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Hubert Nagl zu Längenfelder: «Es war gewaltig!»

Von Johannes Orasche
Simon Längenfelder ist ein GP-Sieger

Simon Längenfelder ist ein GP-Sieger

Der deutsche Motocross-MX2-WM-Leader Simon Längenfelder (17) aus dem GASGAS-Werksteam lässt auch seinen einstigen Entdecker und Förderer Hubert Nagl jubeln.

Simon Längenfelder wetzte in Matterley Basin in beeindruckender Manier an die Spitze des WM-Klassements in der MX2-Klasse. Der Teenager, der im März erst seinen 18. Geburtstag feiert und seine zweite volle GP-Saison bestreitet, wechselte für die Saison 2022 von DIGA Procross in das erfolgsverwöhnte GP-Team von Claudio De Carli, das 2022 auf GASGAS setzt.

Längenfelder ist der erste deutsche WM-Leader seit Max Nagl im Jahr 2015, damals führte der Hohenpeißenberger als Husqvarna-Werksfahrer in der MXGP-Kategorie, bevor er sich verletzte. Der erst 17-jährige Red Bull-GASGAS-Werksfahrer Längenfelder gewann am vergangenen Wochenende nach dem «Qualifying Race» beide Starts und beide Rennen – Lauf 2 nach einem heftigen Kampf gegen Tom Vialle (Red Bull-KTM). Es war der erste Sieg eines Deutschen in der MX2-Kategorie seit Ken Roczen 2011.

Längenfelder, der im Alter von fünf Jahren mit Motocross begann, stammt aus Regnitzlosau in Bayern, wo er 2021 auch seine schulische Ausbildung abgeschlossen hat. Gefördert wurde das Talent über Jahre von Max Nagls Vater Hubert, der Längenfelder in den Nachwuchsklassen betreute und ihm Szene-Kontakte verschafft hat. Kumpel Jochen hatte Nagl einst auf Längenfelder aufmerksam gemacht.

Erste große internationale Ausrufezeichen setzte Längenfelder, der im Förderkader der ADAC Stiftung Sport ist, im Jahr 2018, als er die EMX125-Klasse in Ottobiano gewann. In der Saison 2021 musste Längenfelder wegen einer Verletzung einige Zeit aussetzen – viel mehr als ein Top-10-WM-Ergebnis wäre sonst bereits möglich gewesen. In Teutschenthal fuhr er lange auf P3 und kam als Sechster in Ziel.

«Es war gewaltig», jubelte nach Längenfelders erstem GP-Sieg auch sein einstiger Förderer und Entdecker Hubert Nagl. «Am meisten beeindruckt hat mich, dass der Simon im zweiten Lauf an Vialle drangeblieben ist, ihn wieder unter Druck gesetzt und dann gekontert hat.»

Nagl glaubt: «Eigentlich hätte er das auch schon vor einem Jahr drauf gehabt. Aber es gab Probleme. Mit dem Wechsel zur De Carli-Truppe hat das Management von KTM Weitblick, Cleverness und den richtigen Riecher gezeigt. Für Simon war es ein Glücksgriff!»

Nagls Kontakt mit Längenfelder hat sich in den letzten Monaten minimiert, auch durch Längenfelders Wohnsitzwechsel zum Team nach Rom: «Ich habe ihm den Weg bereitet, jetzt bin ich raus. Es sind genug Leute da, die sich auskennen. Jeder Tag ist harte Arbeit, er hat keine Zeit für andere Dinge. Bei Simon ist jetzt jeden Tag einer da, der all das kann.»

Nagl zeigt sich beeindruckt vom jungen Regnitzlosauer: «Er hat dem Erfolg alles untergeordnet und sich alles selbst erarbeitet. Es wurde jetzt bei De Carli auch am Motorrad für die Starts gearbeitet, auch das hat man nun gesehen.»

MX2-WM-Stand nach Runde 1:

1. Simon Längenfelder (D), GASGAS, 50
2. Tom Vialle (F), KTM, 42, (-8)
3. Jago Geerts (B), Yamaha, 40, (-10)
4. Kay de Wolf (NLK), Husqvarna, 36, (-14)
5. Roan van de Moosdijk (NL), Husqvarna, 33, (-17)

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