Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

GP-Notnagel Sakon Yamamoto im japanischen Parlament

Von Mathias Brunner
Eine solche Karriere haben nur wenige Grand-Prix-Fahrer gemacht: Der frühere Formel-1-Fahrer Sakon Yamamoto (39) sitzt neu im japanischen Repräsentantenhaus, als Vertreter der Liberaldemokraten.

Sakon Yamamoto ist zurück auf der grossen Bühne, aber nicht in der Formel 1, sondern in der Politik: Der 21-fache GP-Teilnehmer hat am 31. Oktober einen der 465 Sitze im japanischen Repräsentantenhaus ergattert, als Vertreter der Liberaldemokratischen Partei.

Auf seinen sozialen Netzwerken schreibt der frühere Rennfahrer: «Ich bedanke mich für die tolle Unterstützung, die mich ins 49. Repräsentantenhaus unseres Landes gebracht hat. Das gibt mir die Energie, um wichtige Themen anzupacken.» Yamamoto will sich vor allem «ums Gesundheitswesen und das Wohlergehen behinderter Menschen kümmern. Wir müssen die soziale Sicherheit aufrechterhalten, auf welche Japan stolz sein darf.»

Yamamoto kam nach mittelmässigen Erfolgen in Japan 2005 eher überraschend als Testfahrer des Rennstalls von Aguri Suzuki in die Formel 1. Damals war es den Teams gestattet, im freien Training ein drittes Auto auf die Bahn zu bringen. Super Aguri nutzte die Gelegenheit und setzte den Japaner Sakon Yamamoto ins Auto, neben den Stammfahrern Takuma Sato und Franck Montagny.

Yamamoto stieg ab Deutschland vom Test- und Stammfahrer auf: als Nachfolger des glücklosen Franzosen Montagny. Über den 16. Platz (in China und Brasilien) kam er im ersten Formel-1-Jahr nicht hinaus. Das war zu wenig – Aguri Suzuki tauschte ihn zur Saison 2007 durch den Briten Anthony Davidson aus. Yamamoto blieb aber Testfahrer.

2007 wechselte der Japaner zu Spyker (heute Force India), die sich von Christijan Albers getrennt hatten und in Deutschland einmalig Markus Winkelhock fahren liessen. Yamamoto wurde später beim Heimrennen in Japan immerhin Zwölfter.

Weil in der Formel 1 kein Cockpit zu finden war, kehrte Yamamoto anschliessend in die GP2-Serie zurück. Nicht nur gegen seine ART-Stallgefährten Nico Hülkenberg und Pastor Maldonado zeigte sich: Das Talent von Yamamoto war begrenzt.

2010 folgte die Rückkehr in den GP-Sport mit HRT (Hispania Racing Team), zunächst als Testfahrer, dann auch bei einigen Grands Prix. Die Ergebnisse waren so schlecht wie das Auto. Nach einer weiteren Saison als Reservist (2011 bei Marussia) tauchte Yamamoto vier Jahre später als Notnagel bei Amlin Aguri in der Formel E auf, aber auch dort hielt sich der Erfolg in Grenzen – null Punkte, Tabellenletzter.

Ab 2012 arbeitete Yamamoto als Chef einer Firma für Sozialhilfe, mit besonderem Augenmerk auf das Wohlergehen der Älteren. Dem Motorsport ist er als Fachmann im Fernsehen verbunden geblieben.

Es geschieht selten, dass ein Formel-1-Fahrer eine politische Karriere einschlägt: Das berühmteste Beispiel war der Anfang Juli 2021 verstorbene Carlos Reutemann.


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