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Sergey Sirotkin: Formel-1-Traum geplatzt?

Von Otto Zuber
Sergey Sirotkin

Sergey Sirotkin

Nach nur einer Formel-1-Saison mit dem Williams-Team musste Sergey Sirotkin sein Cockpit räumen. Der 24-jährige Russe gesteht, dass er seinen Traum von der GP-Rückkehr wohl begraben muss.

Nur einmal schaffte es Sergey Sirotkin in seiner kurzen Formel-1-Karriere in die Punkte: In Monza holte er als Zehnter einen Zähler, der den Williams-Rookie allerdings nicht vor dem letzten Platz in der WM-Tabelle rettete. Nach der Saison 2018 wurde der junge Russe, der vor seiner Beförderung zum Stammfahrer als Testfahrer für Sauber und Renault in der Formel 1 aufgetreten war, im leistungsschwachen Traditionsrennstall durch Rückkehrer Robert Kubica ersetzt.

Sirotkin blieb nichts anderes übrig, als sich mit der Reservistenrolle bei seinem früheren Brötchengeber Renault zu begnügen. Im Juni wurde er zudem als dritter Mann bei McLaren eingestellt. Doch die Formel 1 rückte für den 24-Jährigen immer weiter weg, wie er im Gespräch mit Autosport erklärte: «Ich würde sagen, der Verlust des Cockpits ist sogar schmerzlicher geworden. Denn ich wusste, dass Williams nicht das konkurrenzfähigste Team war und sich im folgenden Jahr wohl auch nicht viel daran ändern würde.«

«Wir dachten, dass es vielleicht meine Chancen auf einen besseren Platz erhöht, wenn ich dieses Jahr neben der Strecke verbringe statt mit Robert Kubica um den Williams-Platz zu kämpfen», offenbarte Sirotkin, der in Moskau die SMP Karting Academy vorstellte. «Aber nun, nachdem ich mir grosse Hoffnungen gemacht und auch einige Vereinbarungen abgeschlossen habe, realisiere ich, dass ich ein weiteres Jahr verloren habe und es noch schwieriger wird, in die Startaufstellung zurückzukehren.»

«Und du realisierst plötzlich, dass du deinen Traum von der Rückkehr wohl für immer begraben musst», seufzte das WM-Schlusslicht von 2018. «Und ehrlich gesagt schmerzt es auch nicht zu sehr, wenn du nicht daran denkst. Aber täglich gibt es etwas, das dich daran erinnert, und das lässt mich nicht kalt. Es war ein wichtiger Part meines Lebens, deshalb wird es immer ziemlich schmerzlich für mich bleiben.»

«Es ist wirklich hart, mit 23 oder 24 Jahren herauszufinden, dass es nicht geklappt hat mit dem Ziel, für das du dein ganzes Leben hart gekämpft hast. Ich bin sehr selbstkritisch und das ist wirklich schwierig», betonte Sirotkin, der sein 2020er-Programm noch nicht verkündet hat und auch verriet, dass er lieber auch ohne Cockpit als Testfahrer im Fahrerlager unterwegs ist als die Rennen von der heimischen Couch aus zu geniessen.

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