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Lewis Hamilton: «Grip-Vorteil Red Bull – drei Meter»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

​Der Engländer Lewis Hamilton hat sich für einen ersten Sieg in Mexiko eine prima Ausgangslage geschaffen: Pole-Position. Der Weltmeister sagt, warum die Arbeit in Mexiko dennoch schwierig ist.

Viele Fahrer haben mit dem Autódromo Hermanos Rodríguez so ihre liebe Mühe. In den ersten Trainings waren die äusseren Bedingungen klamm, das führte zu abnormalem Verhalten der Reifen. Im Abschlusstraining war die Piste so warm wie nie zuvor an diesem Wochenende, einige Fahrer konnten sich mit der Abstimmung ihrer Rennwagen den Verhältnissen nicht anpassen.

Weltmeister Lewis Hamilton sagt: «Ich habe mich hier im Wagen sofort wohlgefühlt, wie zuvor auch in Texas. Auch wenn es ein hartes Stück Arbeit ist, die Reifen zum Arbeiten zu bringen.»

Der Champion von 2008, 2014 und 2015 gibt zu: «Die Balance des Autos verändert sich bei minimalsten Veränderungen der Bedingungen. Du musste dich sogar auf einer einzelnen Runde anpassen können. Es ist manchmal schwer zu erklären, wie schwierig es wirklich ist, die Reifen ins richtige Betriebsfenster zu bekommen. Auf dieser Bahn wirken keine grossen senkrechten Kräfte auf die Reifen, aus dem einfachen Grund, weil die Luft so dünn ist. Wir fahren zwar mit maximaler Flügelanstellung, aber dennoch haben wir Abtriebswerte wie in Monza. Das liegt an der Meereshöhe. Ohne diesen Abtrieb ist es ganz schwierig, Temperatur in die Reifen zu bekommen.»

«Du kommst dann ab und an in seine ganz seltsame Situation: Du fängst eine Runde an, du hast deine Reifen über zwei Runden ganz sorgsam aufgewärmt, dann sind vielleicht die Hinterreifen bereit, aber die vorderen sind noch nicht im richtigen Betriebsfenster. Im mittleren Pistensektor sind die Reifen vorne und hinten aufgewärmt, endlich ist alles so, wie es sein sollte, im letzten Sektor dann fallen die Hinterreifen wieder aus dem optimalen Bereich, und du rutschst zu stark. Die Balance verschiebt sich also selbst auf einer Runde. Das ist wirklich sehr knifflig.»

Viele glauben: Selbst wer den Start in Mexiko versemmelt, hat angesichts der langen Anfahrt zur ersten Kurve noch die Chance, einen Fehler zu korrigieren. Lewis Hamilton sieht das anders: «Es ist nicht einfach, sich in den Windschatten eines Gegners zu setzen, auch das liegt an der dünnen Luft. Im letzten Jahr lag ich nach dem Start auch im Windschatten von Nico und konnte doch nicht davon profitieren. Zudem ist die Position auf der Bahn ganz wichtig. Denn Überholen ist hier nicht einfach. Um problemlos überholen zu können, so besagen unsere Berechnungen, muss der Verfolger ein Auto haben, das sechs Zehntelsekunden pro Runde schneller ist. In den Dauerläufen war um diesen Wert schneller als Nico, aber seither hat er sich diesen Verhältnissen besser angepasst.»

Was ist mit dem angeblichen Startvorteil der Red Bull Racing-Renner, die auf der superweichen Mischung starten? Lewis sagt: «Unsere Berechnungen besagen, dass der Grip-Vorteil bei einem idealen Start bis zur ersten Kurve einen Vorteil von drei Metern ergibt. Wenn ich also gut losfahre, sollten die nicht an mir vorbeikommen können.»

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