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Formel-1-Motor für 2021: V6-Turbo bleibt, mehr Lärm

Von Mathias Brunner
​Zusammen mit den Teams und den Automobilherstellern stellt Ross Brawn (Liberty Media) die Weichen für die nächste Generation der GP-Motoren. Die 1,6-Liter-V6-Turbos bleiben, werden aber umgebaut.

Jahrelang schien ein gesundes Lachen nicht mehr zur Formel 1 zu gehören. Zum Schluss der Ära Ecclestone wurde oft vergessen, dass Sport vor allem eine sollte – Spass machen und unterhalten. Die neuen F1-Grossaktionäre Liberty Media achten darauf, dass die gute Laune zurückkehrt, wie etwa in Form des neu aufgelegten Flossrennens auf dem olympischen Ruderbecken von Montreal, einer Gaudi für alle.

Sogar Ross Brawn (62) nahm auf einem Liberty-Media-Floss am Rennen teil, gab mit einem Megaphon die Taktzahl vor und grinste nachher: «Mir scheint, ich war vor allem eines, Ballast!»

Der Engländer hat mit Benetton, Ferrari und Mercedes viele Rennen und Titel erobert, nun stellt er als Verantwortlicher für Technik und Sport bei Liberty Media die Weichen für eine bessere Formel-1-Zukunft. Dazu gehört als Kernstück der Motor.

Ex-GP-Pilot Martin Brundle spricht den Fans aus dem Herzen: «Es ist ganz einfach – die heutigen Motoren sind zu teuer, zu kompliziert, vor allem aber machen sie viel zu wenig Krawall. Sie klingen einfach nicht nach richtigen Rennmotoren. Liberty Media wäre gut beraten, das für die nächste Motorgeneration ab 2021 zu korrigieren.»

Ross Brawn sagt zu diesem Thema hier in Montreal: «Ich spüre einen grossen Willen aller Beteiligten, den Sport in eine bessere Zukunft zu führen. Der Motor ist dabei der Schlüssel, wir sind am Diskutieren, wie dieses Triebwerk nach 2020 aussehen soll. Wir stehen meiner Meinung nach an einer Weggabel. Elektrik und selbstfahrende Autos, das sind im Automobilbau grosse Themen, aber das ist nicht Formel 1. Wir brauchen ein gesunde Balance zwischen technischer Herausforderung für die Autohersteller und Show. Die Technik darf nicht so hochgestochen sein, dass der Sport darunter leidet. Letztlich müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass wir im Unterhaltungsgeschäft sind. Aber der Sport muss auch technisch attraktiv genug sein, um die Autohersteller zur Teilnahme zu ermuntern.»

Im Dialog mit den Motorherstellern kristallisiert sich heraus: Die Basis soll aus Kostengründen erhalten bleiben – also ein 1,6-Liter-V6-Turbomotor. Aber statt Mehrfach-Energierückgewinnung soll nur noch kinetische Energie gesammelt werden. Die heutige zweite Energierückgewinnung am Turbolader (über die so genannte MGU-H, die «motor generator unit – heat») soll ab 2021 wegfallen. Das würde einen besseren Sound begünstigen. Zudem sollen die Motoren mit zwei kleinen Ladern ausgerüstet werden statt einem grossen. Auch das würde einen besseren Sound erzeugen.

Die nächste Sitzung zwischen Liberty Media, FIA und Autoherstellern findet im Juli statt. Die kommende Motorgeneration soll für fünf Jahre Bestand haben, also von 2021 bis einschliesslich 2025.

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