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Pol Espargaró (7.): «Aleix schneller, das schmerzt»

Von Günther Wiesinger
Pol Espargaró sauste auf Platz 7

Pol Espargaró sauste auf Platz 7

Red Bull-KTM-Werkspilot Pol Espargaró wirkte nach Platz 7 im FP2 in Aragón erleichtert, denn es winkt der direkte Einzug ins Q2. Aber es gibt auch Anlass zur Sorge.

Das zweite freie MotoGP-Training auf dem 5,077 km langen MotorLand Aragón-Circuit bescherte den Fahrern zwar nur eine Asphalttemperatur von 24 Grad, aber die Rundenzeit von Maverick Viñales (1:47,771 min) konnte sich trotzdem sehen lassen. Denn bei 38 Grad war 2019 im FP2 eine Bestzeit von 1:48,014 min erzielt worden. Das bedeutet: Die weichen Michelin-Reifen leisten einwandfreie Dienste.

Pol Espargaró hielt in beiden Trainings tadellos mit und stand nach dem FP2 in der Gesamtwertung auf dem siebten Platz, aber 0,975 sec hinter Maverick Viñales auf der einsamen Werks-Yamaha. «Es war ein kniffliger Tag, besonders in der Früh, als die Asphalttemperatur sehr, sehr niedrig war. Zuerst mussten wir um 10 Uhr sogar eine halbe Stunde warten, bevor wir das FP1 beginnen konnten, weil es zu kalt war… Aber ich habe mich nicht so schlecht gefühlt. Doch man musste gut überlegen, wie viel Risiko man im FP1 eingehen wollte. Wir haben deshalb mit der ‚time attack‘ auf den Nachmittag gewartet. Wir haben dann den Medium-Reifen vorne verwendet und versucht, ihn zum Arbeiten zu bringen, denn der Soft ist bei uns ein bisschen zu schwach, zu instabil. Aber das ist uns nicht gelungen. Auch meine Markenkollegen sind mit dem Medium nicht zurechtgekommen. Ich habe also die beste Rundenzeit mit dem Soft-Vorderreifen erzielt.»

«Insgesamt hat sich eigentlich alles recht gut angefühlt. Platz 7 kann für den Samstag wichtig sein, denn im FP3 wird es wieder kalt sein. Ich kann nicht abschätzen, wie viele Fahrer dann ihre Freitag-Zeiten noch verbessern werden. Wir hab en jetzt mal eine gute Rundenzeit für den Fall, das man in der Früh nicht schneller fahren kann als im FP2», hielt Pol fest.

In der Früh stürzten einige Fahrer in den Rechtskurven ohne jegliche Vorwarnung, zum Beispiel Zarco, Alex Márquez und Quartararo. Hatte auch der Red Bull-KTM-Werkspilot in der Früh mit Vorderrad-Rutschern zu kämpfen? «Ich glaube, von allen Herstellern sind wir bei den Vorderrad-Rutschern am wenigsten gefährdet», stellte der 29-jährige Spanier fest. «Deshalb haben wir sogar den Medium vorne versucht. Manchmal dachte ich heute, ich könnte vorne sogar einen etwas härteren Reifen brauchen… Aber es gab dann einige Stellen, an denen ich mich mit dem Medium nicht so sicher gefühlt habe wie mit dem Soft. Wir hatten diese Situation mit dem Vorderreifen schon in Misano und in Barcelona, wir finden nicht den perfekten Compound für uns. Wir liegen in der Mitte zwischen dem Soft und dem Medium. Das ist der Punkt.»

Pol Espargaró räumte am Schluss ein, das er eigentlich nicht mit Zeitenverbesserungen im FP3 rechnet. «Deshalb haben wir im FP2 am Nachmittag gleich zwei weiche Hinterreifen verheizt. Es kann sein, das der eine oder andere schneller fährt, aber in meinem Fall werde ich das kaum schaffen.»

Denn Pol Espargaró ist vorgewarnt: In den letzten zwei Jahren hat er sich in Aragón jeweils am Samstag verletzt er musste dann auf das Rennen jeweils verzichten. 2018 wegen eines Schlüsselbeinbruchs, 2019 wegen einer Radiusfraktur am Handgelenk.

Kleiner Wermutstropfen: Pol wurde heute von Bruder Aleix auf der Aprilia besiegt. «Aleix hat seine Bestzeit hinter Maverick gefahren, glaube ich. Mir ist gleich klar gewesen, wenn er diesen Windschatten nutzen kann, wird er schnell sein. Er war gut unterwegs, aber er ist nur sieben Tausendstel schneller gewesen als ich. Das ist ein bisschen schmerzhaft, ganz sicher», schmunzelte der jüngere Bruder, der jetzt WM-Neunter ist und 2020 schon drei dritte Plätze erobert hat.

Auch schmerzhaft; Die KTM-Kollegen Binder und Oliveira haben bereits je einen MotoGP-Sieg eingeheimst, Pol noch nicht.

Aragón, MotoGP, kombinierte Zeitenliste, Freitag (16.10.)

1. Viñales, Yamaha, 1:47,771 min
2. Quartararo, Yamaha, + 0,249 sec
3. Morbidelli, Yamaha, + 0,447
4. Mir, Suzuki, + 0,730
5. Crutchlow, Honda, + 0,827
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,899
7. Pol Espargaró, KTM, + 0,975
8. Alex Márquez, Honda, + 1,052
9. Nakagami, Honda, + 1,053
10. Rins, Suzuki, + 1,068
11. Zarco, Ducati, + 1,135
12. Rabat, Ducati, + 1,232
13. Dovizioso, Ducati, + 1,244
14. Miller, Ducati, + 1,255
15. Petrucci, Ducati, + 1,336
16. Lecuona, KTM, + 1,394
17. Oliveira, KTM, + 1,437
18. Smith, Aprilia, + 1,487
19. Bagnaia, Ducati, + 1,717
20. Bradl, Honda, + 2,320
21. Binder, KTM, + 2,473

Ergebnis FP1, Aragón, MotoGP

1. Viñales, Yamaha, 1:49,866 min
2. Morbidelli, Yamaha, + 0,085 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,276
4. Alex Márquez, Honda, + 0,310
5. Nakagami, Honda, + 0,554
6. Mir, Suzuki, + 0,559
7. Pol Espargaró, KTM, + 0,598
8. Crutchlow, Honda, + 0,732
9. Rins, Suzuki, + 0,855
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,935
11. Binder, KTM, + 1,107
12. Miller, Ducati, + 1,353
13. Lecuona, KTM, + 1,375
14. Bradl, Honda, + 1,419
15. Petrucci, Ducati, + 1,474
16. Oliveira, KTM, + 1,491
17. Dovizioso, Ducati, + 1,542
18. Smith, Aprilia, + 1,576
19. Rabat, Ducati, + 1,715
20. Zarco, Ducati, + 1,941
21. Bagnaia, Ducati, + 2,068

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