Corona in der Formel 1: Nur keine Nachlässigkeit!

Von Adam Cooper
​Formel-1-Rennleiter Michael Masi warnt vor Selbstgefälligkeit: «Wir dürfen im Kampf gegen Corona bislang mit unserer Arbeit zufrieden sein, aber wir dürfen uns keinen Moment der Nachlässigkeit leisten.»

Der Australier Michael Masi war wesentlich für das Schutzkonzept der Formel 1 gegen den Coronavirus verantwortlich. Die umfangreichen Schritte gegen den Virus SARS-CoV-2 haben dazu geführt, dass die GP-Saison Anfang Juli beginnen konnte – unter den Vorsichtsmassnahmen, die uns inzwischen vertraut sind; also Abstand halten, Maske tragen, Bildung von kleinen Arbeitsgruppen, die möglichst getrennt von den anderen Fachkräften arbeiten, regelmässige Temperaturmessungen, Coronatests alle fünf Tage.

Ergebnis: Nach inzwischen rund 15.000 Tests gab es nur zwei positive Fälle, von Helfern, die beim Vorbereiten des Hungaroring-GP-Wochenendes tätig und nicht in Österreich gewesen waren. Sie wurden isoliert, das dritte GP-Wochenende des Jahres lief in Ungarn nach Plan ab. Damit bestätigte sich auch, was Professor Gérard Saillant, leitender Mediziner des Autosport-Weltverbands FIA, angekündigt hatte. «Wir wissen heute mehr über Corona. Und wir sind so vorbereitet, dass ein positiver Fall ein GP-Wochenende nicht gefährdet.»

Rennleiter Michael Masi sagt: «Ich finde, wir dürfen sehr stolz darauf sein, was wir als Sport mit diesen ersten drei Veranstaltungen erreicht haben. Wenn wir daran denken, wie wenig Zeit wir hatten und was alles bedacht werden musste, dann war das eine tolle Leistung. Und das ging nur, weil alle am gleichen Strang gezogen haben – Formel 1, FIA, Rennställe, Organisatoren, Journalisten.»

«Das ist für uns alle auch ein Lernprozess. Es gab ein paar Stolperer, aber alles in allem dürfen wir eine wirklich gute Zwischenbilanz festhalten.»

Aber Masi warnt: «Wir haben ein gewisses Niveau an Selbstvertrauen. Aber wir dürfen auf keinen Fall selbstgefällig werden. Die beiden Fälle, auch wenn sie quasi ausserhalb des Fahrerlagers stattgefunden haben, erinnern uns daran – der Virus ist noch immer da, er ist überall, auf der ganzen Welt. Wir dürfen im Kampf gegen Corona bislang mit unserer Arbeit zufrieden sein, aber wir dürfen uns keinen Moment der Nachlässigkeit leisten.»

«Niemand sollte mit dem trügerischen Gedanken nach Silverstone reisen, dass wir unverwundbar sind. Das ist vielleicht meine grösste Angst – dass die Leute in Selbstzufriedenheit verfallen. Das darf nicht geschehen. Wir müssen hellwach bleiben und uns weiterhin strikte an die ganzen Prozesse halten.»

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