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Toto Wolff (Mercedes): «Dachten, es sei in Ordnung»

Von Vanessa Georgoulas
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff konnte nach dem Sprint in Brasilien wieder lächeln. Der Wiener sprach über den Sieg von Valtteri Bottas sowie die Disqualifikation und Aufholjagd von Lewis Hamilton.

«Nach den grössten Frustrationen sieht man in der Formel 1 manchmal solche unglaublichen 60 Minuten, in denen Valtteri das Rennen total kontrolliert hat. Er war super, liess die andern nicht an sich herankommen», schwärmte Toto Wolff nach dem Sprint in São Paulo.

Der Mercedes-Motorsportdirektor, der knapp zwei Stunden vor dem Start zum Mini-Rennen die bittere Pille hatte hinnehmen müssen, dass Polesetter Lewis Hamilton vom Qualifying disqualifiziert wurde, fügte an: «Wir hatten ein grossartiges Auto, eine grossartige Strategie und einen guten Speed auf den Geraden. Lewis hat 16 Überholmanöver gezeigt um Fünfter zu werden. Das ist natürlich grossartig, um die Politik für den Augenblick zu vergessen und grossartiges Racing zu geniessen.»

Die Politik, das war die Entscheidung der Regelhüter, Hamilton ans Ende des Startfeldes zu schicken, nachdem dessen Heckflügel nicht den technischen Vorgaben entsprochen hatte. «Der Punkt ist, dass unser Auto gestern getestet wurde und heute haben wir zwei Stunden vor dem Sprint erfahren, dass wir disqualifiziert wurden», betonte Wolff.

«Das ist in gewisser Art und Weise traurig, denn es gibt Prozeduren, die man in der Formel 1 durchläuft, und ein Protokoll, dem man folgen muss», fügte der Österreicher an. «Wir hatten ein Auto, das die Regel mit den 85 mm Abstand zwischen den Heckflügel-Elementen zunächst nicht gebrochen hat, wir haben dann den darauffolgenden Test nicht bestanden, und zwar wegen der kleinsten Abweichung.»

«In der Vergangenheit hätte das bedeutet, dass man es in Ordnung bringen kann. Wir haben es letzte Wochenende mit dem Red Bull Racing-Heckflügel gesehen. Die FIA hat unsere Konstruktionspläne, sie hatten den Heckflügel und wir boten auch an, dass sie ihn behalten dürfen, um ihn auseinander zu nehmen. Uns war es nicht erlaubt, den Heckflügel anzuschauen, der schlicht während des Qualifyings beschädigt wurde. Und keines dieser Argumente zählte», ärgerte sich der 49-Jährige.

«Wir hatten bis am späten Nachmittag gedacht, dass es in Ordnung ist, denn der Heckflügel war auf der rechten Seite beschädigt. Tatsächlich hatten wir dadurch einen Nachteil, und wir dachten, dass die FIA deshalb zum Schluss kommen würde, dass es einen Schaden gab und deshalb kein Regelbruch vorliege. Sie haben auch selbst gesagt, dass keine Absicht erkennbar war. Und trotzdem wurden wir disqualifiziert. Ganz ehrlich, ich dachte, das sei ein Witz, als ich die Nachricht bekommen habe. Aber das müssen wir hinnehmen und die vergangenen 60 Minuten mit den Auftritten von Valtteri und Lewis haben die ganze Freude nach dem Frust zurückgebracht.»

Sprint,  São Paulo

01. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 29:20,124 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1,170 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +18,723
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +17,752
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +19,787
06. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +20,872
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +25,056
08. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +34,158
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +34,632
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +34,867
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +35,869
12. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +36,578
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +41,880
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +44,037
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +46,150
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +46,760
17. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +47,739
18. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +50,014
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1:01,680 min
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +1:07,474

WM-Stand nach 18 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 314.5 Punkte
2. Hamilton 293.5 Punkte
3. Bottas 188
4. Pérez 165
5. Norris 150
6. Leclerc 138
7. Sainz 131.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 86
10. Alonso 60
11. Ocon 46
12. Vettel 42
13. Stroll 26
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 481.5
2. Red Bull Racing 479.5
3. Ferrari 269.5
4. McLaren 255
5. Alpine 106
6. AlphaTauri 106
7. Aston Martin 68
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 11
10. Haas 0

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