Formel 1: Verwunderung über Verstappen-Gerücht

Johnny Rea: «Verrückt, was hinter den Kulissen läuft»

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea ist exakt zehn Wochen nach seiner umfangreichen Fuß-OP zurück

Jonathan Rea ist exakt zehn Wochen nach seiner umfangreichen Fuß-OP zurück

Exakt zehn Wochen nach seiner umfangreichen Operation am zerschmetterten linken Fuß ist Jonathan Rea zurück auf seinem Yamaha-Superbike. Im FP1 am Freitagvormittag in Cremona schlug er sich achtbar.

Nach seinem furchterregenden Highsider während der Tests auf Phillip Island am 17. Februar hatte Jonathan Rea das Pech, dass seine sich unzählige Male überschlagende Yamaha R1 einmal auf seinem linken Fuß landete und dabei drei Mittelfußknochen mehrfach brachen. Der verletzte Nordire flog daraufhin von Melbourne nach Belfast und wurde am 21. Februar von Dr. Michael McMullan im Kingsbridge Private Hospital operiert.

Auf den Tag zehn Wochen später sitzt der Haudegen wieder auf seiner Werks-Yamaha und bestritt in Cremona am Freitagvormittag das FP1. Als 17. und mit 1,455 sec Rückstand auf den Schnellsten Nicolo Bulega (Aruba.it Ducati) schlug er sich achtbar, auf den besten Markenkollegen (Andrea Locatelli/8.) fehlen ihm 0,627 sec.

Rea wird an diesem Wochenende die Superbike-Rennen Nummer 445, 446 und 447 bestreiten, unfassbare 264 Mal stand er auf dem Podium. Mehrfach musste er sich in seiner langen Superbike-Karriere nach schweren Verletzungen zurückkämpfen, seine ersten Rennen fuhr er 2008 in Portimao auf Honda.

«Ich habe nie die Meinung verloren, dass ich um die Weltmeisterschaft kämpfen werde», schilderte er im Vier-Augen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com seinen größten Antrieb. «Jetzt ist meine Situation schwieriger und anders, seit ich das Kapitel bei Yamaha aufgeschlagen habe, zeigte ich nie mein volles Potenzial. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass ich die besten Möglichkeiten hatte, das zu tun. In der Winterpause lief es gut, ich fühlte mich konkurrenzfähig. Mein kurzfristiges Ziel ist, diese Konkurrenzfähigkeit wieder zu erlangen. Ich hatte viel Zeit, um zuhause über alles nachzudenken und meine Gefühle einzuordnen. Mein Mindestziel ist, wieder Rennen zu gewinnen und wenigstens um die Weltmeisterschaft kämpfen zu können.»

Rea erlebte 2023, in seinem ersten Jahr mit Yamaha, als Gesamt-13. seine schlechteste Saison, seit er Superbike-WM fährt. Nur einmal schaffte er es als Dritter im Sprint in Donington Park aufs Podium, das Assen-Qualifying beendete er bei Mischverhältnissen als Erster.

Während der Wintertests war ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar, das große Engagement von Yamaha zur Verbesserung der R1 trägt dazu bei. Mitte April sorgte Andrea Locatelli in Assen für den ersten Yamaha-Sieg seit Toprak Razgatlioglu im September 2023 in Magny-Cours.

Dieser Meilenstein gibt auch Rea Auftrieb. «Wahrscheinlich sollte ich das nicht sagen», überlegte der 38-Jährige. «Aber als ich bei Yamaha ankam, fühlte es sich beinahe so an, als herrsche Stillstand bei der Entwicklung. Im Vorjahr wurde dann offensichtlich, dass wir hart arbeiten müssen – und ich bin sehr beeindruckt von der Attitüde bei Yamaha. Man kann nicht über Nacht reagieren. Es braucht Zeit, Budget und die technischen Voraussetzungen. Was hinter den Kulissen läuft, ist verrückt. Superbikes basieren auf Serienmaschinen, an ihnen kannst du innerhalb des Reglements nur gewisse Dinge ändern. Ich freue mich für Loka, dass er gewonnen hat. Noch mehr freut mich dieses Ergebnis aber für Yamaha, das ist ein Trost für all die harte Arbeit und sorgt für Erleichterung. Jetzt haben wir ein konkurrenzfähiges Motorrad, Loka ist Dritter in der Weltmeisterschaft. Das Bike ist schwieriger zu verstehen und zu fahren, als ich gedacht habe. Aber es wurden positive Schritte erzielt und ich bin glücklich, Teil davon zu sein. Während der Tests von November bis Januar war ich sehr schnell.»


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