FIA-Urteil: Keine neue Strafe für Lewis Hamilton!

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton gegen Max Verstappen – gleich kracht es

Lewis Hamilton gegen Max Verstappen – gleich kracht es

Die Rennkommissare des britischen Grand Prix haben entschieden: Red Bull Racing kann ihrer Ansicht nach keine gravierenden neuen Erkenntnisse vorlegen, das Ergebnis von Silverstone hat damit Bestand.

Red Bull Racing ist mit dem Vorstoss gescheitert, gegen Lewis Hamilton eine Strafverschärfung zu erwirken. Die vierfachen Weltmeister aus Milton Keynes waren nach der Kollision zwischen dem Weltmeister und Max Verstappen der Ansicht: Eine Zehnsekunden-Strafe gegen den Rekord-Champion sei nicht streng genug, angesichts der Tatsache, dass der Mercedes-Star nach der Berührung mit dem Wagen des Niederländers zum Sieg fuhr, während sich Verstappen im Krankenhaus wiederfand und ohne Punkte blieb.

Gemäss Reglement des Autosport-Weltverbands FIA hat ein Rennstall die Möglichkeit, einen Fall wie in Silverstone neu aufzurollen. Um eine Änderung des Urteils zu erwirken, müssen jedoch «signifikante, neue Beweise vorgelegt werden», wie es im Sport-Kodex heisst.

Ebenfalls gemäss Reglement müssen sich die gleichen Rennkommissare mit dem Fall befassen wie im betreffenden Rennen, in Silverstone waren das: Nish Shetty (Singapur), Dennis Dean (USA), Eric Cowcill (England), Emanuele Pirro (Italien) und Loic Bacquelaine (Belgien).

Dieses Quintett kam am Abend des 29. Juli zum Schluss – es wurde nichts vorgelegt, welche eine Neueinschätzung der Strafe für Lewis Hamilton rechtfertigen würde.

Über Videokonferenz waren zugeschaltet, von Mercedes Ron Meadows (Sportchef), Andrew Shovlin (leitender Ingenieur) sowie James Vowles (Chef-Stratege); von Red Bull Racing Christian Horner (Teamchef), Ben Waterhouse (leitender Ingenieur) sowie Jonathan Wheatley (Sportchef).

Vorgelegt wurden von Red Bull Racing eine Anzahl Bilder, die anhand von GPS-Daten hergestellt wurden, dazu ein Vergleich jenes Überholmanövers von Lewis Hamilton, mit dem er am Ferrari-Fahrer Charles Leclerc vorbeiging. RBR wollte darlegen, dass Hamilton beim Duell mit dem Monegassen Leclerc links viel mehr Raum offenliess oder, anders gesagt, dass Hamilton rechts viel näher am Scheitelpunkt lag als beim Manöver gegen Verstappen.

Die Rennkommissare betonten, dass die entscheidenden Kriterien für eine allfälige Neueinschätzung des Sachverhalts gegeben sein muss: Ein neues Element, das schwergewichtig ist, das neu entdeckt und nicht erzeugt wurde, das zum Zeitpunkt des ersten Urteils nicht vorlag.

Die fünf Regelhüter sind der Ansicht: Dies alles ist beim vorgelegten Material nicht der Fall. «Das uns vorgelegte Material bietet kein markant neues Element, das bislang unbeachtet geblieben wäre. Die GPS-Daten lagen schon vorher vor. Die Bilder wurden für die Anhörung erzeugt und nicht neu entdeckt. Aus diesem Grund wird der vorliegende Antrag abgelehnt, den Fall neu aufzurollen.»

Die Zehnsekunden-Strafe für Hamilton bleibt, sein Sieg auch, das Ergebnis von Silverstone behält seine Gültigkeit.


Grossbritannien-GP, Silverstone

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:23:03,157h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +3,871
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +11.125
04. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +28,573
05. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +42,624
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +43,454
07. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:12,093 min
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:14,289
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:16,162
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:22,065
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:25,329
12. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1 Runde
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
Out
Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes,
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, Kollision

WM-Stand nach 10 von 23 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 185 Punkte
2. Hamilton 177
3. Norris 113
4. Bottas 108
5. Pérez 104
6. Leclerc 80
7. Sainz 68
8. Ricciardo 50
9. Gasly 39
10. Vettel 30
11. Alonso 26
12. Stroll 18
13. Ocon 14
14. Tsunoda 10
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Teams
1. Red Bull Racing 289
2. Mercedes 285
3. McLaren 163
4. Ferrari 148
5. AlphaTauri 49
6. Aston Martin 48
7. Alpine 40
8. Alfa Romeo 2
9. Williams 0
10. Haas 0

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