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10 Jahre Silberpfeile: Von Schumacher bis Hamilton

Von Rob La Salle
​Mercedes feiert am kommenden Wochenende ein besonderes Jubiläum: 10 Jahre heutiger Formel-1-Werksrennstall. In der Turbohybrid-Ära seit 2014 sind die Silbernen ungeschlagen.

Vor fast genau zehn Jahren nahm das heutige Mercedes-Werksteam in der Formel 1 am 14. März 2010 zum ersten Mal an einem Rennen teil – dem Grossen Preis von Bahrain 2010. Es war die erste Grand-Prix-Teilnahme eines Mercedes-Werksteams in der Formel 1 seit dem Jahr 1955.

Am 16. November 2009 hatte die Daimler AG bekanntgegeben, dass Mercedes-Benz mit einem eigenen Werksteam in die Formel 1 zurückkehren würde. Einige Wochen später verkündete das Team, dass der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher an der Seite von Nico Rosberg sein GP-Comeback für die Marke mit dem Stern geben würde.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff blickt zurück: «Das Jahr 2010 war ein wichtiger Meilenstein für uns. Es war das Jahr, in dem sich Mercedes dazu entschlossen hat, aufs Ganze zu gehen und wieder ein eigenes Formel-1-Team zu haben. Damals hätte sich niemand von den Erfolgen zu träumen gewagt, die das Team in der Zukunft einfahren sollte. Es war eine mutige Entscheidung des Daimler-Vorstands, in die Formel 1 einzusteigen, aber sie hat sich ausgezahlt. Heute können wir auf ein äusserst erfolgreiches Jahrzehnt in der Formel 1 zurückblicken.»

Das Mercedes-Werksteam fuhr bei seinem ersten Rennen mit beiden Fahrern in die Punkteränge: Nico beendete den Bahrain Grand Prix 2010 auf Platz fünf, sein Teamkollege Michael wurde dahinter Sechster. Drei Wochen später feierte das Team in Malaysia seinen ersten Podestplatz mit Nico auf Rang 3. Mercedes schloss die Saison nach zwei weiteren Podestplätzen auf Platz 4 der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft ab.
 
Die folgende Saison entpuppte sich als schwierig. Michaels vierter Platz in Kanada markierte das beste Ergebnis des Jahres und das Team schloss die Saison wiederum auf dem vierten Rang der Konstrukteurs-Wertung ab. In der Saison 2012 erzielte das Team mit Nico beim Grossen Preis von China den ersten Formel 1-Sieg eines Mercedes-Werksteams seit 1955.

Mit Niki Lauda und Lewis Hamilton

Im Jahr 2012 wurde auch die Basis für die zukünftigen Erfolge des Teams gelegt. Ende 2012 stiess Niki Lauda als Aufsichtsratsvorsitzender zum Team und stärkte die Mannschaft mit seiner enormen Erfahrung, seiner brutalen Ehrlichkeit und der Kompromisslosigkeit eines dreimaligen Formel-1-Weltmeisters. Gleichzeitig gab das Team Lewis Hamilton als Nachfolger von Michael Schumacher bekannt, der zum Saisonende seinen Helm an den Nagel hängte. Anfang 2013 schloss sich Toto Wolff dem Team als Executive Director und geschäftsführender Gesellschafter an.
 
«Ich bin 2013 zu einem bereits starken Team hinzugestossen», sagt Toto. «Norbert Haug, Ross Brawn, Michael Schumacher und viele andere haben über Jahre hinweg sehr hart für das Team gearbeitet und spielten eine wichtige Rolle dabei, den Grundstein für die zukünftigen Erfolge zu legen.»
 
In der Saison 2013 legte das Team ein paar Zacken zu: Lewis und Nico fuhren gemeinsam neun Podestplätze ein und erzielten drei Siege in Monaco (Nico), Silverstone (Nico) und Ungarn (Lewis). Es war das erste Jahr, in dem das Mercedes-AMG Petronas F1 Team konstant um Podestplätze kämpfen konnte. Am Ende schloss das Team die Saison als Zweiter in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft ab.

Durchmarsch in der Turbohybrid-Ära

Im Jahr 2014 gaben die neuen Turbohybrid-Antriebseinheiten ihr Debüt in der Formel 1. Damit steuerten der Sport und die Automobilindustrie auf das gleiche technologische Ziel zu. Mit Blick auf die gewonnenen Weltmeisterschaften besitzt das Mercedes-AMG Petronas F1 Team eine hundertprozentige Erfolgsquote in der Hybrid-Ära der Formel 1. Das Team gewann seit 2014 in jedem Jahr den Fahrer- und den Konstrukteurs-Titel. Lewis gewann fünf der sechs Fahrer-Titel (2014, 2015, 2017, 2018, 2019) und Nico einen (2016). Ende 2016 trat Nico aus der Formel 1 zurück; Anfang 2017 stiess dafür Valtteri Bottas zum Team. Seitdem fuhr Valtteri sieben Siege und 36 Podestplätze mit Mercedes ein.
 
