Brünn-Test: V4-Yamaha, Luca Marini und Fabelzeiten
Am 1. und 2. Juli fand in Brünn ein zweitätiger MotoGP-Test statt. Mit dabei waren die Testteams von Honda und Yamaha. Möglich ist das immense Testpensum im Lager der japanischen Hersteller durch das Regelwerk. Yamaha und Honda werden weiterhin im letzten der vier Concessions-Ränge (D) geführt und dürfen entsprechend ein nur durch die Reifenmenge begrenztes Testprogramm auch mit den Stamm-Rennfahrern abarbeiten. Aprilia und KTM, beide im Rang C, und Ducati als weiterhin dominierende Kraft können nur mit dem Testteam Erprobungen fahren.
HRC-Werksfahrer Luca Marini war in Brünn das erste Mal nach seinem schweren Crash mit der Langstrecken-Honda in Suzuka wieder auf der RC213V zu sehen, um sich auf sein Comeback auf dem Sachsenring vorzubereiten.
Auf Seiten von Yamaha drehten die beiden Stammfahrer Alex Rins und Miguel Oliveira fleißig ihre Runden. Spannender war jedoch das Programm, das die Testfahrer Andrea Dovizioso und Augusto Fernandez absolvierten. Beide waren mit einem neuen Motorrad mit V4-Motor unterwegs. Der V4-Prototyp unterschied sich nicht nur beim Triebwerk von der Reihenvierzylinder-Variante des japanischen Herstellers, auch bei Aerodynamik, Schwinge und Auspuff-Führung war von außen klar erkennbar, dass es sich um ein komplett anderes Bike handelte. Zum Test mit dem V4-Bike gibt es bislang von Yamaha keine Aussagen.
Beeindruckend waren auch die Zeiten, die an den beiden Tagen auf dem neu asphaltierten Automotodrom Brünn gefahren wurden. Die Yamaha-Piloten Miguel Oliveira und Alex Rins gaben diesbezüglich mit der M1 den Ton an. Die beiden erreichten Rundenzeiten im Bereich von 1:52,7 min. Zum Vergleich: der Rundenrekord von Marc Marquez aus dem Jahr 2016(!) liegt bei 1:54,596 min. Da Rekorde aber nur an einem Rennwochenende zählen, bleibt die Bestmarke des Spaniers, zumindest bis zum MotoGP-Event Mitte Juli, bestehen.
Umfassend war das Aufgebot an Stammfahrern im Moto2-Lager: In Brünn dabei waren Joe Roberts und Marcos Ramirez vom American-Racing-Team, Jake Dixon und Filip Salac (beide Marc VDS), sowie die Piloten des Teams BLU CRU Pramac Yamaha – Tony Arbolino und Izan Guevara. Darüber hinaus war auch der italienische Routinier Mattia Pasini vor Ort, um sich auf seine beiden Wildcard-Einsätze auf dem Sachsenring und in Brünn im Juli vorzubereiten.
Beim Brünn-Test waren sich die Fahrer einig, dass der neue Asphalt einen hervorragenden Grip bietet. Für die MotoGP-Rückkehr vom 18. bis 20. Juli ist die spektakuläre Rennstrecke bestens gerüstet.