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Ross Brawn ist sicher: Österreich-GP wird aufregend

Von Mathias Brunner
Formel-1-Sportchef Ross Brawn (links Pirelli-Rennleiter Mario Isola)

Formel-1-Sportchef Ross Brawn (links Pirelli-Rennleiter Mario Isola)

​Formel-1-Sportchef Ross Brawn wollte bei den WM-Läufen auf dem Red Bull Ring mit dem Qualifikationsformat spielen. Damit ist der Brite gescheitert. Dennoch glaubt er: «Die Österreich-GP werden aufregend.»

Es hätte etwas völlig Neues sein sollen Anfang Juli auf dem Red Bull Ring: Angedacht war von Formel-1-Sportchef Ross Brawn, das klassische Abschlusstraining zu ersetzen, durch ein 30-minütiges Quali-Rennen. Die Startaufstellung dazu wäre in umgekehrter Reihenfolge des WM-Stands erfolgt. Das Ergebnis des Mini-GP hätte die Aufstellung fürs Hauptrennen ergeben. Hintergrund: Selbst Top-Piloten würden es in einer halben Stunde nicht schaffen, von ganz hinten nach ganz vorne zu fahren. Ihre Aufholjagd würde also im Hauptrennen fortgesetzt – und damit hätte auch der Grand Prix mehr Pfeffer.

Aber das bleibt alles Theorie. In der Praxis ist der Plan im Keim erstickt worden, denn einer so kurzfristigen Änderung des Ablaufs hätten alle zehn Teamchefs zustimmen müssen, und dazu hatte Toto Wolff von Mercedes keine Lust.

Ross Brawn bedauert das: «Jetzt, wo wir wegen Corona teilweise zwei Mal auf der gleichen Bahn fahren, dachten wir, das sei die perfekte Gelegenheit, um etwas auszuprobieren. Aber wir sind mit unseren Plänen für die Startaufstellung gescheitert – wegen Mercedes. Toto war sehr ehrlich: ‘Wir sind in der besten Ausgangslage, wir jagen den siebten Titel in Folge, wieso sollten wir freiwillig unsere Chancen schmälern?’ Ich kann das nachvollziehen und respektiere diese Entscheidung. Ich wünschte einfach, er hätte das grössere Bild im Blick behalten.»

Dennoch ist der 65jährige Engländer überzeugt: Die beiden Rennen auf dem Red Bull Ring werden aufregenden Sport bringen, auch ohne umgekehrte Aufstellung. Im Rahmen der eKonferenz des Autosport-Weltverbands FIA sagt Ross Brawn: «Wir haben andere Möglichkeiten, um packende Grands Prix zu erleben auf jenen Strecken, wo zwei Mal in Folge gefahren wird. Das sind zunächst der Red Bull Ring und Silverstone, aber es ist gut möglich, dass im späteren Verlauf auch auf einer anderen Bahn gleich zwei Läufe ausgetragen werden.»

«Österreich wird auch ohne unsere Pläne aufregend. Wir erleben endlich den Start in die Saison, alle müssen sich zuerst wieder einarbeiten, und das Layout der Rennstrecke fördert interessanten Rennsport, wie wir in den letzten Jahren gesehen haben.»

«Wir denken daran, im späteren Verlauf der Saison bei zwei Rennen am gleichen Ort unterschiedliche Pistenvarianten zu nutzen, damit sich die Grands Prix unterscheiden.»

So hat Brawn den Organisatoren des Bahrain-GP vorgeschlagen, neben dem klassischen GP-Kurs die Langstreckenpiste zu verwenden oder einen äusseren Bahnring, der so noch nie für ein Rennen benutzt worden ist.

Der ursprüngliche Grand-Prix-Kurs des Bahrain International Circuit (BIC) ist 5,417 Kilometer lang und umfasst 15 Kurven. Er wurde bei der Premiere von 2004 befahren. Ein Jahr darauf war die Piste geringfügig geändert (5,412 km), so wurde von 2005 bis 2009 sowie seit 2012 bis heute gefahren. Auf dem so genannten Langstreckenkurs (6,299 km, 23 Kurven) begann die Formel-1-WM von 2010.

Variante 3, von Ross Brawn ins Spiel gebracht: Den äusseren Ring nutzen, der fast nur aus schnellen Bögen besteht, mit einer Querspange von den Kurven 4 bis 13. Damit entsteht ein ultraschnelles Rechteck. Diese Schleife wäre nur 3,543 km lang, also gut 1,8 km kürzer als der reguläre GP-Kurs, und 700 Meter kürzer als der Red Bull Ring, wo 2019 Rundenzeiten um 63 Sekunden gefahren werden.

Bahrain hätte überdies die Möglichkeit, einen WM-Lauf am Tag durchzuführen und einen zweiten in der Nacht.

Formel-1-WM 2020

5. Juli: Grand Prix von Österreich (Red Bull Ring)
12. Juli: Grand Prix der Steiermark (Red Bull Ring)
19. Juli: Grand Prix von Ungarn (Hungaroring)
2. August: Britischer Grand Prix (Silverstone)
9. August: 70th Anniversary Grand Prix (Silverstone)
16. August: Grand Prix von Spanien (Circuit de Barcelona-Catalunya)
30. August: Grand Prix von Belgien (Circuit Spa-Francorchamps)
6. September: Grand Prix von Italien (Autodromo Nazionale di Monza)

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