia-Sprint einer der Verlierer des Tages. Der Franzose fuhr aus der ersten Reihe los, verlor aber in der Anfangsphase mehrere Positionen und fand sich nur auf P10 wieder. Der zweifache Moto2-Weltmeister brachte durch den Sturz von Fabio Quartararo (Yamaha) am Ende P9 ins Ziel.
Fakt ist: Drei Fahrer könnten Zarco am Sonntag noch von WM-Rang 5 verdrängen. «Wir müssen jetzt am Sonntag Druck machen, um die fünfte WM-Position zu holen. Ich hatte erwartet, im Sprint den Speed zu haben – es ging aber nicht. Es war ein schwieriges Rennen. Ich habe zwei Fehler gemacht und konnte dann nicht mehr aufholen – alle Fahrer sind hier sehr schnell. Ich konnte nicht unter 1:30 min fahren, das fehlte mir dieses Mal.»
«Mein Start war gut. Martin ist auch sehr gut gestartet, ich habe ihn von der ersten Kurve angesehen, ich konnte aber nicht so schnell in Kurve 1 einbiegen. Es war gut, ihn fahren zu lassen. Dann sind auch Brad und Marc innen dahergekommen. Ich konnte den guten Start somit nicht wirklich ausnutzen», reflektierte Zarco.
«Dann ist mir ein Fehler passiert, als Bezzecchi fast Pecco erwischt hätte und weit ging – ich musste dann auch weit gehen. Es ist schade, hier wäre es schön gewesen, noch ein Sprint-Podium zu holen für Ducati», seufzte der Australien-GP-Sieger. «Es ist aber schön, dass ich in der ersten Reihe stehe und am Sonntag somit noch eine Chance habe. Es wird ein anderes Rennen sein, der Sprint ist so intensiv. Man kann keine Fehler ausbessern. Wenn am Sonntag vielleicht alle auf dem Medium-Reifen fahren, kann ich die Situation dann besser nutzen.»
Zur möglichen Stallorder zugunsten von Jorge Martin, der von Startplatz 6 losfährt, sagte Zarco: «Das Team wird es mir sagen. Wenn ich auf P1, er auf P2 und Pecco draußen sein sollte, dann würde für Jorge auch P2 reichen. Aber wenn sie mich fragen, würde ich es tun! Ich war besser in den Sessions als in Doha, daher war ich happy. Aber die anderen können die letzte Phase vor der Kurve besser managen. Ich kann da das Bike nicht so kontrollieren. Das zieht sich ein wenig über das gesamte Jahr.»
Spürt Zarco die Anspannung im Team? «Nein, in Doha war es angespannt. Wir konnten es bei den Mechanikern spüren. Wir hatten jetzt ein nettes Abendessen am Donnerstagabend. Das hat uns alle geholfen. Wir haben gesehen, was wir geleistet haben. Es waren vielleicht alle zu sehr auf Jorge gepolt. Sie sind natürlich jetzt auch noch fokussiert, aber mit einem positiven Geist.»
Hat Zarco wie andere auch eine Uhr von Teambesitzer Paolo Campinoti erhalten? «Ja. Ich habe eine kleine Rede gehalten, als mir Paolo für all die Podiums gedankt hat. Wegen Paulo konnte ich viele reiche Leute kennenlernen. Ich habe gelernt, wie es in der reichen Welt so läuft. Die Uhr war somit eine Bestätigung, in der Welt der Reichen zu sein», lachte der 33-Jährige.
Ergebnis MotoGP-Sprint, Valencia (25.11.):
1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:38,827 min
2. Binder, KTM, + 0,190 sec
3. Marc Márquez, Honda, + 2,122
4. Viñales, Aprilia, + 3,106
5. Bagnaia, Ducati, + 4,253
6. Di Giannantonio, Ducati, + 4,400
7. Bezzecchi, Ducati, + 4,502
8. Alex Márquez, Ducati, + 5,578
9. Zarco, Ducati, + 5,910
10. Augusto Fernández, KTM, + 6,095
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 7,674
12. Miller, KTM, + 8,098
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 9,513
14. Pol Espargaró, KTM, + 12,453
15. Bastianini, Ducati, + 12,599
16. Nakagami, Honda, + 13,787
17. Marini*, Ducati, + 13,887
18. Morbidelli*, Yamaha, + 14,943
19. Rins, Honda, + 20,378
20. Savadori, Aprilia, + 25,017
– Quartararo, Yamaha, 9 Runden zurück
*= 3-Sekunden-Strafe (Reifendruck-Vergehen)
MotoGP-WM-Stand nach 38 von 39 Rennen:
1. Bagnaia, 442 Punkte. 2. Martin 428. 3. Bezzecchi 329. 4. Binder 277. 5. Zarco 205. 6. Aleix Espargaró 198. 7. Viñales 198. 8. Marini 194. 9. Alex Márquez 167. 10. Quartararo 167. 11. Miller 163. 12. Di Giannantonio 138. 13. Marc Márquez 96. 14. Morbidelli 93. 15. Bastianini 84. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 71. 18. Rins 54. 19. Nakagami 52. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 26. 23. Pol Espargaró 13. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 675 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 357. 3. Aprilia 215. 4. Yamaha 187. 5. Honda 181.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 633 Punkte (Weltmeister). 2. Ducati Lenovo Team 536. 3. Mooney VR46 Racing 523. 4. Red Bull KTM Factory Racing 440. 5. Aprilia Racing 396. 6. Gresini Racing 305. 7. Monster Energy Yamaha 260. 8. Repsol Honda 122. 9. CryptoDATA RNF 120. 10. LCR Honda 112. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 93.