Seit seinem Einstieg im Jahr 2010 hat das Mercedes-AMG Petronas F1 Team an 198 Formel 1-Rennen teilgenommen und 93 davon gewonnen. Es erzielte 194 Podestplätze, 103 Pole Positions und 48 Doppelsiege.
 
Toto Wolff weiter: «Es ist nie einfach, etwas Besonderes zu würdigen, während es gerade geschieht. Aber ich hoffe, dass wir stolz darauf sind, wenn wir auf dieses erste Jahrzehnt des heutigen Mercedes-Werksteams zurückblicken und sehen, was diese fantastische Mannschaft aus Brackley, Brixworth und Stuttgart zwischen 2010 und 2020 geleistet hat.»

«Wir gehen nun in unser zweites Jahrzehnt als Mercedes-AMG Petronas F1 Team und wir sind sehr ambitioniert – sowohl auf der Rennstrecke als auch bei unserem Einsatz, die Formel 1 nachhaltiger zu machen. Wir arbeiten sehr hart daran, den CO2-Ausstoß unseres Sports erheblich zu reduzieren. Gleichzeitig bietet uns das neue Reglement ab der Saison 2021 die Möglichkeit, die Rennserie auch finanziell nachhaltig zu gestalten. Es war eine großartige Basis für unser langfristiges Engagement in der Formel 1, das sich zur wichtigsten Marketing-Plattform von Mercedes entwickelt hat.»
 
Viele Teammitglieder waren von Anfang an dabei: mehr als 250 Kollegen aus Brackley feiern in dieser Woche ihr zehnjähriges Jubiläum mit Mercedes. Dazu gehören leitende Verantwortliche wie Chief Operating Officer Rob Thomas, Chefdesigner John Owen und Performance Director Loic Serra.
 
Auch vier der fünf Personen am Kommandostand können auf zehn gemeinsame Jahre mit Mercedes zurückblicken: Trackside Engineering Director Andrew Shovlin, Sporting Director Ron Meadows, Motorsport Strategy Director James Vowles und Chief Engineer Trackside Simon Cole. Die beiden Renningenieure Peter «Bono» Bonnington und Riccardo «Riki» Musconi sowie Chief Mechanic Matt Deane stehen ebenfalls seit zehn Jahren im Dienst des Sterns.
  
Während das Jahr 2010 die werksseitige Rückkehr von Mercedes-Benz in die Formel 1 darstellte, engagiert sich die Marke mit dem Stern bereits seit seiner Partnerschaft mit dem Sauber Team im Jahr 1994 als Motorenlieferant in der Königsklasse. Somit blickt Mercedes heute auf ein ununterbrochenes Engagement von mehr als 25 Jahren in der Formel 1 zurück.

Die Basis dafür waren die Erfolge im Sportwagenbereich, in dem Sauber-Mercedes 1989 die 24 Stunden von Le Mans sowie 1989 und 1990 die Sportwagen-Weltmeisterschaft gewann. Als Sauber 1993 sein Formel-1-Debüt gab, stammten die Motoren aus Brixworth (Grossbritannien) – aus der gleichen Fabrik, in der heute die Hybrid- und Elektromotoren von Mercedes für die Formel 1 und die Formel E gebaut werden. Der Motor für die Saison 1993 erhielt die Bezeichnung «Concept by Mercedes-Benz», ein Jahr darauf kehrte die Marke offiziell in die F1 zurück.
 
Im Jahr 1995 gab Mercedes eine Partnerschaft mit McLaren bekannt. Es sollte der Beginn einer langen und erfolgreichen Zusammenarbeit sein. Gemeinsam gewannen die beiden Partner 1997 ihr erstes Rennen, ein Jahr darauf gewann das Team mit Mercedes-Power die Konstrukteurs-WM und mit Mika Häkkinen den Fahrer-Titel – ein Erfolg, den er 1999 wiederholen sollte. Im Jahr 2007 gewann Lewis Hamilton sein erstes F1-Rennen in einem McLaren mit Mercedes-Antrieb.

In der Saison 2008 fuhr Lewis seinen ersten Fahrer-Titel mit einem Mercedes-Motor im Heck seines Autos ein.Lewis absolvierte jedes seiner 250 Formel-1-Rennen mit einem Mercedes-Motor. Im Jahr 2009 gewann BrawnGP das WM-Double mit Mercedes-Power – das gleiche Team, das im Folgejahr zum Mercedes-Werksteam werden würde.

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