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Balance-Regel wackelt: Keine Bestrafung für Ducati?

Von Ivo Schützbach
Seit 2008 fahren in der Superbike-WM 1000-ccm-Vierzylinder gegen 1200er-Twins. Die daraufhin eingeführte Balance-Regel richtet sich gegen zu erfolgreiche Zweizylinder – zukünftig könnte sie allgemein gefasst werden.

Andere Rennserien machen es vor: Dort werden zu erfolgreiche Fabrikate oder Fahrer etwa mit Zusatzgewicht bestraft, um eine höhere Leistungsdichte und damit für die Fans interessantere Rennen zu generieren.

In der Superbike-WM gibt es seit 2008 eine Balance-Regel, seit damals dürfen die Zweizylinder Bikes 1200 ccm Hubraum haben, also 200 mehr als die Vierzylinder. Doch diese Regel richtet sich ausschließlich gegen Ducati, den einzigen Hersteller mit einem Twin-Motor. Ist Ducati zu erfolgreich, dies wird anhand eines komplizierten Rechenschlüssels ermittelt, wird der Hersteller aus Bologna bestraft. Gewinnt aber Kawasaki oder ein anderer Hersteller mit einer Vierzylinder-Maschine Rennen in Serie, gibt es keine Einschränkungen.

«Wenn ein Hersteller zu stark ist, muss die Dorna für ein Gleichgewicht sorgen», fordert Vizeweltmeister Chaz Davies. Das Ducati-Ass gewann dieses Jahr zwar bereits vier Rennen, doch acht Läufe vor Saisonende liegt er 108 Punkte hinter Weltmeister Jonathan Rea auf seiner Werks-Kawasaki. «Der Hintergedanke der technischen Regeln seit 2015 ist, dass alle zusammenrücken. Vor der Saison 2015 sprach jeder davon, dass die neuen Regeln für Ducati gemacht und unfair sind. Ich weiß, dass das Geschäft tricky ist, gleichzeitig enttäuscht es mich aber auch, wenn solche Dinge geschehen. Ehre, wem Ehre gebührt. Seit 2012 ist Kawasaki vorne, zweimal haben sie die Weltmeisterschaft nur um eine Winzigkeit verloren. Sie sind ein sehr gutes Team mit einem hervorragenden Paket und Fahrern. Gleichzeitig glaube ich aber, dass ich genau so gut fahre wie Rea und Sykes. Wenn ich Rennen 5 sec hinter ihnen beende, dann muss man sich im Detail anschauen, was wir daran ändern können.»

Dem Gedankengang des Walisers schließen sich immer mehr Entscheidungsträger von WM-Vermarkter Dorna und des Motorrad-Weltverbands FIM an. Es wird darüber nachgedacht, die Balance-Regel für die Zukunft anzupassen. Vorstellbar ist eine Regelung wie in der IDM, in der ein zu erfolgreicher Fahrer Gewicht draufpacken muss, egal mit welchem Motorenkonzept er unterwegs ist.

«Ich habe Ducati darum gebeten, einen Vorschlag für eine neue Balance-Regel auszuarbeiten», verriet Dorna-Manager Gregorio Lavilla SPEEDWEEK.com. «Darüber habe ich auch mit der Hersteller-Vereinigung MSMA gesprochen. Heute ist es so, dass die Zweizylinder bestraft werden, wenn sie gewinnen. Siegen die Vierzylinder, gibt das Reglement keine Balance-Möglichkeit her. Die Entscheidung wurde damals zwischen MSMA, FIM und Dorna getroffen. In meinen Augen ist sie aber nicht fair. Ich bin aber sehr entspannt, was diese Regel betrifft.»

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