Lingg und Janssen: Keine Entlassungen trotz Krise

Von Günther Wiesinger
In Doha: Tom Lüthi mit Marcel Schrötter im Schlepptau

In Doha: Tom Lüthi mit Marcel Schrötter im Schlepptau

Obwohl niemand abschätzen kann, wie viele der 20 geplanten Grand Prix stattfinden werden: Bei Intact und NTS Racing wird der Betrieb mit voller Belegschaft fortgeführt.

Wie vertreiben sich die Motorrad-GP-Teams aller drei Klassen die Zeit bis zum nächsten Grand Prix, von dem niemand weiß, ob er am 3. Mai in Jerez oder irgendwann im Juni oder Juli stattfindet? Müssen bei den Rennställen wegen der Coronavirus-Pandemie Stellen abgebaut werden wie im Tourismus, in der Gastronomie, in der Luftfahrt und in anderen Branchen. SPEEDWEEK.com hat sich bei einigen renommierten Rennställen umgehört.

«Im Moment werden wir alle Teammitglieder weiterbezahlen», versichert Liqui Moly Intact-GP-Teamprinzipal Jürgen Lingg mit den Moto2-Piloten Tom Lüthi und Marcel Schrötter. Sein Team umfasst inklusive der Piloten 15 Personen. «Wir müssen abwarten, wie lange sich die Krise hinzieht. Sobald absehbar ist, wie viele Veranstaltungen überhaupt stattfinden werden, werden wir eine gerechte Lösung für alle Beteiligten finden», sagt Lingg.

Momentan befinden sich die Motorräder und das ganze Material noch in Doha. Aber im Teamquartier in Memmingen steht die Arbeit trotzdem nicht still. «An den Motorrädern können wir zwar nicht arbeiten», räumt Lingg ein. «Aber wir können noch manches vorbereiten und organisieren wie sonst auch, wenn das Material wie üblich um diese Zeit nach Texas oder Argentinien unterwegs ist. Es befindet sich ja nicht das gesamte Material in den Frachtkisten, sondern nur das Nötigste. Aber wenn die Rennpause noch länger dauert, wird die Arbeit irgendwann überschaubar…»

«Es ist schon eine seltsame Situation», grübelt Lingg. «Da wird einem so richtig bewusst, wie abhängig man ist.»

«Aber ich bin überzeugt, dass wir diese Situation gut überstehen und etwas daraus lernen werden», ergänzte der Intact-Teammanager, der auch für das Dynavolt-Intact-MotoE-Team mit Domi Aegerter verantwortlich ist. «Wir haben in all den Jahren schon andere Sachen überstanden.»

Der Niederländer Jarno Janssen managt das bescheiden auftretende NTS RW-Racing-Team in der Moto2-WM mit Bo Bendsneyder und Jesko Raffin. Er beobachtet die Situation. mit dem Kalender-Management der Dorna aufmerksam und denkt nicht daran, den Mitarbeiterstab zu verkleinern. «Meine Crew ist das Rückgrat unserer ganzen Organisation», betont Janssen. «Wir lassen keinen der zehn Mitarbeiter im Stich. Wir werden sie bezahlen, was immer auch passiert.»

Der Ex-GP-Fahrer macht sich aber angesichts der schwierigen Situation und der drei bereits verschobenen Rennen (Buri Ram, Texas, Las Termas) keine Illusionen. «Wir werden alle sehr stark unter dieser Krise leiden», ist sich Janssen bewusst. «Wir müssen jetzt alle zusammenhalten und einander beistehen. Wir können es uns in dieser Meisterschaft nicht leisten, auch nur ein einziges Team zu verlieren. Deshalb müssen wir viel nachdenken und alle Gedanken einbringen, damit wir unseren Sponsor und Partnern das liefern können, was ihnen gebührt.»

Ergebnis Katar-GP, Moto2:

1. Nagashima, Kalex, 22 Runden in 40:00,192
2. Baldassarri, Kalex, + 1,347 sec
3. Bastianini, Kalex, + 1,428
4. Roberts, Kalex, + 1,559. 5. Gardner, Kalex, 1,901. 6. Navarro, Speed Up, + 2,381. 7. Schrötter, Kalex, + 4,490. 8. Canet, Speed Up 9. Vierge, Kalex. 10. Lüthi, Kalex, + 8,904. 11. Bendsneyder, NTS 12. Bezzecchi, Kalex. 13. Di Giannantonio, Speed Up. 14. Dixon. 15. Manzi, MV Agusta. – Ferner: 23. Raffin, NTS, + 34,664.

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