Nico Hülkenberg hat eine Zukunft in der Formel 1

Russland-GP: 100. GP-Sieg von Lewis Hamilton!

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton siegte in Sotschi vor Max Verstappen

Lewis Hamilton siegte in Sotschi vor Max Verstappen

«Das war harte Arbeit, es dauerte eine lange Zeit, bis dieser 100. Sieg gekommen ist», funkte Lewis Hamilton nach seiner Fahrt zum Sieg in Sotschi. Max Verstappen und Carlos Sainz komplettierten das Podest.

Dicke Wolken hatten sich über dem 5,848 km langen Sotschi-Rundkurs versammelt, als die GP-Piloten in ihre Renner stiegen. Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff erklärte noch auf der Startaufstellung zu «Sky Sports F1»: «Es könnte im Rennen regnen, aber gestern habe ich mich geirrt, deshalb sollte man nicht auf mich hören.»

Die Wetterexperten schätzten die Regenwahrscheinlichkeit auf 70 Prozent, die Aussentemperatur betrug knapp 20 Grad Celsius, die Piste hatte sich auf 22 Grad aufgeheizt, als die GP-Stars zur Aufwärmrunde losfuhren. Lando Norris durfte im McLaren zum ersten Mal in seiner Formel-1-Karriere auf die Pole-Position, neben dem jungen Briten fuhr Ferrari-Star Carlos Sainz los, dahinter reihten sich die künftigen Teamkollegen George Russell – im Williams – und Lewis Hamilton im Mercedes ein.

Die Top-10 der Startaufstellung komplettierten Daniel Ricciardo, Fernando Alonso, Lance Stroll, Sergio Pérez, Esteban Ocon und Sebastian Vettel. Dahinter folgten Pierre Gasly, Yuki Tsunoda, Kimi Räikkönen, Mick Schumacher, Nikita Mazepin, Valtteri Bottas, Antonio Giovinazzi, Nicholas Latifi, Charles Leclerc und WM-Leader Max Verstappen.

Letzter war wie Leclerc und Latifi mit einem neuen Motor unterwegs und bekundete auf der Aufwärmrunde Probleme mit der Batterie. Auch Bottas war mit neuen Motor-Teilen unterwegs, weshalb er von der 16. statt der 7. Position ins Rennen ging. Beim Start konnte Sainz in der ersten Kurve die Führung übernehmen, dahinter legte sich Hamilton mit Ricciardo an und fand sich schliesslich hinter dem Australier und Alonso auf der siebten Position wieder.

In der zweiten Runde lautete die Reihenfolge Sainz vor Norris, Russell, Stroll, Ricciardo, Hamilton, Alonso, Pérez, Ocon, Räikkönen, Vettel, Leclerc, Mazepin, Gasly, Bottas, Latifi, Verstappen, Giovinazzi, Schumacher und Tsunoda, denn der Titelverteidiger schaffte es schnell wieder am zweifachen Weltmeister im Alpine-Renner vorbei, er überholte Alonso in der vierten Kurve.

Max Verstappen arbeitet sich nach vorne

Auch Verstappen kam schnell nach vorne, noch in der zweiten Runde hatte er auch Latifi überholt und war nun hinter Bottas unterwegs. Fleissig war auch Verstappens Teamkollege Sergio Pérez, der in der dritten Runde an Alonso vorbeikam und damit direkt hinter Hamilton fuhr. Dem Mercedes-Piloten fehlten nach fünf Runden bereits knapp zehn Sekunden auf Spitzenreiter Sainz.

Bereits eine Runde später schaffte es Verstappen in Kurve 13 an Bottas vorbei, der sich nicht allzu sehr dagegen wehrte. Zwei weitere Umläufe später schnappte er sich auch Gasly, in Runde 9 musste sich Leclerc beugen, dabei krachte es fast, aber am Ende hatte Verstappen die Nase vorn. An der Spitze hatten sich Sainz und Norris etwas abgesetzt wobei der McLaren-Star seinem früheren Teamkollegen im Nacken sass.

