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Carrasco: «Habe nicht viele Freunde im Fahrerlager»

Von Sebastian Fränzschky
Frauen-Weltmeisterin Ana Carrasco erklärte gegenüber SPEEDWEEK.com, was sie von der neuen Sportbike-Klasse hält, welche Erinnerungen sie an die WorldWCR hat und wie sie Maria Herreras Sticheleien aufnahm.

Ana Carrasco schrieb im Motorrad-Rennsport bereits mehrfach Geschichte. Die mittlerweile 28 Jahre alte Spanierin sorgte in der Saison 2018 für Schlagzeilen, als sie sich in der Supersport-300-WM gegen ihre männlichen Rivalen durchsetzte und den Titel holte. Im Vorjahr gewann sie in der Debütsaison der Frauen-Weltmeisterschaft (WorldWCR) die Meisterschaft und wechselte somit als zweimalige Weltmeisterin in die Supersport-WM – bisher aber mit überschaubarem Erfolg.

Durch Carrascos Wechsel in die Supersport-WM übernahm Maria Herrera die Rolle der Favoritin in der Frauen-WM. Die Spanierin gewann bei den bisherigen Rennwochenenden in Assen und Cremona die Hälfte der Rennen und holte beide Male die Pole.

Herrera und Carrasco pflegen keine freundschaftliche Beziehung, gehen sich im Fahrerlager aus dem Weg, senden ab und an ein paar Giftpfeile ab. Zuletzt sorgte Herrera mit einem Kommentar zu Carrascos bisher durchwachsener Saison mit Honda für Schlagzeilen.

Wir haben bei Carrasco nachgehakt, was das Problem mit Herrera ist. «Ich weiß es nicht. Vielleicht sollte man sie dazu befragen. Ich bin eine Fahrerin und habe deshalb nicht viele Freunde im Fahrerlager. Ich bin hier, um meine Arbeit zu leisten. Es gibt Leute, die einem näher sind, andere weniger. Ich habe aber kein Problem mit irgendjemandem», machte Carrasco klar.

Schaut sie weiterhin die Rennen der Frauen-WM? «Ich versuche, das Geschehen weiterhin zu verfolgen, was an den Rennwochenenden nicht immer einfach ist», kommentierte Carrasco gegenüber SPEEDWEEK.com. «Alle liegen enger zusammen. Die Fahrerinnen haben jetzt mehr Erfahrung mit dem Motorrad und kennen die Strecken besser.»

Aktuell führt Herrera die Frauen-WM mit 90 von 100 möglichen Punkten an. Beatriz Neila ist mit 77 Zählern die erste Verfolgerin vor der Italienerin Roberta Ponziani mit 69 Punkten, die in Cremona ihren ersten Laufsieg feierte.

«Ich erwarte, dass die Meisterschaft bei den finalen Rennen entschieden wird. Es ist gut für die Serie, dass es viele Siegerinnen gibt. Ich hoffe, dass es bis zum Ende spannend bleibt», bemerkte Carrasco.

An die vergangene Saison hat die Spanierin sehr gute Erinnerungen. «Für mich war es ein sehr schönes Jahr. Ich hatte einige schwierige Verletzungen durchgemacht und konnte zeigen, dass ich noch konkurrenzfähig bin», erklärte sie.

«Ich gewann Rennen und holte einen weiteren WM-Titel. Damit hatte ich zwischenzeitlich nicht mehr gerechnet. Es war eine sehr schöne Erfahrung, in dieser Meisterschaft zu fahren. Das hat meiner Karriere gut getan», blickt sie zurück.

Eine weiterhin offene Frage ist, wie es für die weiblichen Teilnehmerinnen nach der Frauen-WM weitergeht. Der Schritt in die Supersport-WM ist groß, wie Carrascos bisherige Saison zeigt. Mit der neuen Sportbike-WM, die ab 2026 die Supersport-300-WM ersetzt, könnte es eine bessere Alternative geben, um sportlich den nächsten Schritt zu machen.

«Die 300er-Klasse erreichte einen Punkt, an dem alle sehr eng beieinander liegen. Es gibt immer große Gruppen. Ich erwarte, dass die leistungsstärkeren Motorräder für größere Abstände zwischen den Fahrern sorgen werden», prophezeit Carrasco.

«Die Gruppen werden kleiner sein, vermute ich. Zudem denke ich, dass es gut für den Markt ist, weil wir den Leuten diese Motorräder näher bringen. Diese Klasse ist die Zukunft», ist Carrasco überzeugt und erinnert sich gern an die Yamaha R7 zurück, mit der sie im Vorjahr in der Frauen-WM fuhr: «Ich habe gute Erinnerungen an die vergangene Saison, in der ich mit so einem Motorrad fuhr.»

Dass die Sportbike-WM der logische Schritt für die erfolgreichen WorldWCR-Pilotinnen ist, steht für Carrasco außer Frage. Ein Wechsel in die Klasse wird aber dennoch herausfordernd sein: «Die Fahrerinnen aus der Frauen-WM haben bereits Erfahrungen mit dieser Art Motorrad gesammelt. Aber auch die Fahrer aus den nationalen Serien bringen Erfahrung mit.»

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