Davide Brivio (Suzuki): «Es gibt keine Stallorder»
Suzuki könnte heute eine «team order» verhängen und dadurch die Aufgabe von Joan Mir erleichtern. Aber Teamchef Davide Brivio versichert: «Beide Fahrer haben freie Fahrt.»
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Suzuki-Ecstar-Werkspilot Joan Mir (23) hat in der MotoGP-WM zwei Rennen vor Schluss 45 Punkte Vorsprung auf die punktegleichen Verfolger Fabio Quartararo und Alex Rins. Leader Mir hat heute den ersten Matchball beim "Gran Premio de la Comunitat Valenciana", aber der Mallorquiner startet nur aus der vierten Reihe. Quartararo steht neben ihm auf Platz 11, Rins nimmt sogar eine Reihe dahinter auf Grid Position 14 Aufstellung.
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Das Suzuki-Werksteram hat bisher auf eine Stallorder verzichtet und ist mit dieser Strategie bisher gut gefahren. Man darf gespannt sein, ob Alex Rins seinem Stallkollegen heute etwas freiwillig Schützenhilfe leistet oder alles versucht, um seine eigenen Titelchancen zu wahren, obwohl sie sehr gering sind. Denn er liegt 45 Punkte zurück, 50 Punkte sind noch zu gewinnen. Mir müsste also zweimal ausfallen und Rins zweimal gewinnen, wenn er noch Weltmeister werden möchte. Aber bevor die letzte theoretische Chance nicht vorbei ist, wird kein Topfahrer das Handtuch werfen.
"Ich habe seit Wochen gehofft, dass das Thema Stallorder ans uns vorbei gehen wird", seufzte Suzuki-Teammanager Davide Brivio in Valencia. "Dann das ist etwas, was Suzuki und wir als Team nicht gerne machen. Es ist momentan noch der falsche Zeitpunkt, denn beide Fahrer haben noch Möglichkeiten. Alex hatte vor dem ersten Valencia-GP 32 Punkte Rückstand, jetzt sind es 45. Vorläufig haben beide Fahrer freie Fahrt, sie können Rennfahren, wie sie sich das vorstellen. Aber wir haben mit beiden Fahrern gesprochen. Sie sind beide intelligent und clever. Sie werden einander respektieren, das hoffe ich zumindest. Der Beste soll gewinnen, das ist unsere Einstellung. Beide Fahrer wissen Bescheid, sie stimmen beide zu. Das ist ein System, das Suzuki gefällt. Sie sollen auf der Rennstrecke ihr volles Potenzial ausspielen, ohne sich gegenseitig Leid zuzufügen."
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Joan Mir zeigte sich am vergangenen Sonntag nach dem famosen Sieg beim Valencia-GP cool, entspannt und souverän. Und da er als durchschnittlicher Qualifyer gilt, darf man ihn heute auch als Trainings-Zwölften nicht abschreiben. Er ist durchaus in der Lage, in den 27 Rennrunden in die Top-3 vorzustoßen.
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Doch der Druck wächst. Denn Suzuki hat den "premier class"-Titel seit 20 Jahren (damals mit Kenny Roberts Jr.) nicht gewonnen.
Brivio: "Wir lesen die WM-Stände, wir kennen die Situation. Das ist eine interessante, aufregende Phase für Suzuki. Aber wir bleiben ruhig. Joan ist ein Mensch, der Ruhe ausstrahlt, er kümmert sich immer nur um das nächste Rennen. Alex Rins hat die Saison mit Problemen und einer Schulterverletzung begonnen. Jetzt ist er wieder in Topform. Und wir haben ein konkurrenzfähiges Motorrad." Alex Rins ist unbestritten ein Ausnahmekönner auf zwei Rädern. Aber bei den bisherigen Titelkämpfen in der Moto3 und Moto2 hat er am Ende immer die Nerven verloren. Deshalb hat er im Gegensatz zu seinen Landsleuten Marc Márquez, Pol Espargaró, Tito Rabat, Maverick Viñales, Alex Márquez, Joan Mir und Jorge Martin nie eine Weltmeisterschaft gewonnen. Das hat er mit dem punktegleichen Fabio Quartararo gemeinsam, der bei den letzten vier Grand Prix nur 17 Punkte eingesammelt hat.
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Ergebnisse MotoGP Qualifying 2 Valencia (14.11.): 1. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:30,191 min 2. Jack Miller, Ducati, +0,096 sec 3. Takaaki Nakagami, Honda, +0,222 4. Johann Zarco, Ducati, +0,329 5. Pol Espargaró, KTM, +0,362 6. Maverick Viñales, Yamaha, +0,454 7. Aleix Espargaró, Aprilia, +0,466 8. Pecco Bagnaia, Ducati, +0,480 9. Brad Binder, KTM, +0,546 10. Miguel Oliveira, KTM, +0,590 11. Fabio Quartararo, Yamaha, 0,673 12. Joan Mir, Suzuki, +0,797 Die restlichen Startplätze nach Qualifying 1: 13. Cal Crutchlow, Honda, 1:31,159 min 14. Alex Rins, Suzuki, 1:31,594 15. Danilo Petrucci, Ducati, 1:31,601 16. Valentino Rossi, Yamaha, 1:31,604 17. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:31,606 18. Stefan Bradl, Honda, 1:31,831 19. Tito Rabat, Ducati, 1:32,063 20. Alex Márquez, Honda, 1:32,205 21. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1:32,237 Stand Fahrer-WM nach 12 von 14 Rennen:
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