Bereits 114 Stürze und neun verletzte MotoGP-Piloten

Von Nora Lantschner
Von total 278 Stürzen aus den ersten fünf GP-Wochenenden entfallen ganze 114 auf die MotoGP-Klasse. Fünf Stammfahrer mussten verletzungsbedingt schon auf mindestens einen Start verzichten.

Während ein Zuwachs an TV-Zusehern und ein Zuschauerrekord für eine erfreuliche Zwischenbilanz der Verantwortlichen sorgt, bereiten andere Zahlen aus dem ersten Viertel der Saison Sorgen: 114 Stürze sind in der offiziellen Crash-Statistik für die MotoGP-Klasse nach nur fünf Grand Prix erfasst.

In der Moto2-Kategorie waren es im selben Zeitraum mit 77 Stürzen ganze 48 Prozent weniger. Selbst in der oft hektischen Einsteigerklasse Moto3 gingen die Fahrer weniger häufig zu Boden, bisher 87 Mal.

Zum Vergleich dazu die Crash-Zahlen der 20 Grand Prix langen Saison 2022: 335 Stürze in der MotoGP (im Schnitt 16,7 pro Event), 428 in der Moto2 (21,4 pro Event) und 343 in der Moto3 (17,5 pro Event).

Ob es nun am neuen Format mit dem Sprint, der Leistungsdichte oder äußeren Umständen liegt – Fakt ist: Im ersten Viertel der laufenden Saison stieg der Schnitt für die MotoGP-Klasse auf 22,8 Stürze pro Grand Prix an.

2022 standen nach fünf Grand Prix 82 Stürze in der Königsklasse zu Buche. 1:1 sind die Zahlen allerdings nicht vergleichbar, weil die letztjährige Saison in Doha und auf Lombok begann, während die Grand Prix in Jerez und Le Mans im Vorjahr erst den sechsten bzw. siebten Event im Kalender markierten.

MotoGP-Stürze an den ersten fünf GP-Wochenenden 2023:

Joan Mir, Honda, 11
Alex Márquez, Ducati, 9
Jack Miller, KTM, 9
Augusto Fernández, KTM, 8
Aleix Espargaró, Aprilia, 7
Marco Bezzecchi, Ducati, 6
Luca Marini, Ducati, 6
Jorge Martin, Ducati, 6
Marc Márquez, Honda, 5
Miguel Oliveira, Aprilia, 5
Pecco Bagnaia, Ducati, 4
Brad Binder, KTM, 4
Franco Morbidelli, Yamaha, 4
Alex Rins, Honda, 4
Raúl Fernández, Aprilia, 3
Takaaki Nakagami, Honda, 3
Fabio Quartararo, Yamaha, 3
Enea Bastianini, Ducati, 2
Di Giannantonio, Ducati, 2
Pol Espargaró, KTM, 2
Jonas Folger*, KTM, 2
Maverick Viñales, Aprilia, 2
Johann Zarco, Ducati, 2
Stefan Bradl*, Honda, 1
Iker Lecuona*, Honda, 1
Danilo Petrucci*, Ducati, 1
Michele Pirro*, Ducati, 1
Lorenzo Savadori*, Aprilia, 1
Dani Pedrosa*, KTM, 0

*= Ersatz-/Wildcard-Fahrer

Noch bedenklicher ist die Verletztenliste, die diese Crash-Bilanz nach sich zog:

  • Pol Espargaró im FP2 von Portimão: Lungenquetschung, acht Knochenbrüche (darunter Kiefer und Rückenwirbel); bisher fünf GP verpasst.
  • Enea Bastianini im Sprint von Portimão: Rechtes Schulterblatt gebrochen, Hauptrennen und vier weitere GP verpasst.
  • Marc Márquez im GP-Rennen von Portimão: Erster Mittelhandknochen rechts gebrochen, drei GP verpasst.
  • Miguel Oliveira im GP-Rennen von Portimão: Sehnenverletzungen an den Außenrotatoren des rechten Beins, ein GP verpasst.
  • Jorge Martin im GP-Rennen von Portimão: Gebrochene Zehe, kein GP verpasst.
  • Joan Mir im Sprint von Las Termas: Kopf- und Nackentrauma, Hauptrennen am Sonntag verpasst.
  • Alex Márquez im GP-Rennen von Austin: Muskelfaserriss und Bänderdehnung im Oberschenkel, kein GP verpasst.
  • Miguel Oliveira im GP-Rennen von Jerez: Schulterluxation, Fraktur am Oberarm und Verletzung am vorderen Labrum-Band-Apparat, bisher einen weiteren GP verpasst.
  • Pecco Bagnaia im GP-Rennen von Le Mans: Verletzung am Sprungbein, kein GP verpasst.
  • Luca Marini im GP-Rennen von Le Mans: Handwurzelknochen der rechten Hand verletzt, kein GP verpasst.

Zusammengefasst zogen sich neun von 22 Stammfahrern (also 40,9 Prozent) bereits eine Verletzung zu, fünf (und damit 22,7 Prozent) verpassten deshalb auch schon mindestens ein Rennen.

Im Vorjahr fiel in den ersten fünf Grand Prix nur ein Stammfahrer aus: Marc Márquez verpasste nach seinem Highsider im Warm-up in Indonesien wegen einer erneuten Diplopie-Phase nach dem Rennen von Mandalika auch den Grand Prix von Argentinien 2022. Der spätere Weltmeister Pecco Bagnaia konnte in Portimão im Vorjahr trotz im Q1 angeschlagener Schulter starten.

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