Alan Jones: Australien-GP hätte stattfinden können

Von Rob La Salle
Alan Jones 2019 beim Australien-GP mit Lewis Hamilton

Alan Jones 2019 beim Australien-GP mit Lewis Hamilton

​Formel-1-Champion Alan Jones ist der Ansicht: Der Australien-GP 2020 hätte stattfinden können. Der Weltmeister des Jahres 1980 wittert «einen herben Schlag für den australischen Sport».

Wer sich in den sozialen Netzwerken umschaut, merkt in Sachen Verschiebung der ersten Formel-1-Rennen bald: Die meisten Fans sind der Überzeugung, dass dieser Schritt völlig richtig gewesen ist, wenn auch die Einsicht in der Königsklasse reichlich spät kam.

Die weltweite Entwicklung in Sachen Coronavirus ist erschreckend, die verschiedenen Regierungen versuchen mit beinahe stündlich neuen Bestimmungen, die weitere Ausbreitung von Covid-19 mit immer schärferen Massnahmen zu verlangsamen.

Formel-1-Champion Alan Jones (73) war wie fast jedes Jahr für den australischen Sender Channel 10 tätig. Der Weltmeister des Jahres 1980 ist der Ansicht, dass das australischen GP-Wochenende hätte stattfinden können. «Ich hätte das durchgezogen, aber ich schätze, in solch einer Situation muss man vernünftig handeln», so der zwölffache GP-Sieger gegenüber meinem Kollegen Giles Richards vom Guardian. «Ich war für Channel 10 als Kommentator im Albert-Park, und da mussten wir schon über die ganzen Entwicklungen auf dem Laufenden sein. Bis zum Freitag hatte ich wirklich den Eindruck, dass wir die Situation im Griff haben.»

«Der Katalysator der Absage war McLaren. Die Entscheidung, sich nach einer Erkrankung eines Mitarbeiters von der Veranstaltung zurückzuziehen, war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.»

«Die Absage ist ein herber Schlag für den australischen Sport. So viele Leute sind aus dem ganzen Land, ja sogar aus Übersee gekommen, um das Rennwochenende zu geniessen. Ich sprach am Freitag noch mit einem Fan, der extra aus England angereist war. Das ist schon hart.»

Viele Fans finden: Die Formel-1-Führung und der Autosport-Weltverband haben zu träge auf die Gefahr Coronavirus reagiert, letztlich hätte man gar nicht erst nach Australien reisen dürfen. Aber der 116fache GP-Teilnehmer Alan Jones findet: «Im Nachhinein ist immer jeder der Superschlaue. Ich kann der Formel 1 nicht vorwerfen, dass sie zum Saisonbeginn ausgerückt ist. Denn dass sich die Situation weltweit so rasant verschlimmern würde, damit konnte doch keiner rechnen. Ich bin überzeugt, dass die GP-Veranstalter glaubten, sie kämen da mit einem blauen Auge davon.»

«Fünf Tage vor dem Formel-1-Weekend hatten wir 86.000 Fans auf dem ‚Melbourne Cricket Ground’, sie haben sich das T20-finale angeschaut, und dort stehen die Menschen erheblich dichter beisammen als beim Autorennen im Albert-Park.»

Formel-1-Sportdirektor Ross Brawn hat versichert, man werde versuchen, so viele Grands Prix wie möglich nachzuholen. Die Wahrheit ist: Einige WM-Läufe werden 2020 ausfallen. Alan Jones sagt: «Ich glaube nicht, dass es in diesem Jahr noch einen WM-Lauf im Albert-Park geben wird.»

Tatsächlich hat Andrew Westacott, Geschäftsleiter der veranstaltenden «Australian Grand Prix Corporation» (AGPC) erklärt: «Wir können die Infrastruktur hier jetzt nicht monatelang stehen lassen. Der Park muss für seine übliche Nutzung zurückgebaut werden. Wir werden die nicht permanenten Elemente abbauen und wie üblich in den Sportklubs von Albert Park und Melbourne einlagern.»

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