KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Erste Williams-Bilder: Hinterbänkler-Duell mit Haas

Von Mathias Brunner
​2020 ist Williams am Tiefpunkt angelangt: Der drittälteste Rennstall der Formel 1 konnte keinen einzigen WM-Punkt erringen. 2021 will Williams vom zehnten Platz wegkommen, auf Kosten von Haas.

Im August 2020 hat die US-amerikanische Investmentfirma Dorilton Capital Williams Grand Prix gekauft, das drittälteste und dritterfolgreichste Formel-1-Team (nach Ferrari und McLaren). Firmengründer Sir Frank Williams und seine Tochter Claire zogen sich nach dem Grossen Preis von Italien 2020 aus dem operativen Geschäft zurück. Der Besitzerwechsel änderte an der Konkurrenzfähigkeit des Williams-Renners nichts: George Russell und Nicholas Latifi konnten keinen einzigen WM-Punkt erobern, das hatte es in der stolzen Williams-Historie noch nie gegeben. Der letzte Punktgewinn von Williams – 28. Juli 2019, als Robert Kubica im chaotischen Deutschland-GP von Hockenheim Rang 10 eroberte.

Die neunfachen Sieger der Konstrukteurs-Meisterschaft profitierten zu Beginn der Turbohybrid-Ära vom Bonus durch den bärenstarken Mercedes-Motor: 2014 und 2015 wurde Williams jeweils WM-Dritter, dann begann der Absturz – nach den Rängen 5 in den Jahren 2016 und 2017 wurde Williams drei Mal Letzter, 2019 konnte in 21 Rennen eben mal ein kümmerlicher Punkt eingefahren werden, 2020 kam dann die Schlappe einer punktelosen Saison.

Williams geniesst als Traditions-Team grossen Respekt, auch wenn der legendäre Frank Williams nur noch Namensgeber ist. Niemand will Williams am Boden sehen. Aber in den letzten Jahren kam Williams vielen Beobachtern vor, als würde ein alternder Boxer im Ring stehen, ein früherer Weltmeister, jetzt aber mit grauem Haar und müdem Blick. Kein echter Sportfan möchte, dass so jemand vermöbelt wird. Aber genau das ist passiert.

Nun hat Williams die ersten Bilder vom Williams FW43B-Mercedes veröffentlicht, den Mercedes-Junior George Russell (23) und der Kanadier Nicholas Latifi (25) in der Formel-1-WM 2021 pilotieren werden. Auch in Sachen Farbgebung ist das ein erfrischender Neuanfang.

Williams-CEO Jost Capito: «Wir wollten etwas völlig Anderes machen, allerdings mit Anleihen an die Farben früherer, erfolgreicher Williams-Rennwagen. Wir wollen wieder nach vorne, und dazu legen wir derzeit die Grundsteine.»

Der neue Teamchef Simon Roberts schlägt keine unbescheidenen Töne an. Der Engländer sagt: «Es liegt eine aufregende Zeit vor uns, eine neue Ära für Williams, in der ich mich freue, eine Rolle zu spielen. Ich freue mich auf die Herausforderung, die wir meistern müssen, um das Team wieder an die Spitze zu bringen.»

Das dürfte – wenn es überhaupt je passieren wird – Jahre dauern. In Bezug auf die Saison 2021 muss für Williams das Ziel vielmehr darin bestehen, das Duell der Kellerkinder zu gewinnen. Haas-Teamchef Günther Steiner hat angekündigt, dass der Wagen von Mick Schumacher und Nikita Mazepin so wie wie gar nicht entwickelt werde. Das ist für Williams eine Chance, den Platz des Tabellenletzten abzugeben.

Provisorischer Formel-1-Kalender 2021

Präsentationen
10. März: Ferrari Auto (Internet)

Wintertests
12.–14. März in Sakhir, Bahrain

Saison
28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Portimão, Portugal
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
04. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
07. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi

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