Renault – Racing Point: 886 Entwürfe zur Verteidigung

Von Adam Cooper
​Renault hat zum zweiten Mal gegen Racing Point protestiert, die Franzosen halten die Bremsbelüftungen am englischen Rennwagen für eine Mercedes-Kopie. Racing Point-Teamchef Otmar Szafnauer bleibt siegessicher.

Nach einem ersten Protest von Renault gegen die Formel-1-Autos von Racing Point, der Rennleitung eingereicht nach dem Steiermark-GP, folgte am Abend nach dem Ungarn-GP Protest Nummer 2 der Franzosen, im Kern identisch. Will heissen: Renault wirft Racing Point vor, eine Bremsbelüftung am 2020er Racing Point RP20 zu verwenden, welche eine reine Kopie der Lösung am 2019er Mercedes sei.

Während die FIA in Österreich entsprechende Teile des Racing Point-Autos beschlagnahmt hat und bei Mercedes vorstellig wurde, um Elemente des 2019er Silberpfeils einzufordern, bereiten Otmar Szafnauer und seine Mitarbeiter die Verteidigung vor. Der US-amerikanische Teamchef von Racing Point ist guter Dinge, dass der Protest von Renault abgewiesen wird.

Am Hungaroring sagte Szafnauer: «Es ist rundweg unmöglich, dass unsere Fahrzeugteile illegal sind. Bremsbelüftungen sind überaus komplex, entsprechend lange dauert es, sie zu entwerfen und zu bauen. Wir haben 886 verschiedene Konstruktionszeichnungen unserer Bremsbelüftungen vorzuweisen.»

Szafnauer gibt zu: Einen Plan B gibt es nicht. «Keiner soll annehmen, dass wir wegen dieses Protests einfach ins Regal greifen und eine andere Belüftung hervorzaubern. Wir haben keinen Plan B, weil unsere Bremsbelüftungen reglementskonform sind. Und daher waren sie in Österreich am Auto und auch in Ungarn, und sie werden unverändert auch an den Rennwochenenden von Silverstone am Wagen sein.»

«Wenn man weiss, wie diese Teile entworfen und hergestellt wurden, dann ist das ganze Verfahren ein wenig frustrierend. Wir hatten unsere Pläne der FIA vorgelegt, und das Urteil jener Experten bestand darin, dass alles in Ordnung ist.»

«Aber das nützt beim Rechtssystem der Formel 1 nichts. Denn es obliegt den Rennkommissaren, die Legalität von Teilen zu beurteilen.»

Will heissen: Rennkommissare können zu einer anderen Einschätzung kommen als die technischen Delegierten der FIA, welche das Rennwagenwerk von Racing Point in Silverstone besucht hatten, um sich den Wagen im Detail anzuschauen.

Szafnauer: «FIA-Vertreter waren bei uns, um zu sehen, wie wir den 2020er Wagen entwickelten. Sie haben zwei Tage hier verbracht, sie haben sich mit unseren Leuten unterhalten, sie haben sich Zeichnungen angesehen, sie sahen Windkanaldaten und die Werte der Flussdynamikberechnungen, sie konnten den ganzen Lösungsweg verfolgen, wie wir zum 2020er Auto gekommen sind. Und sie waren mit all unseren Erklärungen zufrieden.»

«Bei den Rennkommissaren läuft das anders. Hier muss detaillierter dargelegt werden, was hinter einem Teil steckt. Ich spreche von Frust, weil ich weiss, dass wir alles richtig gemacht haben. Da gab es kein Schlupfloch oder so etwas.»

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