In Runde 12 bog Stroll als Erster zum Reifenwechsel ab und kam hinter Bottas wieder auf die Strecke. Der Vorteil: Er hatte eine Lücke von 11 Sekunden vor sich und damit freie Fahrt in umverwirbelter Luft. Die guten Bedingungen zahlten sich aus, der Kanadier konnte gleich Russell überholen, als dieser kurz darauf nach seinem Stopp wieder auf die Strecke kam. Der Williams-Pilot hatte vor dem Stopp noch den dritten Platz belegt.

In Runde 13 schaffte es Norris an Sainz vorbei, der an die Box abbog und vor Stroll wieder auf die Strecke kam. Nun durfte sich McLaren wieder über eine Doppel-Führung freuen, doch im Gegensatz zu Monza lautete die Reihenfolge nun Norris vor Ricciardo. Dahinter war schon Hamilton vor Pérez, Alonso und Verstappen unterwegs.

Leclerc, Vettel, Gasly und Bottas belegten in Runde 17 die weiteren Top-10-Positionen. Sie alle hatten noch keinen Stopp absolviert, genauso wie Giovinazzi, der dadurch auf Position 14 vorgerückt war. Eine Runde später beschwerte sich Verstappen über seinen linken Vorderreifen, gleichzeitig drehte der Niederländer die bis dato schnellste Rennrunde.

Bittere Pille für Mick Schumacher

In Runde 21 hatte sich die Reihenfolge auf den Top-10-Plätzen nicht verändert, dahinter waren Sainz, Stroll, Russell, Giovinazzi, Ocon, Räikkönen, Latifi, Tsunoda, Mazepin und Schumacher auf den weiteren Positionen unterwegs, der Deutsche hatte soeben auch seinen stopp absolviert und damit Position 17 aufgegeben.

In Runde 23 machte sich die McLaren- und auch die Mercedes-Boxencrew bereit, doch mit Daniel Ricciardo bog nur ein Auto in die Boxengasse ab – die Weltmeister hatten geblufft. Der Australier erlebte keinen guten Stopp und kam erst auf Position 17 wieder auf die Strecke. Während Hamilton, der nun auf Position 2 unterwegs war, die schnellste Rennrunde drehte, beschwerte sich Verstappen über seine Reifen. Ricciardo nahm Hamilton die schnellste Rundenzeit im 25. Umlauf ab.

Zwei Runden später bog Verstappen von Position 7 an die Box ab und kam auf Position 12 wieder auf die Strecke. Zeitgleich wechselte auch Hamilton die Reifen und fiel vom zweiten auf den neunten Platz zurück. Auch Vettel stoppte und war danach als Sechzehnter unterwegs. Norris stoppte in der 28. Runde und es lief deutlich schneller als bei Ricciardo. Auch Bottas wechselte die Reifen daraufhin und erlebte einen noch schnelleren Stopp als der McLaren-Pilot, der auf der vierten Position wieder auf die Strecke kam.

An der Spitze war in Runde 30 Pérez vor Alonso und Leclerc unterwegs, dann folgten hinter Norris Hamilton, Gasly, Sainz, Stroll, Ricciardo und Verstappen auf den weiteren Top-10-Positionen. Vettel belegte zu diesem Zeitpunkt Position 14, Schumacher war immer noch das Schlusslicht, die Lücke zu seinem Teamkollegen vor ihm betrug jedoch weniger als eine Sekunde. Zwei Runden später schnappte er sich den Russen, während Verstappen an Stroll vorbeizog.

Die Freude von Schumacher währte nicht lange, in Runde 33 wurde der Deutsche angewiesen, seinen Renner an der Box abzustellen, weil ein technisches Problem die Weiterfahrt nicht zuliess. Eine Runde später überholte Norris den vor ihm fahrenden Leclerc, der seinen Stopp noch nicht absolviert hatte. Dies holte der Monegasse in der 36. Rennrunde nach.

Später Regen sorgt für Spannung

Kurz darauf bogen auch Pérez und Alonso von den Spitzenpositionen zum Reifenwechsel ab und der Mexikaner musste sich fast neun Sekunden gedulden, bis er weiterfahren konnte. Er kam gleich vor seinem Teamkollegen Verstappen raus, der seinerseits in Umlauf 38 von Alonso überholt wurde.

