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Marc Márquez (15./Honda): «Das ist meine Mentalität»

Von Tim Althof
Marc Márquez im Rennen auf Phillip Island

Marc Márquez im Rennen auf Phillip Island

Marc Márquez qualifizierte sich für Rang 7 und startete den GP von Australien aus der dritten Startreihe. Der Honda-Werkspilot entschied sich für den weichen Hinterreifen im Rennen – ein großer Fehler.

Zunächst kämpfte der achtfache Motorrad-Weltmeister sogar um die Podestplätze mit, doch relativ schnell ging es für Márquez nach hinten. Obwohl der Spanier viele Überholversuche und Konter durchführte, fiel er am Ende noch auf den 15. Platz auf dem 4,4 km langen Kurs zurück. In der letzten Runde überholte ihn auch Fabio Quartararo (Yamaha), der ein unauffälliges MotoGP-Rennen fuhr. Wie bei Jorge Martin (Ducati) war die Reifenwahl also ein großer Fehler.

«Schon im letzten Jahr war es ein Glücksspiel hier und damals konnte ich auf das Podium fahren. Heute war das für mich allerdings nicht der Fall», erklärte Márquez am Samstag nach dem Rennen. «Als Martin sich an der Spitze absetze wurde das rennen superschnell. Mit dieser Pace konnte ich die Reifen nicht schonen, ganz besonders, weil ich schon im Training den Speed nicht hatte.»

Der zukünftige Gresini-Ducati-Pilot weiter: «Als ich 1:29er-Rundenzeiten fuhr, musste ich mich entscheiden, ob ich die Reifen schone oder Druck mache. Ich war alleine auf dem Bike und entschied mich, alles zu geben. In Runde 10 ließ der Reifen erstmals nach, bis Runde 20 blieb es aber fast unverändert. Die letzten sechs Runden war ich dann aber zwei Sekunden langsamer, weil das Gummi völlig am Ende war. Es war aber meine Entscheidung, auf den weichen Hinterreifen zu setzen. Es war die falsche Entscheidung, aber mit dem Medium-Reifen wäre ich kaum höher platziert.»

«Jorge hatte heute ein ganz besonders hohes Tempo, nur deswegen konnte er mit diesem Reifen führen», war Márquez überzeugt. «Es war zwar eine Fehlentscheidung, aber er wird daraus lernen und er ist zumindest noch Fünfter geworden. Pol oder ich, wir können pokern bei so einer Entscheidung, doch die Wahl von Jorge, in seiner Situation, hat mich überrascht.»

«Das Rennen und besonders der erste Teil des Rennens war schneller als im Vorjahr. Die Entwicklung der Serie zeigt, dass sich einige Hersteller stark verbessert haben, andere weniger. Die Strecke liegt meinem Fahrstil, aber ich hatte ähnliche Probleme, wie auf dem Sachsenring. In Motegi zum Beispiel fühlte ich mich deutlich besser. Nach dem Sprint kommt Buriram. In Malaysia und Katar werden wir große Probleme haben, dort müssen wir hart kämpfen. Dann kommt das Finale in Valencia.»

Am Sonntag soll der Sprint über die Bühne gehen, doch die Aussichten sind nicht hervorragend: Wind und Regen dürften Probleme bereiten. «Es ist komisch, jetzt das lange Rennen gefahren zu sein und am Sonntag noch den Sprint vor der Nase zu haben. Einige werden den weichen Hinterreifen wählen, aber weil er bereits sehr früh einbricht, könnte man auch über den Medium nachdenken», erklärte der 30-Jährige. «Aber auch bei der Front gab es bei uns einige Probleme, denn der Reifen bildete Blasen. Dadurch muss ich mehr Reifenflanke beanspruchen und in der Konsequenz auch mehr Hinterreifen.»

Nach dem Finale in Valencia wechselt Márquez auf die Ducati. Ist er nach dem Ergebnis (Drei Ducati auf dem Podium) voller Vorfreude auf das Abenteuer? «Ich bin von meiner Entscheidung überzeugt, aber es ist ein großer Schritt und natürlich gibt es noch Fragezeichen in meinem Kopf», schilderte der WM-16. «Die anderen Ducati-Fahrer sind richtig schnell und kennen das Bike sehr lange. Ich war elf Jahre bei Honda und bevor ich keinen Test hatte, weiß ich nicht, wie es funktioniert. Bis dahin behalte ich meinen Spirit und werde alles geben. Ich habe auch zu den Verantwortlichen gesagt, dass ich weiter Druck machen werde. Das ist meine Mentalität.»

Ergebnis MotoGP Race, Phillip Island, 21.10.2023

1. Zarco, Ducati, 27 Rdn in 40:39,446 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,201 sec
3. Di Giannatonio, Ducati, + 0,477
4. Binder, KTM, + 0,816
5. Martin, Ducati, + 1,008
6. Bezzecchi, Ducati, + 8,827
7. Miller, KTM, + 9,283
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 9,387
9. Alex Márquez, Ducati, + 9,696
10. Bastianini, Ducati, + 12,523
11. Viñales, Aprilia, + 13,992
12. Marini, Ducati, + 17,078
13. Oliveira, Aprilia, + 19,443
14. Quartararo, Yamaha, + 20,949
15. Marc Márquez, Honda, + 21,118
16. Raúl Fernández, Aprilia, + 32,538
17. Morbidelli, Yamaha, + 37,663
18. Pol Espargaró, KTM, + 37,668
19. Nakagami, Honda, + 37,758
Sturz: Augusto Fernández, KTM
Sturz: Joan Mir, Honda
Nicht gestartet: Alex Rins, Honda

MotoGP-WM-Stand nach 31 von 40 Rennen

1. Bagnaia, 366 Punkte. 2. Martin 339. 3. Bezzecchi 293. 4. Binder 224. 5. Zarco 187. 6. Aleix Espargaró 185. 7. Viñales 165. 7. Zarco 170. 8. Marini 148. 9. Miller 144. 10. Quartararo 134. 11. Alex Márquez 115. 12. Di Giannantonio 86. 13. Morbidelli 79. 14. Oliveira 76. 15. Augusto Fernández 67. 16. Marc Márquez 65. 17. Rins 54. 18. Nakagami 50. 19. Bastianini 42. 20. Raúl Fernández 39. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 20. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 526 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 296. 3. Aprilia 274. 4. Yamaha 154. 6. Honda 150.

Team-WM:
1.Prima Pramac Racing, 526 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 441. 3. Ducati Lenovo Team 418. 4. Red Bull KTM Factory Racing 368. 5. Aprilia Racing 355. 6. Monster Energy Yamaha 213. 7. Gresini Racing 201. 8. CryptoDATA RNF 119. 9. LCR Honda 110. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 88. 10. Repsol Honda 85.

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