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Aston Martin in der Formel 1: Der dritte Anlauf

Von Mathias Brunner
​Der Werksrennstall Aston Martin blamierte sich 1959/1960 in der Formel 1. Erfolgreicher war die Partnerschaft mit Red Bull Racing. 2021 kehrt die Marke auf die GP-Pisten zurück, Racing Point verschwindet.

Und erneut erhält der Formel-1-Rennstall aus Silverstone einen neuen Namen. Ein Blick zurück: Team-Gründer Eddie Jordan übergab sein Team Ende 2005 in die Hände des russischen Geschäftsmannes Alexander Shnaider, der den Rennstall als Midland an den Start brachte. Ein Jahr später hiess das Team Spyker, ab 2008 Force India. Eddie Jordan: «Shnaider, Spyker-Teamchef Colin Kolles und Vijay Mallya von Force India haben unter den Umständen alle einen tollen Job gemacht. Doch ich bin besonders beeindruckt davon, was Force India in den letzten Jahren geleistet hat.»

Seit 2008 hat Force India einen tollen Lauf gezeigt: In den Markenwertungen wurden diese Schlussränge erreicht – Zehnter 2008, dann Neunter, Siebter, Sechster 2011, Siebter, wieder Sechster, nochmals Sechster 2014, dann Fünfter 2015, gar Vierter 2016 und 2017, als «best of the rest» hinter den Top-Teams. Im Sommer 2018 übernahm eine Geschäftsgruppe um den Kanadier Lawrence Stroll den serbelnden Rennstall, ab nun hiess das Team Racing Point.

Der gleiche Stroll ist jetzt bei Aston Martin eingestiegen, ab 2021 werden die Renner aus Silverstone auf den Rennpisten Aston Martin heissen.

Aston Martin war schon einmal in der Formel 1 – mit einem Werkswagen 1959 und 1960. Damals hatte Cooper gezeigt, wohin der Weg der GP-Renner führt: zum Heckmotorauto. Aston Martin baute stur einen Frontmotorrenner und holte 1959 keinen einzigen WM-Punkt. 1960 zog das Unternehmen dem hoffnungslosen Unterfangen den Stecker.

Seit Anfang 2016 steht Aston Martin auf den Rennautos von Red Bull Racing aus Milton Keynes. Dazu spannten Aston Martin und Red Bull Advanced Technologies zusammen, um den atemberaubenden Strassensportwagen Valkyrie (Walküre) zu bauen. Aston Martin ist seit 2018 Titelsponsor von RBR, dieses Abkommen läuft Ende 2020 aus. Die Zusammenarbeit zwischen Red Bull Advanced Technologies und Aston Martin in Sachen Valkyrie hingegen läuft weiter.

Zusammen mit Red Bull Racing konnten in den vergangenen vier Jahren sechs Pole-Positions, 12 Siege und 50 Podestplätze eingefahren werden.

Aus den Unterlagen, welche bei der Beteiligung von Stroll und Kollegen an der Londoner Börse eingereicht worden sind, geht hervor – Racing Point wird 2021 als Aston Martin an den Start gehen. Das Abkommen ist auf zehn Jahre ausgelegt, Aston Martin erhält Anteile am Rennstall.

Das kommende Aston Martin wird mit Motoren von Mercedes fahren, eine Namensänderung des Triebwerks ist nicht geplant. Teamchef Toto Wolff hat in der Vergangenheit mehrfach erklärt, dass Mercedes-Benz nicht daran interessiert sei, ihre Motoren in der Königsklasse unter anderer Bezeichnung einzusetzen.

Lawrence Stroll sagt zur Beteiligung bei Aston Martin: «Meine Geschäftspartner und ich sind davon überzeugt, dass Aston Martin eine fabelhafte Marke ist. Wir glauben, dass wir die Erfahrung besitzen, um das Potenzial von Aston Martin besser auszuschöpfen.»

Aston Martin-CEO Andy Palmer sagt: «Lawrence Stroll bringt viel Wissen aus der Automobilbranche und im Umgang mit Luxusmarken mit, zum Nutzen von Aston Martin. Dazu gehört auch das Engagement mit Racing Point.»

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