In Runde 40 lautete die Reihenfolge Norris vor Hamilton, Sainz, Ricciardo, Pérez, Alonso, Verstappen, Stroll, Russell und Ocon. Auf den weiteren Positionen folgten Leclerc, Räikkönen, Vettel, Bottas, Gasly, Latifi, Tsunoda, Giovinazzi und Mazepin.

Zehn Runden vor dem Ende wurden die GP-Piloten vor dem erwarteten Regenschauer gewarnt. Hamilton liess sich davon nicht beirren und jagte Leader Norris, der rund 1,2 Sekunden vor ihm unterwegs war. In Runde 44 betrug der Abstand weniger als eine Sekunde, womit Hamilton den Heckflügel flach stellen durfte. Doch sein Landsmann an der Spitze gab nochmals Gas und vergrösserte den Vorsprung erneut auf 1,1 Sekunden.

In Runde 46 kam der Regen und Norris hatte alle Mühe, seinen Renner auf der Strecke zu halten, noch konnte er sich aber vor Hamilton halten. Der Regen nahm zu und Vettel schnappte sich seinen Teamkollegen auf Position 9, während Bottas an Gasly vorbeizog. In Runde 48 bogen die ersten Piloten an die Box ab, um sich Intermediates zu geben, während Verstappen und Hamilton auf der Strecke blieben.

«Es ist sehr rutschig, aber es regnet gar nicht so stark», berichtete Hamilton, und ignorierte kurz darauf den Ruf an die Box von seinem Team. In Runde 49 bogen auch Verstappen, Sainz und Ricciardo an die Box ab, sodass Vettel auf Position 6 vorrückte. In Runde 50 kam Hamilton auch an die Box ab und kam wieder auf Position 2 raus, Norris kämpfte sich weiter auf den Slicks durch den Regen und hatte nun etwas mehr als 25 Sekunden Vorsprung auf seinen Verfolger, der allerdings schnell näher kam.

Weiter hinten kamen sich Stroll und Gasly in die Quere, während Norris immer mehr Mühe bekundete. Der junge GP-Pilot bereute es, auf der Strecke geblieben zu sein, denn in der 51. Kurve kam er von der Piste und Hamilton übernahm die Führung. Danach erklärte Norris kleinlaut: «Och muss an die Box, es ist zu rutschig.» Hinter ihm war Verstappen unterwegs.

Leclerc erlebte in der zweitletzten Kurve eine Schrecksekunde und fiel auf Platz 13 zurück, während Norris Intermediates holte und auf Platz 8 zurückfiel. Der McLaren-Pilot kreuzte beim Ansteuern der Boxengasse die weisse Linie und musste damit eine weitere Strafe befürchten, auch Stroll und Gasly mussten Konsequenzen für die Szene zuvor befürchten, die Rennleitung kündigte an, beide Vorfälle zu untersuchen.

Am Ende durfte sich Hamilton über seinen 100. Sieg freuen, Verstappen kreuzte die Ziellinie als Zweiter vor Sainz, Ricciardo, Bottas, Alonso, Norris, Räikkönen Pérez und Russell. Vettel kam als Zwölfter hinter seinem Teamkollegen Stroll ins Ziel.

Russland-GP, Sotschi

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:29,48,467 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +52,445 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:00,062 min
04. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:04,457
05. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +1:08,706
06. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:20,718
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:24,371
08. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:24,821
09. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:28,279
10. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1:32,263
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
12. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
13. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
14. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
15. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1 Runde
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
Out
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes
Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari

WM-Stand nach 15 von 21 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 246,5 Punkte
2. Verstappen 244,5
3. Bottas 151
4. Norris 139
5. Pérez 120
6. Sainz 112,5
7. Leclerc 104
8. Ricciardo 95
9. Gasly 66
10. Alonso 58
11. Ocon 45
12. Vettel 35
13. Stroll 24
14. Tsunoda 18
15. Russell 16
16. Latifi 7
17. Räikkönen 6
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 397,5
2. Red Bull Racing 364,5
3. McLaren 234
4. Ferrari 216.5
5. Alpine 103
6. AlphaTauri 84
7. Aston Martin 59
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 7
10. Haas 0

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