Motegi: Strafen-Hagel, Jorge Martin unter Beobachtung
Das umfangreiche Regelwerk der Motorrad-Straßenweltmeisterschaft gilt auch im fernen Japan. Das mussten am zweiten Tag des Japan-Grand-Prix nicht weniger als ein Dutzend Piloten aller GP-Klassen akzeptieren. Neun Spanier, ein Italiener, ein Indonesier und ein Argentinier wurden in Motegi ins Visier genommen.
Der einzige Fahrer der Königsklasse wurde dabei noch nicht verurteilt. Die Rede ist von MotoGP-Weltmeister Jorge Martin, der mit seiner haarsträubenden Aktion unmittelbar nach dem Start des Sprints ein Loch ins Mittelfeld gerissen hatte. Größter Leidtragender war dabei Jorge Martin selbst.
Der Spanier wurde unmittelbar nach einem ersten Check im Medical Centre des Mobility Resorts in eine Klinik in der Nähe von Tokio geflogen. Martin, der sich das rechte Schlüsselbein brach und auch Verletzungen am rechten Bein erlitt, wird am morgigen Sonntag nach Spanien ausgeflogen, um sich direkt nach Ankunft einer weiteren Operation in Barcelona zu unterziehen.
Da das Regelwerk besagt, dass ein Pilot zu dem Vergehen angehört werden muss, ist das Verfahren ausgesetzt. Sobald Jorge Martin aus dem Krankenhaus entlassen wurde, muss er sich mit den Fragen der FIM-Stewards unter der Leitung von Simon Crafar auseinandersetzen.
Zur Sache ging es direkt bereits im ersten Qualifying der Moto3. Routinier Dennis Foggia (Aspar) und David Almansa (Leopard) bummelten auf der Ideallinie und behinderten damit andere Piloten. Da die Piloten 2025 schon einmal für dasselbe Vergehen bestraft wurden, geht es nun für Japan-GP ans Ende der Startaufstellung.
Im zweiten Qualifying wurde gleich vier Piloten der unnötigen Langsamfahrt überführt. Da es sich um den ersten Verstoß handelte, kamen Adrian Fernandez (Leopoard), Angel Piqueras (MSi) und Marco Morelli (Mlav) mit einer Verwarnung davon. Erwischt wurde auch Intact-Pilot David Munoz. Der hatte aber bereits einmal die harte «Back-to-the-grid»-Strafe abgesessen und wurde rehabilitiert.
Nicht ohne Strafe kam dagegen Teamkollege Guido Pini davon. Für sein wiederholtes Bummeln im Q2 bekam der junge Italiener für den Japan-GP eine doppelte Long-Lap aufgebrummt.
Auch in der Moto2 musste ein Pilot der deutschen Mannschaft antreten. WM-Leader Manuel Gonzalez hatte zum Beginn des Q2 die rote Ampel an der Boxenausfahrt übersehen. Macht 500 Euro Strafe bei Annullierung der schnellsten Zeit der ersten Ausfahrt. Unbeirrt holte sich Gonzalez dann im zweiten Anlauf die Pole-Position.
Weiter ging es in der mittleren WM-Klasse mit Forward-Pilot Jorge Navarro und Mario Aji (Honda Asia). Bei Piloten wurde ebenfalls für wiederholtes Bummeln im Q2 bestraft und müssen sich deshalb beim anstehenden GP-Rennen neun Positionen weiter hinten aufstellen. Navarros Teamkollege Alex Escrig wurde der gleichen Tat beschuldigt, kam als Debütant aber mit einer offiziellen Warnung davon.