Nelson Piquet jr.: «Fernando Alonso siegt in Le Mans»

Von Mathias Brunner
​Der Brasilianer Nelson Piquet junior – 2014/2015 Formel-E-Champion – spricht über Fernando Alonso. Der Sohn des Formel-1-Weltmeisters gleichen Namens bewundert den spanischen Superstar.

Nelson Piquet junior war auf gutem Weg, in die Fussstapfen seines Vaters zu treten, der 1979, 1981 und 1987 Formel-1-Weltmeister geworden war: 2002 war der junge Piquet südamerikanischer Formel-3-Champion geworden, 2004 gewann er die britische Formel-3-Meisterschaft, 2006 wurde er in der GP2 (heute Formel 2) hinter Lewis Hamilton Zweiter. Der heute 32-Jährige kam 2008 zu Renault in die Formel 1, nach einem Jahr als Testpilot, konnte sich aber an der Seite von Fernando Alonso nicht durchsetzen, Anfang August 2009 wurde er entlassen und durch den Genfer Romain Grosjean ersetzt.

Dann das Erdbeben: Die FIA fand nach Aussagen des Brasilianers heraus, dass der junge Piquet in Singapur 2008, beim ersten Nacht-GP der Formel-1-Historie, seinen Renault absichtlich in die Mauer gesetzt hatte. Sein damaliger Stallgefährte Alonso wurde in Führung gespült und gewann. Für seine Aussage bei der FIA ging Nelson straffrei aus, Renault entliess Teamchef Flavio Briatore und Technikchef Pat Symonds, die für diesen unfassbaren Plan verantwortlich gemacht wurden, beide erhielten vom Autoverband Sperren.

Piquet versuchte sich im NASCAR-Sport, gewann 2012 in Road America einen Lauf zur Nationwide-Serie (Sprungbrett zur NASCAR-Königsklasse Sprint Cup), 2014/2015 wurde er zum ersten Champion der neuen Formel E. Heute fährt er für Jaguar in der Elektroserie und bestreitet auch Langstreckenrennen.

Klar hat der in Heidelberg geborene Nelson die Formel 1 nie aus den Augen gelassen und ist überaus beeindruckt davon, wie sein einstiger Teamgefährte Fernando Alonso 2018 Formel 1 und Langstrecken-WM miteinander kombiniert, bei McLaren-Renault und bei Toyota. Meinem Kollegen Rodrigo Matta sagt er in dessen Rennblog: «Alonso hat einen starken Charakter. Ein grosser Rennfahrer, unfassbar schnell, der seinem Umfeld alles abfordert.»

«Fernandos letzter WM-Titel liegt mehr als zehn Jahre zurück, aber noch immer ist er einer der grössten Stars. Er wird in Le Mans siegen, da bin ich mir ganz sicher. Für die Serie wäre es genial, wenn er Rennen gewinnt. Sie arbeiten sogar daran, das WM-Programm zu ändern, damit Fernando auch den Lauf von Fuji fahren kann.»

Zur Erinnerung: Das Langstrecken-WM-Rennen in Fuji vom 21. Oktober fällt auf das gleiche Wochenende wie der Grosse Preis der USA in Austin (Texas), und für Alonso geht die Formel 1 vor. Die Terminkollision ärgert Toyota, denn der in Japan verehrte Alonso könnte ausgerechnet auf der Toyota-Hausstrecke nicht fahren.

Piquet weiter: «Ich bewundere Fernandos Willen, bei so verschiedenartigen Rennen wie Indianapolis, Daytona oder Le Mans fahren zu wollen. Er hat einfach unglaublich grosse Lust, Rennen zu fahren. Aber gleichzeitig ist Fernando auch sehr clever. Wenn er Helm und Rennwagen wechselt, dann hat das auch einen kommerziellen Hintergrund – auf diese Weise lassen sich mehr Merchandising-Artikel verkaufen!»

Seinen ersten WM-Lauf mit Toyota wird Alonso am 5. Mai auf dem Circuit de Spa-Francorchamps in Belgien bestreiten.

Das Programm 2018 von Fernando Alonso

25. März: Formel 1 in Australien (Melbourne)

8. April: Formel 1 in Bahrain (Sakhir)
15. April: Formel 1 in China (Shanghai)
29. April: Formel 1 in Aserbaidschan (Baku)

5. Mai: Langstrecken-WM in Belgien (Spa-Francorchamps)
13. Mai: Formel 1 in Spanien (Barcelona)
27. Mai: Formel 1 in Monaco (Monte Carlo)

10. Juni: Formel 1 in Kanada (Montreal)
16./17. Juni: Langstrecken-WM in Frankreich (Le Mans)
24. Juni: Formel 1 in Frankreich (Le Castellet)

1. Juli: Formel 1 in Österreich (Spielberg)
8. Juli: Formel 1 in Grossbritannien (Silverstone)
22. Juli: Formel 1 in Deutschland (Hockenheim)
29. Juli: Formel 1 in Ungarn (Budapest)

19. August: Langstrecken-WM in Grossbritannien (Silverstone)
26. August: Formel 1 in Belgien (Spa-Francorchamps)

2. September: Formel 1 in Italien (Monza)
16. September: Formel 1 in Singapur
30. September: Formel 1 in Russland (Sotschi)

7. Oktober: Formel 1 in Japan (Suzuka)
21. Oktober: Formel 1 in USA (Austin)
21. Oktober: Langstrecken-WM in Japan (Fuji)
28. Oktober: Formel 1 in Mexiko (Mexiko-Stadt)

11. November: Formel 1 in Brasilien (São Paulo)
18. November: Langstrecken-WM in China (Shanghai)
25. November: Formel 1 in Abu Dhabi (Insel Yas)

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Japan

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Suzuka, ein fast perfektes Rennen, und warum wir keinen Stress haben.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Fr.. 19.04., 11:55, Motorvision TV
    Bike World
  • Fr.. 19.04., 13:55, Sky Cinema Classics SD
    Steve McQueen: The Lost Movie
  • Fr.. 19.04., 14:05, Motorvision TV
    Gearing Up
  • Fr.. 19.04., 15:00, Eurosport 2
    Motorradsport: 24-Stunden-Rennen Bol d'Or
  • Fr.. 19.04., 15:05, Motorvision TV
    Extreme E: Electric Odyssey
  • Fr.. 19.04., 16:15, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 19.04., 16:45, Motorvision TV
    Rally
  • Fr.. 19.04., 17:00, ORF 1
    SOKO Kitzbühel
  • Fr.. 19.04., 17:10, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 19.04., 17:40, Motorvision TV
    Classic Races
» zum TV-Programm
6